Unklarheit Erhöhter Betreuungsaufwand | OPS 9.640 ff

  • Hallo zusammen,

    ich hatte kürzlich den Fall, dass ein Patient von 0:00 Uhr bis 7:30 Ihr durchgehend 1:1-betreut wurde. Zwischendurch wechselte natürlich mal das Personal, mal der Dienst. Allerdings gab es keinerlei Unterbrechungen.

    Die Diskrepanz unserer Ansichten liegt nun darin, dass ich der Meinung bin, der erhöhte Betreuungsaufwand wurde während der kompletten 7,5 Stunden erbracht. Andere Kollegen und der Programmierer unseres KIS ist der Meinung, lt. OPS-Katalog sind die letzten 90 Minuten nicht zur Berechnung heranzuziehen, da zwischen 6 und halb 8 ja keine 2h lägen. :/

    Daher die Frage: 9-640.05 oder 9-640.06?

    Desweiteren bin ich der Meinung, dass alle Zeiträume, die sich einander anschließen, zu addieren sind.

    Gäbe es in o.g. Beispiel eine Unterbrechung und würden danach erneut 90 Minuten 1:1-Betreuung anfallen, so würden diese eben nicht addiert.

    Kurz gesagt, um in die Berechnung des Tageskodes einzufließen, muss jeder einzeln stehende Zeitraum mindestens 120 Minuten dauern. Sich anschließende werden als ein zusammenhängender Zeitraum betrachtet.

    Korrekt?


    Grüße

    Lennart

  • Hallo Lennart,

    völlig korrekt! Selbstverständlich ist der gesamte zeitlich zusammenhängende Zeitraum einer 1:1-Betreuung zu berücksichtigen, unabhängig davon, welche Person diese wie lange erbracht hat (Hilfskräfte etc. natürlich ausgenommen). Die Mindestdauer von 120 Minuten (im Erwachsenenbereich) ist erst wieder nach einer Unterbrechung der 1:1-Betreuung zu berücksichtigen! Da ist der OPS recht eindeutig und hier gab es in der Vergangenheit auch nie Probleme mit dem MD(K).

    Problematischer ist es mit dem Dokumentationsintervall. Hierüber lässt sich der OPS nämlich überhaupt nicht aus. In den vergangenen Jahren forderte der MD(K) aber immer kürzere Intervalle - bis hin zu einer viertelstündlichen Dokumentation, was aber in der Praxis völlig kontraproduktiv ist. Eine ständige Dokumentation vor der zu betreuenden Person fördert nicht unbedingt den Beziehungsaufbau und sieht nicht nur für wahnhafte Patienten eher nach "Big Brother" aus. Leider sehen einige "Apparatschniks" das aber anders. Gleichwohl: man muss als Klinik nicht unbedingt jeden noch so "offiziellen Schwachsinn" mitmachen...

    Schöne Grüße, Anyway

    Einmal editiert, zuletzt von Anyway (20. Juli 2021 um 13:20)

  • Hallo NV,

    nun ja - wenn man von vorne herein weniger ETs für 1:1-Betreuungen in der Budgetplanung veranschlagt, verzichtet man auch nicht auf Erlöse - das Gesamtbudget verteilt sich nur anders...:).

    Schöne Grüße, Anyway