Bisphosphonate und Tumor

  • Hallo liebes Forum,
    in unserem Haus werden als Tagesfall deklariert regelmäßig Bisphosphant Infusionen bei Tumorpatienten durchgeführt. Der Tumor selber wird nicht therapiert, sondern nur die Infusion bei ossären Metastasen.
    Meine Frage nun:
    Was ist die HD?????( ?( ?(
    Die Applikation von Chemo (Z 52 geht meines Erachtens nicht)
    Die Metastasen? naja?
    Bestimmt nicht der ursprüngliche Tumor!:look:

    Ich weiß, an sich gehört dieser Patient überhaupt gar nicht ins Krankenhaus, doch der zuständige CA hat dafür kein Verständnis.
    Könntet Ihr mir trotzdem helfen????;( ;(

    J.Heck

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Ihre Therapie entspricht nicht einer Chemotherapie:

    0211b Chemotherapie bei Neubildungen
    Definition
    Als Chemotherapie bezeichnet man die Behandlung mit Medikamenten wie Antibiotika, Virostatika, Zytostatika oder zytotoxischen Substanzen. Obwohl der Begriff in diesem weiten Sinn gebraucht werden kann, bezeichnet man im klinischen Sprachgebrauch damit vor allem die Behandlung von Malignomen mit zytotoxischen Substanzen. Doch auch bei vielen anderen Erkrankungen, wie z.B. HIV/AIDS, wird eine Chemotherapie durchgeführt. (siehe DKR 0101a HIV/AIDS (Seite 59))
    Diese Richtlinie bezieht sich nur auf Chemotherapie zur Behandlung von Neubildungen, unabhängig von der Applikationsform.

    Deswegen ist hier auch nicht die HD-Zuordnung im Sinne der 0211b anzusetzen.

    2 NEUBILDUNGEN
    0201b Auswahl und Reihenfolge der Kodes
    (ausgenommen Tages-Chemotherapie/Strahlentherapie)Erfolgt die Aufnahme nur zur Behandlung von Metastasen, ist/sind die Metastase(n) als Hauptdiagnose-Kode anzugeben und zusätzlich, sofern bekannt, eine bzw. mehrere Nebendiagnose(n) für den Primärtumor.
    ...
    Erfolgt die Aufnahme nur zur Behandlung von Metastasen, ist/sind die Metastase(n) als Hauptdiagnose-Kode anzugeben und zusätzlich, sofern bekannt, eine bzw. mehrere Nebendiagnose(n) für den Primärtumor.

    Also für Sie HD = Knochenmetastasen, ND = Primärtumor.

    Die Frage nach Fehlbelegung bleibt hiervon unberührt.

    Gruß

    --
    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Rembs,

    man möge mich berichtigen: Bisphosphat ist nicht unter der zitierten Definition der Chemotherapie zu führen, oder?
    Wenn nicht, kann ich auch nicht die Therapie als solche kodieren und wenn ich sie dann auch definitionsgemäß nicht durchführe, auch nicht die DKR Chemotherapie ansetzen (wichtig für die HD-Zuordnung in diesem Tagesfall).

    Die Kodierung steht und fällt somit mit der Einschätzung: Chemotherapeutikum.

    Gruß
    --
    D. D. Selter

  • Hallo Herr Heck,
    selbst wenn es ein Zytostatikum ist, warum wollen sie es verschlüsseln?

    Es bedeutet keinen relevanten Aufwand im stationären Bereich: Rote Liste Nolvadex 0,904 Cent/Tag, man könnte natürlich auch Generika nehmen. Und die ärztliche Leistung bei der Indikationsstellung sollte m.E. kein Aufwand sein. Mammakarzinom - Risikofaktoren - nachdenken - Tam ja/nein - pat informieren - aufschreiben. Das ist doch normal für jede Pat mit MammaCa und sollte keine Mühe bereiten.

    Selbst wenn die Tumorzellen sich freudig in die Apotose stürzen nachdem sie Tam gesehen haben und man mit etwas semantischem Geschick aus Hormon-Analogo Zytostatika macht, sollte man es meines erachtens nicht verschlüsseln.

    Gruß
    S.G.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Mori:
    Nach Rücksprache mit ID Berlin und auch nach Gesprächen mit den Gynäkologen sind wir zu dem Schluß gelangt, dass solang eine Tamoxifen Gabe erfolgt das Malignom nicht in der EA kodiert wird und eine Chemotherapie oral kodiert wird.


    Zitat


    Original von S_Glocker:

    Selbst wenn die Tumorzellen sich freudig in die Apotose stürzen nachdem sie Tam gesehen haben und man mit etwas semantischem Geschick aus Hormon-Analogo Zytostatika macht, sollte man es meines erachtens nicht verschlüsseln.

    Gruß
    S.G.


    Hallo Herr Glocker,
    danke für diese Klarstellung, ich sehe es genau wie Sie!

    Gruß
    E Rembs

  • Zitat


    Original von S_Glocker:

    Selbst wenn die Tumorzellen sich freudig in die Apotose stürzen nachdem sie Tam gesehen haben und man mit etwas semantischem Geschick aus Hormon-Analogo Zytostatika macht, sollte man es meines erachtens nicht verschlüsseln.

    Gruß
    S.G.

    Hallo Herr Glocker,
    danke für diese Klarstellung, ich sehe es genau wie Sie!

    Gruß
    E Rembs

    Hallo Herr Rembs,
    tschuldigung aber ich verstehe die Logik nicht, die dahinter steckt.

    Antihormonelle Therapie nicht verschlüsseln!?!
    Nur Tamoxifen nicht oder GnRH-Analoga auch nicht?!?
    Und wie ist es mit Aromatasehemmern???
    Macht es einen Unterschied ob die Therapie adjuvant oder bei Metastasen erfolgt??
    Wo ordnen Sie Herceptin (Antikörpertherapie mit Chemotherapieähnlichen Nebenwirkungen) ein??

    Wohl dem der alles ambulant macht und daher nicht verschlüsseln muss!

    Logisch finde ich das ganze nicht!!


    ?(
    --
    mfG
    Thomas Heller
    QMB/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken

    mfG
    Thomas Heller
    QMB/Med Co/OA Gyn
    Haßberg-Kliniken
    Haus Haßfurt/Unterfranken