5-35a.45 Mitral Contour System

  • Guten Morgen zusammen,

    hat jemand Erfahrungen mit dem MDK zu o.g. OPS. Unser Kardiologe führt demnächst:) Mitralklappeninterventionen (Mitralklapenspange -Carillion) durch. Ich wollte mal bei euch bezüglich der Erfahrungswerte seitens des MDK nachfragen. Ich danke euch und wünsche einen guten Wochenstart.

  • Hallo,

    aus aktuellem Anlass möchte ich die Frage erneut nach vorne bringen.

    Wir haben mehrere MD Gutachten, die die Leistung mit der Begründung ablehnen, dass die Berechnung des EuroSCORE 2 Wert nicht nachvollzogen werden kann.

    Bei uns erfolgt die Bewertung, Berechnung und Versorgungsempfehlung extern durch ein Heart-Team eines Herzzentrums.

    Natürlich kommt der MD nie auf die Werte des Heart-Teams. Evtl. auch weil wir bis jetzt die Grundlagen für die Berechnungen nicht mit gesendet hatten. Aber wie kleinteilig wollen / müssen wir zukünftig sein?

    Welche Erfahrungen haben andere Leistungserbringer gemacht.

    Gerne auch PN

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo,

    machen wir leider nicht, daher keine Erfahrung im Speziellen, aber wie kleinteilig der MD sein darf ist letztlich in der Vergangenheit in vielen Dingen mit den Kassen im WS/EÖV oder zuletzt vor Gericht geklärt worden. Leider.

    MfG

    rokka

  • Hallo,

    auf die Idee einer eigenen Nachberechnung von EuroScore ist unser MD (noch) nicht gekommen. Übrigens: soll dann als Begutachtungsergebnis rauskommen, dass man statt interventionell hätte chirurgisch behandeln sollen?

    Was bei uns sehr wohl hinterfragt wird, ist die Indikation zur Mitralklappenanuloplastik versus Clip-Rekonstruktion der Mitralklappe. Dabei geht es sehr tief ins Detail bei echokardiographischen Befunden, und auch die Studienergebnisse werden für die Begutachtung des Einzelfalles hinzugezogen.

  • Hallo,

    Übrigens: soll dann als Begutachtungsergebnis rauskommen, dass man statt interventionell hätte chirurgisch behandeln sollen?

    Genau darum geht es in den mir vorliegenden Fällen. Bis jetzt nur eine KK die dies anfragt.

    Aus Gutachten: Es wird der EuroSCORE 2 mit 7,63% angegeben. Die
    Berechnung des EuroSCORE 2 liegt nicht vor und kann daher nicht nachvollzogen werden. Die Berechnung
    durch den MD ergibt einen Wert von 1.86% und zeigt somit ein niedriges OP-Risiko an.
    Es lässt sich daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehen, warum nicht leitliniengerecht ein operatives
    anstelle eines interventionellen Verfahrens gewählt wurde, der o.g. OPS kann daher nicht bestätigt werden.

    Jetzt könnten wir natürlich auch fragen, wie hat den der MD berechnet.


    Die Krönung ist natürlich, das gar kein alternativer OPS Kode für das operative Verfahren benannt wurde. Damit kommen wir in eine medizinisch DRG und keine operative mehr, mit entsprechendem Erlösverlust.

    Gruß

    MiChu ;)
    Sei nicht unglücklich vor der Zeit, denn was dich, als dir drohend, in Angst versetzt, wird vielleicht nie kommen. (Seneca)

  • Hallo MiChu,

    man sollte keine Witze machen, die können schnell Realität werden ...

    Also empfiehlt der MD eine offen chirurgische Klappenrekonstruktion (mit HLM und Pipapo) statt minimalinvasiver Intervention. Okay.

    Die gern zitierte Leitlinie sagt dazu: „Indications for isolated mitral valve surgery in SMR are particularly restrictive, owing to significant procedural risk, high rates of recurrent mitral regurgitation, and the absence of proven survival benefit“.

    Ich denke, man sollte die eventuelle Änderung der Argumentation auf die grundsätzliche Indikationsstellung noch abklären (Stichworte: Stadium des Mitralklappeninsuffizienz, vorangegangene Therapie als GDMT). Ansonsten viel Erfolg in Erörterungsverfahren!

    Gruß