Einstufung Barthel-Index (U50.xx - Motorische Funktionseinschränkung) bei fixiertem Patienten)

  • Hallo,

    der Barthel-Index (U50.xx - Motorische Funktionseinschränkung) ist ja in einigen PEPP's erlösrelevant. Deshalb frage ich mich wie ein Patient im Barthel-Index einzustufen ist der sich zum Erhebungszeitpunkt des Barthel-Index in einer Fixierung befindet (egal ob mechanisch, medikamentös, räumlich etc.).

    Beispiel:

    Patient ist fixiert wegen Fremdgefährdung. Der Patient ist somit nicht in der Lage die Toilettenbenutzung selbstständig durchzuführen wegen der Fixierung. Körperlich und geistig wäre er jedoch ohne Fixierung dazu in der Lage. Der Patient muss jedoch zur Sicherheit (wegen der Fremdgefährdung) zur Toilettenbenutzung defixiert werden. Die Toilettenbenutzung erfolgt in pflegerischer Begleitung und nach der Toilettenbenutzung wird der Patient wieder fixiert.

    Wird nun in Barthel-Index im Item Toilettenbenutzung folgendes erfasst?

    > vor Ort komplett selbständige Nutzung von Toilette oder Toilettenstuhl inkl. Spülung / Reinigung (10 Punkte)

    oder

    > vor Ort Hilfe oder Aufsicht bei Toiletten- oder Toilettenstuhlbenutzung oder deren Spülung / Reinigung erforderlich (5 Punkte)

    Im Anhang vom ICD-10-GM 2021 findet sich beim Barthel-Index folgender Hinweis:

    "Wird aus Gründen der Sicherheit oder wegen fehlenden eigenen Antriebs für die ansonsten selbständige Durchführung einer Aktivität Aufsicht oder Fremdstimulation benötigt, ist nur die zweithöchste Punktzahl zu wählen. Sollten (z.B. je nach Tagesform) stets unterschiedliche Einstufungskriterien zutreffen, ist die niedrigere Einstufung zu wählen."

    Jetzt könnte man argumentieren hier liegt ein "...Grund der Sicherheit..." und "...Aufsicht wird benötigt..." vor und somit ist ">vor Ort Hilfe oder Aufsicht bei Toiletten- oder Toilettenstuhlbenutzung oder deren Spülung / Reinigung erforderlich (5 Punkte)" zu erfassen. Aber der Ursprung bzw. Grundidee des Barthel-Index liegt ja in der Beurteilung des funktionellen Status von Patienten mit "somatischen Erkrankungen" und die daraus resultierenden Einschränkungen.

    Somit stellt sich die Frage wie verhält es sich mit der Bewertung im Barthel-Index bei Patienten mit "psychiatrischen Erkrankungen" und durch extern (z.B. Behandler) herbeigeführte Einschränkungen des funktionellen Status der Patienten ohne das "somatische Erkrankungen mit Einschränkungen des funktionellen Status der Patienten" vorliegen.

    Was meinen Sie dazu bzw. was sind Ihre Erfahrungen / Einschätzungen?

    Viele Grüße!

  • Hallo Thomas,

    im ICD U50.- Motorische Funktionseinschränkung steht auch in 2021 weiter der Hinweis "... Einmalige Kodierung der motorischen Funktionseinschränkung innerhalb der ersten fünf stationären Behandlungstage; bei veränderten Werten innerhalb dieser Zeit ist der höchste Punktwert zu verschlüsseln. ..."

    Hier wäre dann zu begründen, warum und ob die Maßnahmen über die ganzen 5 Tage erfolgten.

    MfG AlterEgo

  • Hallo AlterEgo,

    danke für Ihre Antwort. Dazu müsste dann innerhalb der ersten 5 Tage nochmal "gebarthelt" werden. Aber besteht eine Pflicht nochmal zu "bartheln"?

    Gegen wir mal davon auch es bestand die Notwendigkeit den Pat. die ersten 5 Behandlungstage zu fixieren. Wie schaut es dann aus mit o.g. Frage.

    Viele Grüße!