Grundsatzfragen zum DRG-Katalog

  • Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage, zu der ich keine Antwort finde. Es wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte.

    Mir ist nicht ganz klar, nach welcher Systematik das InEK die Bewertungsrelationen im Katalog festlegt (die BWR einer DRG kann sich ja jedes Jahr ändern). Gibt es da etwas zum Einlesen? Die jährlichen Abschlussberichte des InEK helfen nicht so richtig weiter. Konkret interessiert mich, ob eine veränderte Morbidität in der Bevölkerung (z. B. eine Entwicklung hin zu mehr Herzerkrankungen) bewirken kann, dass die BWR der entsprechenden DRGs ansteigen.

    Und stimmt es (als zweite Frage), dass der DRG-Katalog so vom InEK geplant wird, dass die durchschnittliche bundesweite Fallschwere aller Fälle immer 1,0 BWR sein soll?

    Viele Grüße und danke

    Ron

    Einmal editiert, zuletzt von Ron1976 (9. März 2023 um 08:35)

  • Hallo Ron,

    zunächst die Antwort auf die zweite Frage: Nein! Der Katalog wird so geplant (= "Normiert") dass die Summe aller Bewertungsrelationen der Daten des Kalkulationsjahres (=Anwendungsjahr - 2) gruppiert mit dem Katalog des alten (= Anwendungsjahr - 1) und neuen (= Anwendungsjahr) annähernd gleich sind (korrigiert um neue Zusatzentgelte usw.). Für den Katalog 2023 wurden die §21 Daten aller Krankenhäuser des Jahres 2021 einmal mit dem Katalog 2022 und einmal mit dem Katalog 2023 gruppiert und die Bewertungsrelationen des Katalogs 2023 so angepasst, dass die Summe der Bewertungsrelationen (abgesehen von den Korrekturen) gleich bleibt.

    Das InEk kalkuliert zunächst auf den realen, von den Kalkulations-Krankenhäusern angegebenen Euro-Kosten. Die Bewertungsrelationen entstehen, indem die auf die §21-Daten hochgerechneten Kosten durch die, nach dem oben angegebenen Verfahren angepeilte Summe der Bewertungsrelationen geteilt werden. Dies ergibt die Bezugsgröße. Die durchschnittlichen Kosten einer DRG werden durch diese Bezugsgröße geteilt, um die Bewertungsrelationen zu ermitteln.

    Das ist etwas vereinfacht beschrieben, aber in ähnlicher Weise auch in den Abschlussberichten enthalten.

    Schöne Grüße, Reinhard Schaffert