"Wöchentliche" Teambesprechung - Was bedeutet das?

  • Hallo MiChu, ein Verzeichnis der Namenskürzel mit deren Unterschrift zur Bestätigung. Damit wäre eindeutig geklärt wer sich hinter dem Kürzel befindet und wenn man dies Fortlaufend Pflegt sollte es keine Probleme geben. Was sagt denn der IT Anbieter zu dem Problem?

    Schönen Gruß

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo,

    wir hatten das Problem mit den zwei Unterschriften im Rahmen von PKMS. Das haben wir mit dem MD(K) besprochen. Von dort wurde die simple Dokumentation der beiden die Pflegemaßnahmen durchführenden Kräfte ohne Unterschrift in der elektronischen Kurve akzeptiert, und gut war es.

    Das hat im Weiteren nie Probleme gegeben.

    Viele Grüße

    M2

  • Hallo zusammen,

    passend zum Post eine weitere Frage. Der MD bemängelt, dass eine Teambesprechung am Tag der Aufnahme nicht gezählt werden könne, da der Wortlaut des OPS beschreibt, dass die "erforderliche wochenbezogene Dokumentation [...] erfüllt [sei], wenn sie die Ergebnisse der bisherigen Behandlung und die weiteren Behandlungsziele umfasst."

    Insofern könne ja (und das ist ja nicht ganz von der Hand zu weisen) am Aufnahmetag noch keine Ergebnisse der bisherigen Behandlung vorliegen (es sei denn, Aufnahme morgens und erste Therapien über den Tag und Teambesprechung abends, hier aber nicht vorliegend).

    Entscheidungen zu dem Problem habe ich nicht finden können, was aber möglicherweise auch daran liegt, dass es (nahezu) einhellige Meinung ist, dass am Aufnahmetag Teambesprechungen nicht berücksichtigt werden.

    Können Sie hier ggf. Schützenhilfe leisten?

    Besten Dank vorab und viele Grüße aus Berlin

  • Hallo,

    es gibt doch aber einen Status und meist ambulante Vorbehandlung (anscheinend nicht ausreichend), Behandlungsplanung auf dieser Grundlage kann/muss ja im Team erfolgen. Daher Teambesprechung.

    MfG

    rokka

  • Hallo Rechtsverdreher,

    der OPS macht m.E. keine Aussagen dazu, an welchem der ersten sieben Behandlungstage die erste Teambesprechung laufen soll. Somit ist die Teambesprechung am ersten Behandlungstag nicht ausgeschlossen. Wenn noch keine Behandlung in einzelnen Bereichen stattgefunden hat, kann auch dies dokumentiert werden (dann ist das bisherige Behandlungsergebnis = 0, auch das ist ein Ergebnis).

    Zudem sind die Behandlungsergebnisse ja nicht auf die Therapieeinheiten im Sinne des 8-550 begrenzt (nach dieser Logik könnten Ärzte und Pflege gar keine Behandlungsergebnisse dokumentieren).

    Da gleichzeitig akutstationärer Behandlungsbedarf bestehen muss, werden ja sicherlich bereits seit Aufnahme die medizinischen/pflegerischen Diagnosen/Probleme des Pat. behandelt. Durch den interdisziplinären Charakter der Teambesprechung können m.E. auch die Behandlungsergebnisse der anderen Berufsgruppen für die anderen berufsgruppenspezifischen Ziele verwertet werden (man kann Behandlungsergebnisse ja auch nicht streng nach Berufsgruppe aufteilen).

    Bsp.: Pat. ist Z.n. Hüft-TEP-Einbau und wird auf die Geriatrie verlegt. Die Physiotherapie kann hier auch das Behandlungsergebnis des ärztlichen Bereiches (Einbau Hüft-TEP, eingeschränkte Belastbarkeit) in der eigenen Dokumentation der Behandlungsergebnisse verwenden, da das medizinische Behandlungsergebnis genauso Auswirkungen auf die physiotherapeutische Behandlung/Zielformulierung hat.

    Zu ihrem Fall:

    Hat denn die geriatrische Komplexbehandlung am Aufnahmetag begonnen (i.d.R. mit den ersten Assessments)? Wann war das erste Assessment? Nach meinem Verständnis haben Sie einen argumentativen Nachteil, wenn kein Assessment vor der Teambesprechung stattgefunden hat, weil dann fraglich ist, worüber in der Teambesprechung überhaupt interdisziplinär beraten werden kann, wenn noch kaum eine Berufsgruppe den Patienten gesehen/untersucht hat. Wenn vor der Teambesprechung bereits Assessments stattgefunden haben, können Sie m.E. sehr wohl auf Basis dieser Erkenntnisse Behandlungsziele formulieren.

    Denken Sie auch an § 25 KHG und den damit verbundenen Ausschluss des Mindestmerkmals Teambesprechung vom 8-550 über weite Teile des letzten Jahres, wenn bei Ihnen im Haus Covid-Patienten behandelt worden sind.

    Viele Grüße

    FBR

  • Hallo,

    evtl. hilft auch dieser Aspekt aus den Auslegungshinweisen des Berufsverbandes Geriatrie in der Argumentation weiter:

    [...] Nach Auffassung der DRG-Fachgruppe wird die aktuelle Definition der Teambesprechung als reines Mindestmerkmal dem klinischen Alltag sowohl mit Blick auf die Besonderheiten des geriatrischen Patienten und somit aus fachlich-inhaltlichen Gründen als auch organisatorischen Gründen in keiner Weise gerecht. Aus Sicht der Fachverbände kommt der multiprofessionellen wöchentlichen Teambesprechung in der Geriatrie eine Doppelfunktion zu.

    Demnach ist die Durchführung der Teambesprechung als solches ein Strukturmerkmal, die Besprechung des einzelnen Patienten im Rahmen der Sitzung zugleich jedoch ein Prozessmerkmal.
    Die Teambesprechung in der Geriatrie ist ein wiederkehrend stattfindender multiprofessioneller Informationsaustausch zu den Ergebnissen der bisherigen Behandlung und den weiteren Behandlungszielen der einzelnen Patienten an einem Tag in der Kalenderwoche. Die Teambesprechung ist daher als ein allgemeines Strukturmerkmal zu definieren, welches sich nicht nach dem Aufnahmedatum/Beginn der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung einzelner Patienten richtet. Das Zusammenwirken der an der Patientenbehandlung beteiligten Berufsgruppen im Rahmen einer multiprofessionellen Teambesprechung stellt eine organisatorische Herausforderung dar.
    Durch die Definition der wöchentlichen Teambesprechung als allgemeines Strukturmerkmal wird klargestellt, dass die Durchführung der Teambesprechung den krankenhausinternen Abläufen entsprechend verbindlich zu regeln ist. In der Doppelfunktion ist die Durchführung der Teambesprechung als solches daher ein Strukturmerkmal, die Besprechung des einzelnen Patienten im Rahmen der Sitzung zugleich jedoch ein Prozessmerkmal. Die DRG-Fachgruppe wird sich daher im Rahmen des jährlichen Vorschlagsverfahrens weiterhin für eine sachgerechte Definition der Teambesprechung einsetzen. [...]

    VG

    geoff

  • Hallo Rechtsverdreher,

    1. wird man die Teambesprechung nicht im Rahmen der Aufnahmeuntersuchung, also nicht mit Behandlungsminute 1 machen.

    2. Die Dokumentation umfasst die Ergebnisse der bisherigen Behandlung. Wenn keine bisherige Behandlung, weil Teambesprechung am Aufnahmetag, dann entfällt die diesbezügliche Dokumentation. Man kann auch dokumentieren, Ergebnis der bisherigen Behandlung NULL.

    Im Strukturmerkmal ist nicht verankert, dass bisher schon ein Behandlungsergebnis erzielt worden sein muss (Auslegung eng am Wortlaut, allenfalls unterstützt durch systematische Erwägungen).

    Viele Grüße

    M2