Hallo zusammen,
auch unsere Krankenhausgesellschaft hat uns am 26.05.2023 per Rundschreiben mitgeteilt:
Der GKV-Spitzenverband und die DKG haben sich darauf verständigt, jeweils per Rundschreiben an ihre Mitglieder zu kommunizieren, dass bis zur Umsetzung der elektronischen Unterlagenübermittlung gemäß der zwischen GKV-Spitzenverband und MD Bund in Verhandlung befindlichen Vereinbarung nach § 17c Abs. 2b S. 8 KHG die Unterlagen weiterhin gemäß § 9 Abs. 6 PrüfvV durch das Krankenhaus an die Krankenkasse zu übermitteln sind.
Es war also eine Verständigung zu Lasten der Krankenhäuser, ohne jegliche Gegenleistung der Krankenkassen (bspw. 1 Cent pro Behandlungsfall als Aufwandsentschädigung oder 1 Tag extra zur Frist für Unterlagenversand oder was auch immer).
Na ja, die GKV konnte schon immer besser Schach spielen.
Und nun haben eine bundsweit tätige Kasse, die uns mitteilt, dass sie den Unterlagenversand nur über eigenen Cloud-Speicher akzeptiert. Eine CD mit PDF-Dateien kann nicht akzeptiert werden und wird abgewiesen werden müssen.
Rein technisch sehe ich keinen prinzipiellen Unterschied zwischen fremden Daten auf einer CD und in einer Cloud – sie sollten auf jeden Fall von der Empfänger-EDV auf Viren/Trojanen usw. überprüft werden, bevor sie an die Sachbearbeiter weitergegeben werden. Die Daten aus einer Cloud zu holen ist möglicherweise einfach bequemer.
Das Hochladen der Daten in einer Cloud der Kassen lehnen unsere Datenschützer als bedenklich ab.
Nach PrüfvV §9 Abs. 6 Satz 2: „Die Parteien des Erörterungsverfahrens stellen sicher, dass für die Durchführung des Erörterungsverfahrens erforderliche Unterlagen spätestens 4 Wochen nach der Mitteilung gemäß Absatz 4 Satz 1 der anderen Partei vorliegen“.
Was ist nun, wenn die „Empfängerpartei“ die Annahme der vorgelegten Unterlagen verweigert? Gilt dann §9 Abs. 11 („Bei Verweigerung der Erörterung oder fehlender Mitwirkung durch das Krankenhaus oder die Krankenkasse gilt die Abrechnungsstreitigkeit als erörtert im Sinne des § 17c Absatz 2b Satz 1 KHG“)?
Mich würde es brennend interessieren, wie die anderen Krankenhäuser damit umgehen.
Grüße.