Hauptdiagnose Gallenblasenbefund vs. Pankreas Ca

  • Guten Morgen,

    Ich würde gerne zu folgender Frage Ihre Meinung erbitten:

    Zuweisung einer Patientin mit unklarer Raufforderung am Gallenblasenfundus und unklarer Verdickung der Gallenblasenwand am Gallenblasenboden bei ex domo vordiagnostiziertem Pankreas - Karzinom zur Klärung Zweitmalignom bzw. fraglicher Invasion des Pankreaskarzinoms in den Gallenblasenfundus. Laparoskopische Cholezystektomie mit dem Befund einer intracolezystischen papillären Neoplasie vom high Grade Typ mit umgebender BillN low grade.

    Zudem Port - Implantation zur geplanten Chemotherapie des Pankreas - Ca.

    Frage HD: Konkurrierende HD oder P - Ca, da die gesamten Maßnahmen als Teilschritte der Gesamtbehandlung des Pankreas - Ca zu bewerten sind?

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Hallo Herr Wegmann.

    nach Ihren Informationen erfolgte die stationäre Aufnahme zur operativen Behandlung des vorbeschriebenen Gallenblasenbefundes. Eine alleinige Portimplantation zur Behandlung des Pankreas-Ca hätte ggf. auch ambulant erfolgen können. Bezüglich der konkurrierenden HD war der Behandlungsaufwand für die Gallenblase auch wohl größer als für das Pankreas-Ca.

    Wurde intraoperativ eine Freilegung des Pankreasbefundes (Staging, Operabilität...) beschrieben? Dann wären ggf. zusätzliche Maßnahmen in Bezug auf das Pankreaskarzinom erfolgt, so dass auch das Pankreas-Ca. als HD in Frage käme.

    VG, AlterEgo

  • Guten Tag,

    danke für die Rückmeldung, - Ich frage mich dennoch, welche DKR hier Anwendung findet. - Haben wir tatsächlich konkurriende Hauptdiagnosen gem. D002u oder sind die erfolgten Behandlungsschritte gem. DKR 0201u nicht in der Gesamtschau Anteile der Tumorbehandlung. - Letztlich stand ja auch eine fragliche Tumorinfiltration durch das Pankreas - Ca im Raum.

    Bzgl. des Pankreas - Befundes erfolgten im Rahmen der Cholezystektomie keine Maßnahmen und es wird auch im OP - Bericht nichts weiteres zum Pankreas beschrieben.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Admin 28. November 2022 um 18:22

    Hat den Titel des Themas von „Hauptdiagnose Gallemblasenbefund vs. Pankreas - Ca“ zu „Hauptdiagnose Gallenblasenbefund vs. Pankreas Ca“ geändert.
  • Hallo,

    keine Primäraufnahme wegen des PankreasCa oder dessen Komplikationen? oder war auch Portimplantation schon hierfür geplant und wir schauen auch mal, was da an der GB ist? Ich glaube, hier hängt es an den Einweisungasgründen, Verlaufsdoku und Epikrise.

    Nach DKR D002 wäre vermutl. die GB-Neoplasie HD (Mehraufwand für 2 mgl. HD), nach spezieller TumorKR und Schlichtungsbeschluss eher der Tumor.

    MfG

    rokka

  • Hallo,

    laut Brief erfolgte die Aufnahme mit extern vordiagnostiziertem Pankreaskarzinom mit fraglicher Invasion in den Gallblasenfundus DD Zweitmalignom. Zur histologischen Sicherung erfolgte die Cholezystektomie, sowie die Portimplantation zur adjuvanten Chemotherapie. Ich sehe es auch so - Haupt - Aufwand pro Gallenblase; Intention jedoch maßgeblich durch die Grunderkrankung Pankreas - Ca bestimmt, da ja der Verdacht auf ein infiltrierendes Wachstums bestand. Ich neige noch immer zum Pankreas - Ca gem. spezieller DKR. - Dann aber statt H08C die H08A und eine garantierte MD - Prüfung.

    Hat noch jemand eine Idee?

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Hallo,

    dann müsste man hier bei Hauptdiagnose "Pankreaskarzinom" als Prozedur eine Staging-Laparoskopie bzw. -Laparotomie und eine simultane Cholezystektomie kodieren. Das würde im Kontext besser zusammenpassen.

    MfG AlterEgo

  • Hallo,

    ich habe mir den OP - Bericht noch einmal angeschaut. Dieser formuliert:

    Hautschnitt links paramedian, Eingehen mit dem 12er Optiktrokar unter Sicht und CO2-Insufflation und Anlegenh eines Pneumoperitoneums mit 12mmHg. Diagnostischer Rundumblick: keine Besonderheiten, keine iatrogene Verletzung durch den Zugang. Setzten der übrigen Trokare unter Sicht (10er Trokar am Nabel, 2 5er Trokarer im rechten Mittelbauch). Zunächst Inspektion des gesamten Abdomens, hier wird kein auffälliger pathologischer Befund erhoben, insbesondere Zeigt sich kein Hinweis auf eine Peritonealkarzinose. Die Gallenblase ist weich und zeigt keine Tumorinfiltration von aussen auf.

    Im weiteren dann Lap. Cholezystektomie in üblicher Weise und im weiteren Schritt Portanlage. - Für eine Staging - Laparoskopie gem. OPS 5-401.b ist das m.E. nicht ausreichend.

    Ergänzend: Letztlich musste die unklare Struktur innerhalb der Gallenblase abgeklärt werden (präoperativ als polypoide Veränderung beschrieben). Zudem basierte die Diagnose des Pankreaskarzinoms bei Aufnahme auf in externere Klinik erfolgter Bürstenzytologie. Im Rahmen des Aufenthaltes in unserem Hause daher Lapraoskopie mit Beurteilung des Lokalbefundes.

    Viele Grüße

    Stephan Wegmann

  • Hallo Herr Wegmann,

    auch eine einfache Laparoskopie kann ja in gewissen Sinn dem Staging dienen. Dann wäre das bei ihrem Fall wohl die 1-694 + 5-511.51.

    MfG findus