Tranexamsäure D65.2

  • Hallo,

    intraoperativ äußert der Operateur bei verstärkter Blutungsneigung und scheinbar mangelnder Gerinnungsfähigkeit den Verdacht auf eine lokale oder auch generalisierte Hyperfibrinolyse. Es wird Tranexamsäure verabreicht. Ist hier die D65.2 erworbene Fibrinolyseblutung (Thesaurus Hyperfibrinolyse) haltbar, auch wenn die Verdachtsdiagnose nicht weiter gesichert wurde ? Meinungen ?

    Mit freundlichen Grüßen

    C. Hirschberg

  • Formal: Es ist beim Verdacht geblieben. Wenn ein Verdacht weder ausgeräumt noch bestätigt werden kann, ist das Symptom zu kodieren. - in diesem Fall also die Blutung als solche, nicht aber die Hyperfibrinolyse.

    Erfahrungswert: Chirurgen schreien sehr gerne nach Tranexamsäure, wenn's vermehrt blutet. Es muss ja schließlich irgendwas / irgendwer anderes schuld sein...

    Viele Grüße

  • Guten Morgen Forum,

    wenn der Chirurg den Verdacht hat wäre es sinnvoll gewesen diesem konkret nachzugehen und den Verdacht zu manifestieren oder sich geirrt zu haben. Wie MDK.Opfer schon schreibt der Verdacht allein reicht nicht. Ob jetzt entsprechende Diagnostik durchzuführen ist, bei einem Verdacht, sollte man mit der Fachabteilung grundsätzlich klären. Dann relativiert es sich bestimmt.

    So meine Erfahrung.

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Hallo,

    Formal: Es ist beim Verdacht geblieben. Wenn ein Verdacht weder ausgeräumt noch bestätigt werden kann, ist das Symptom zu kodieren. - in diesem Fall also die Blutung als solche, nicht aber die Hyperfibrinolyse.

    beim Verdacht ist es nicht geblieben, es wurde ja Tranexamsäure verabreicht... dann soll gemäß DKR ja die Verdachtsdiagnose auch kodiert werden...

    mfG


    C. Hirschberg

  • Hallo,

    Herr Hirschberg. Ja es wurde verabreicht, aber die Konsequenz dem Phänomen nachzugehen wurde nicht durchgeführt. Dies wird doch der Punkt sein an dem die Fragen nach dem Grund der Gabe gestellt werden darf. Insbesondere wäre dies doch auch für zukünftige Operative Maßnahmen wichtig zu wissen, oder sehen sie dies so anders.

    Mit freundlichen Grüßen

    8) Stefan Schulz, Med. Controlling

  • Oops, ja, kleiner Denkfehler meinerseits - klar, wenn spezifische Therapie verabreicht, dann wird der Verdacht kodiert