MDK-GUTACHTEN/SCHIEDSSTELLEN

  • Hallo Herr Gösling,

    wäre mit Sicherheit eine Diskussion wert, nur wäre es bei uns eine um des Kaisers Bart, da wir an so einem Surveillance-Projekt in Punkto Hygiene teilnehmen (sorry aber das ist nicht meine Baustelle, es gibt auch noch ein zwei andere hier, die arbeiten und da ich absolut kein Egoist bin, lasse ich denen auch ihre Arbeit) und deshalb routinemäßig Urikulte vor und in bestimmten Intervallen auch nach dem Legen von DKs gemacht werden, existiert mit unserem externen Mikrobio-Labor auch eine Absprache, derzufolge uns die Dinger fast nichts mehr kosten (hat man mir von höchster €-Zeichen-in-den-Augen-Träger Stelle versichert). Deshalb werden auch beim geringsten Anzeichen bei nicht DK-Trägern UK's gemacht, so dass wir die Forderung locker erfüllen und es (unsererseits) keinen Grund zur Diskussion gibt.

    Aber wie gesagt, grundsätzlich ist der MDK genausoweit vom Himmel entfernt wie wir und hat deshalb auch keine besonder Lizenz zur Erstellung von Bibeln, Evangelien o.ä. Auch wenn mancher Mitarbeiter den Anschein von Heiligkeit erwecken will.
    Deshalb werden wir über den unter 6. genanten Punkt auch sicher noch heftig diskutieren (müssen).

    --
    Michael Hönninger
    FA Anästhesiologie / Notfallmedizin
    MedizinController
    Städt. Krankenhaus
    Frankenthal (Palz)

    Michael Hönninger
    FA Anästhesiologie / Notfallmedizin
    [glow=#FF0000,3]MedizinController[/glow]
    Stadtklinik Frankenthal

  • Hallo,

    ich finde die Idee diesen Thread aufzubauen sehr gut. Auch wir kämpfen zunehmend mit einer Flut von MDK und Krankenkassenanfragen, die einen Glauben machen, ein Krankenhaus versuche grundsätzlich zu mogeln.
    Hier einer unserer aktuellen Fälle:

    Kodiert wurde als HD I49.3 (Ventrikuläre Extrasystolie), als ND die I11.0 (hypertensive Herzkrankheit mit Herzinsuffizienz) sowie E04.0 (Struma), Z921 (Antikoagulantien), I48 (VHF) + Coronarangiographie.
    Dies führte zur DRG F42A

    Di KK wollte F42B; es wurde der Entlassbrief vom MDK angefordert. Dieser lehnte die Kodierung ab, mit der Begründung, dass im Brief steht,die Coro zeige eine gute linksventrikuläre Funktion mit einer EF von 85%.
    Es gibt aber sehr wohl auch eine diastolische Herzinsuffizienz, die dem Pat. durchaus sehr zu schaffen machen kann, obwohl die LV gut ist. Daher kann man die Kodierung nicht grundsätzlich als falsch bezeichnen.
    Leider hatten wir das in unserer Akte nicht hieb- und stichfest belegt, so dass wir der KK Recht geben mussten. (selber Schuld!)
    In Zukunft wird so etwas natürlich akribisch belegt werden.
    Dies vielleicht als Info für alle, die mit Kardio etwas zu tun haben. (Auch der MDK, es müssen ja nicht bundesweit alle Häuser dieselben Fragen beantworten, vielleicht kann man ja mal manche Dinge grundsätzlich klären ; was für ein Aufwand....)

    Gruß aus dem sonnigen aber kalten Süden

    E. Kipp