Multiplikator für DKR

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,
    ist jemand aus dem Forum von seiner KG als Multiplikator für die Kodierrichtlinien bei der DKG gemeldet worden (Seminar bei der DKG am 19.11. in Köln mit Fr. Dr. Schlottmann und Raskop)?

    Da ich dabei sein werde, kann ich dort auch Fragen "loswerden" die noch zu klären sind.
    Deswegen mache ich den Vorschlag, hier an dieser Stelle möglichst kurze Fragen/Probleme zu plazieren, ich werde sie dann mitnehmen. Über die gegebenen Antworten werde ich anschließend berichten.
    Geburten und Beatmung sind ja nun schon ausgiebig diskutiert und müssen nicht extra erwähnt werden.

    Gruß
    --
    Dirk Dorian Selter
    Arzt, Leiter Med. Cont., DRG-Beauftragter, Kliniken d. Main Taunus Kreises GmbH, Hofheim/Taunus

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Fr. Raskop sagte im Oktober in Köln sinngemäß, der DRG-Algorhythmus der Australier würde für die Früheinsteiger unverändert übernommen. Auch die :kr: sind ja nicht mehr als ein Abklatsch. Ab wann sollen denn überhaupt Deutschland-eigene Regeln erstellt werden? ?(

    Jan Haberkorn
    Internist/Medizincontroller
    St. Elisabeth-Krankenhaus Köln

  • Was hat man sich unter Multiplikator vorzustellen ?

    Problembereiche:

    :ops: - Plasmabestandteile -> Definitionen, was ist gewollt ?
    :ops: - Schmerztherapie PDK Prozedurenkomponente für operative Eingriffe oder nicht (für Entbindung ja scheinbar keine Prozedurenkomponente und gesondert kodierbar)

    mfG

    Christoph Hirschberg

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von C-Hirschberg:
    Was hat man sich unter Multiplikator vorzustellen ?

    Pro Bundesland werden 2-3 Ärzte(von den Landes- Krankenhausgesellschaften "bestimmt")zentral von der DKG bezüglich der KR geschult.
    Diese werden dann (mit Vertretern der jeweiligen Krankenhausgesellschaften) die frohe Kunde in Kodierrichtlinien-Seminaren verbreiten (multiplizieren).
    Für Hessen sind solche Seminare von der HKG für Anfang Dez. geplant.


    --
    Dirk Dorian Selter
    Arzt, Leiter Med. Cont., DRG-Beauftragter, Kliniken d. Main Taunus Kreises GmbH, Hofheim/Taunus

  • lieber herr selter,

    bitte um klärung, falls möglich, folgender fragen:
    - kodierung auch zvk-anlagen während narkose im rahmen des eingriffes
    - kodierung auch pulmonalarterienkatheter, die bestandteil der narkose sind? wann sollen
    - wann sollen perioperative katheter (auch pdk) überhaupt kodiert werden?

    gruß und vielen dank

    peter merguet

  • Aah, sinnvolle Sache das ganze, bewährte Strategie, die bereits im Mittelalter mehr oder weniger erfolgreich der Informations- und Wissensverteilung diente... hätte man die DKR ja eigentlich garnicht veröffentlichen müssen :)

    Günstiger und universeller einsetzbar wären aber doch eindeutige Erläuterungen und Definitionen zu den DKR in schwarz auf weiss. Nichts gegen Hören-Sagen, aber... .
    Oder werden die Multiplikatoren auch mit irgendwelchen Rechten hinsichtlich verbindlicher Kodierauskünfte ausgestattet ?

    oder dienen die Seminare gar der Schulung der DKG-Mitarbeiter... dann hier von mir neue Themenvorschläge:
    - Abkürzung für Sozialgesetzbuch = SGB
    - Verbindlichkeit setzt Anwendbarkeit voraus
    - Anwendbarkeit setzt Definitionen voraus
    - eine Kodierrichtlinie sollte nicht im Wiederspruch zu sich selbst stehen
    - bevor neue Kodes zur Erfassung bestimmter Sachverhalte veröffentlicht werden, sollte definiert sein, welche Sachverhalte damit erfaßt werden sollen.
    - Dokumentation <> Kodierung

    ...etc.

    mfG

    Christoph Hirschberg :rolleyes:

    [ Dieser Beitrag wurde von C-Hirschberg am 31.10.2001 editiert. ]

  • :dance1: :dance1: :dance1:
    Mensch, Herr Hirschberg, die Sache mit dem Mittelalter gefällt mir....

    Trotzdem finde ich die Idee ganz gut. Immerhin würde das bedeuten, dass ein paar &quot;von der Basis&quot; in städnigem Kontakt mit &quot;Grosskopferten&quot; stehen müssen. Ist doch nicht schlecht, oder?

    Könten Sie mal fragen wegen 1401a= Dialyse:

    Warum auch bei chronisch dialysepflichtigen patienten die Z49.1? Ich dachte, dann gehört sich die Z99.2? Auch diese Patienten werden (z.B. bei cardialer Dekompensation) oft zur Dialyse stationär aufgenommen.

    Und noch etwas: aus statistischen Gründen und weil die deutsche Versorgungsform doch einfach anders ist: sollte nicht die Z51.1 auch als Hauptdiagnose verschlüsselt werden, wenn die Patienten eine nacht nach Chemo stationär bleiben? Wäre nicht australienkonform aber würde die deutsche Realität besser abbilden.

    Dank und Gruss
    Patricia:besen: :besen: :besen:
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Zitat


    Original von PatKlein:
    Trotzdem finde ich die Idee ganz gut. Immerhin würde das bedeuten, dass ein paar &quot;von der Basis&quot; in städnigem Kontakt mit &quot;Grosskopferten&quot; stehen müssen. Ist doch nicht schlecht, oder?

    Ist wirklich nicht schlecht, entschuldigen Sie meinen Hang zur Übertreibung :kong:

    Aber ich kann mir schon gut vorstellen, wie dann zukünftig Infos in der Art &quot;Wie mir Frau Raskop von der DKG mitteilte ...[soll/kann/muss] soundso kodiert werden&quot; über die DRG-Theke gehen. Das ganze immer nur halboffiziell... Stille Post sozusagen, und bloß nichts zu Papier bringen, was dann drei Monate später wieder überholt sein könnte...

    Ich bleibe dabei Verpflichtung setzt Anwendbarkeit setzt Definitionen voraus.
    Nehmen Sie doch nur einmal die Definition für Nebendiagnosen wörtlich:
    :kr: D003a Nebendiagnosen
    Die Nebendiagnose ist definiert als:
    „Eine Krankheit oder Beschwerde, die entweder gleichzeitig mit der Hauptdiagnose besteht oder sich während des Krankenhausaufenthaltes entwickelt.”

    -> nur &quot;Krankheiten&quot; oder &quot;Beschwerden&quot; dürfen als Nebendiagnosen kodiert werden ! Keine &quot;Zustände&quot; !?

    mfG

    Christoph Hirschberg
    (der wieder übertreibt ;) )

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Hr. Hirschberg,
    gerade weil es Unstimmigkeiten, Widersprüche und Interpretationsfreiräume gibt sind solche Informationswege doch geeignet etwas gegenzusteuern (aber das haben Sie ja selbst durchblicken lassen). Klar ist aber auch, dass dort nicht der Stein des Weisen durch die Reihen gereicht wird und alle genannten Schwierigkeiten sich klären lassen.
    Die &quot;Verantwortlichen&quot; machen sich doch auch diesbezüglich nichts vor (siehe Vorwort zu den KR: ...Klärungsbedarf,...Anpassung,...nur 1. Grundlage...).
    Was ich allerdings erheiternd fand war die Aussage:
    &quot;Da die Leistungsbeschreibung der DRGs neben anderen Kriterien im wesentlichen über die Diagnosen-und Prozedurenklassifikationen erfolgt, müssen diese in der Lage sein, das vollständige Krankheits- und Leistungsspektrum in deutschen Krankenhäusern abzubilden.&quot;(Einleitung Seite III , 2. Absatz, 1. Zeile)
    Weder der ICD noch der OPS kommen dieser Forderung nach, noch dürfte es in Zukunft dazu kommen `VOLLSTÄNDIG` abbilden zu können. Man wird ja auch teilweise durch die KR direkt zur `Nichtdokumentation&acute; aufgefordert. Ich frage mich dann auch, wie es die Australier mit der handvoll-großen Anzahl von Prozeduren-Schlüssel es schaffen, ihr DRG-System zu unterhalten?? Außerdem dürfte mit dieser durch die Kodiersysteme gewährleisteten umfassenden Leistungsdarstellung erwiesen sein, dass die Anästhesie eigentlich nichts zur Behandlung unserer Patienten beisteuert...I);)
    Aber wir fangen ja nun erst mal an und sollten doch froh sein, dass unser Arbeitsplatz weder gefährdet noch langweilig sein dürfte....
    ;)
    Gruß und bitte weiter Fragen
    --
    Dirk Dorian Selter
    Arzt, Leiter Med. Cont., DRG-Beauftragter, Kliniken d. Main Taunus Kreises GmbH, Hofheim/Taunus


    [ Dieser Beitrag wurde von Selter am 01.11.2001 editiert. ]

  • Hallo Herr Selter,
    auch mir wird die Ehre zuteil, ein Multiplikator zu sein. Ich würde vorschlagen, das sich Forumsteilnehmer einen Benchmarkong-Button anheften, um die Erkennbarkeit und Kontaktaufnahme zur erleichtern.
    Im übrigen wird der Informationsgehalt der Veranstaltung ähnlich dem sein, den eine Veranstaltung der Thüringer LKG am Anfang der Woche hatte (Aussage Fr. Raskop). Mit verwertbaren Interpretationen wird man sich also eher zurückhalten. Es ist aber meines Erachtens eine gute Gelegenheit den Vertretern in den Gremien bewußt zu machen, wie unzulänglich die vorliegenden KR sind und welcher Handlungsbedarf besteht. Insofern nutze ich die Gelegenheit gern.
    MfG:kong: :kong: :kong:
    --
    Joris Schikowski
    MC KKH Bad Salzungen

    [ Dieser Beitrag wurde von J-Schikowski am 01.11.2001 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von J-Schikowski am 01.11.2001 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von J-Schikowski am 01.11.2001 editiert. ]

    :augenroll: Joris Schikowski
    MC Klinikum Bad Salzungen
    Vors. RV MD der DGfM e.V.