Wann explorative Laparotomie kodieren?

  • Hallo liebe Kodiergemeinde,

    folgender Sachverhalt:

    geplante Uterusextirpation mit Adnexe (ggf. weitere Tumore); nach Eröffnung große Tumormasse des Omentum, dieses wird abpräpariert, dann Entscheidung das keine weitere Resektion möglich ist und als explorative Laparotomie beendet wird

    Kodierung

    5-543.21 Resektion Omentum (total)

    Schließt der OPS 5-543.21 eine Kodierung der explorativen Laparotomie 5-541.0 aus?

    Danke für alle Meinungen.

    Liebe Grüße aus Sachsen
    D. Zierold

  • Guten Morgen,

    m.E. nein, denn die Exploration diente ja der Beurteilung des TU und der Resektabilität.

    Das Omentum lag "im Weg" und wurde mit reseziert (war es so?), das war aber nicht Ziel der OP.

    Insofern war die Lap. nicht zum Zwecke der Omentumresektion und damit auch nicht monokausal.

    Ich kann mich aber irren.

    Gruß

    merguet

  • Hallo,

    ich sehe es anders. Die Omentumresektion ist die kodierbare Operation (Tumormassen im Omentum!).

    Und da gehört der Zugang und die Exploration dazu.

    Gruß

    B.W.

  • Hallo zusammen,

    Ich stimme BW2905 zu.

    Bei jeder OP wird der OP -Bereich irgendwie exploriert, das ist monokausal im Führenden Eingriff ( hier der Omentektomie) enthalten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Breitmeier

  • Hallo liebe Kodiergemeinde,

    ich möchte die „explorative Laparotomie“ nochmals erörtern.

    Jedoch in einer anderen Fallkonstellation!


    Patient mit neurovaskulärer erektiler Dysfunktion bei Karzinom der Prostata und Zustand nach RRPX.

    Geplante elektive penoscrotale Implantation eines hydraulischen Schwellkörperimplantates mit intraperitonealer Reservoirplatzierung.

    Auszug a. d. OP- Bericht - … nach Handschuhwechsel steriles Vorbereiten der Pumpe, Zylindern und Reservoir. Implantation der Zylinder. Verschluß der Corporotomie. Bei Z. n. Vor-Op´s wird das Reservoir über einen separaten etwa 6cm langen pararectalen Zugang rechts nach intraperitoneal platziert. Lösen von peritoenalen Verwachsungen ohne Darmläsion. Nach Füllen des Reservoirs mit 100ml Kochsalzlösung Peritoneal- und Faszienverschluß. Der Schlauch wird epifazsial oberhalb des rechten Leistenkanal zum Skrotum durchgeführt. Die Pumpe wird intertesticulär skrotal implantiert. Konnektieren von Reservoir, Pumpe und Zylindern ….


    Kodiert wurde u. a. die 5-541.0 - Laparotomie und Eröffnung des Retroperitoneums: Explorative Laparotomie sowie 5-649.51 - Andere Operationen am Penis: Implantation einer Penisprothese: Hydraulische Prothese

    Nach Gutachtermeinung ist die Prozedur 5-541.0 in 5-549.x - Andere Bauchoperationen: Sonstige, zu ändern, da diese spezifischer für die Reservoireinlage sei.


    Ich bedanke mich für Meinungen und evtl. Erfahrungen.


    Gruß

    ochpowi

  • Hallo ochpowi,


    eine hydraulische Penisprothese besteht immer aus 3 Teilen: Reservoir, Schlauchsystem mit Pumpe und Schwellkörperimplantat. Der OPS 5-649.51 (Andere Operationen am Penis: Implantation einer Penisprothese: Hydraulische Prothese) erfodert immer die Implantation aller drei Komponenten. Die Zugangswege und Schaffung des Raumes für die Implantate (auch des Reservoirs) ist m.E. im OPS enthalten. Eine zusätzliche Kodierung der "Laparotomie" ist daher gar nicht erforderlich.

    MfG AlterEgo

  • Hallo,

    das Prinzip der monokausalen Kodierung greift auch hier, daher ist keine Laparotomie zusätzlich zu 5-649.51 kodierbar.

    Dr. Rolf Bartkowski
    Arzt f. Chirurgie, Med. Informatik
    Berlin