Ausbildung bzw Weiterbildung

  • Hallo

    Mich würde interessieren, welche Ausbildung bzw. Weiterbildung für einen Arzt/Ärztin sinnvoll ist, wenn man im Medizincontrolling arbeiten will. Angeboten wird ja einiges, nur was ist sinnvoll? Bietet sich ein Fernstudium an? Danke für eure Antworten.

    Viele Grüße aus KW

    R. Haubold :smokin:

  • :D :D :D Lieber Herr Haubold,

    das ist eine ziemlich schwierige Frage. Ich habe zuerst einen Kurs bei der Mibeg in Köln gemacht "Health Management", 9 Wochenenden über ein Jahr hinweg, war sehr gut, um einen Gesamtüberblick zu bekommen und vor allem sehr effizient. Für das Controlling speziell hat es nicht so ganz viel gebracht, die Mibeg bietet jetzt aber meines Wissens nach einen eigenen "Controlling-Kurs" an, ich habe aber noch keine Erfahrungsberichte gehört.

    Ich habe dann noch das berufsbegleitende FH-Studium in Hannover gemacht "Krankenhausmanagemént für den leitenden ärztlichen Dienst", schließt mit dem MHM ab = medical hospital manager und gibt viele Einblicke in das gesamte Gesundheitssystem heute, hat meine Ehe aber auf eine harte probe gestellt (jedes zweite Wochenende und insgesamt 2 Blockwochen über ein ganzes jahr hinweg).

    Absolut das beste hört man von der FH Osnabrück, der Krankenhausbetriebswirt berufsbegleitend soll klasse sein, geht aber glaube ich über 6 Semester. Vielleicht kann hierzu mal ein Absolvent was chatten?

    Eine Bekannte von mir macht eine Ausbildung bei Dräger in Lübeck (berufsbegleitend), ist derzeit auch sehr zufrieden (Dozenten kommen häufig aus dem LBK Hamburg).

    Ansonsten glaube ich, dass wir alle ziemlich viel "learning by doing" machen, oder???
    Schönen Abend noch
    Patricia


    Dann habe
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Patricia Klein,

    Zitat


    Original von PatKlein:
    :D :D :D Lieber Herr Haubold,

    das ist eine ziemlich schwierige Frage. Ich habe zuerst einen Kurs bei der Mibeg in Köln gemacht "Health Management", 9 Wochenenden über ein Jahr hinweg, war sehr gut, um einen Gesamtüberblick zu bekommen und vor allem sehr effizient.


    Welch Zufall... Bei mibeg habe ich den 2. Medizinische-Informatik-Kurs besucht und beendet. Diesen fand ich allerdings nur mäßig - allerdings abhängig von den Referenten (gut waren z.B. Dr. Ingenerf, Dr. Morzing, Dr. Graubner, Dr. Schröder und einige andere, indes nicht besonders war die reine Informatik... Habe ich daher aus Interesse lieber selber erlernt). Es gab jedoch vier grundsätzliche Vorteile:
    1. Man merkte schnell, dass auch (viele) andere ärztliche Kollegen sich mit dem Gedanken trugen, die klinische Tätigkeit zu verlassen, war also nicht allein.
    2. Das Interesse für scheinbar langweiligen Gesetzeskram und Verwaltungsmüll wurde geweckt. Wenn man sich nämlich mal damit auseinandersetzt, ist das gar nicht so uninteressant.
    3. mibeg hat sich z.T. um Referenten gekümmert, die wirklich hochkarätig waren und "gut vermitteln" konnten. Diese - wenn auch nur flüchtig - zu kennen, ist gut.
    4. mibeg hat scheinbar relativ früh die Trendwende im Gesundheitswesen erkannt und entsprechend agiert.

    Zitat


    Für das Controlling speziell hat es nicht so ganz viel gebracht, ...

    Für mich ebenfalls nicht viel, außer der Erkenntnis, dass man sich auch als Arzt damit auseinandersetzen sollte.

    Zitat


    Ich habe dann noch das berufsbegleitende FH-Studium in Hannover gemacht "Krankenhausmanagemént für den leitenden ärztlichen Dienst", schließt mit dem MHM ab = medical hospital manager und gibt viele Einblicke in das gesamte Gesundheitssystem heute, hat meine Ehe aber auf eine harte probe gestellt (jedes zweite Wochenende und insgesamt 2 Blockwochen über ein ganzes jahr hinweg).


    Gut, dass ich - noch - nicht verheiratet bin. Aber die 3 Blockwochen AKM pro Semester mit Abwesenheit und vor allem mit den Studiengebühren von DM 2000,-/pro Semester lassen bisweilen auch bei uns den "Haussegen schief hängen"

    Zitat


    Absolut das beste hört man von der FH Osnabrück, der Krankenhausbetriebswirt berufsbegleitend soll klasse sein, geht aber glaube ich über 6 Semester. Vielleicht kann hierzu mal ein Absolvent was chatten?


    Ich bin zwar kein Absolvent, jedoch im 3. Semester AKM. Natürlich gibt es auch im AKM-Studiengang Höhen und Tiefen... Einige der besten Dozenten sind z.B. Prof. Haubrock, Frau Prof. Schmidt-Rettig u.a... Aber es gibt natürlich auch weitere Dozenten..., naja, ich kenne ja noch nicht alle. Insgesamt ist mein bisheriges Fazit jedoch sehr positiv: Insbesondere die Interdisziplinarität unter den Teilnehmern hat ihren Charme. Leiter FiBu, Leiter Einkauf, Verwaltungsleiter, Ministerialbeamte, ein Politiker, Juristen, Controller, 9 Ärzte div. Disziplinen inkl. EDV-Leiter, Pflegedienstleitungen, etc... Das macht große Freude und bringt interessante Einblicke in die Tätigkeitsfelder der jeweils Anderen, gibt Zunder in Diskussionen auf freundschaftlicher Basis. Man kennt sich mittlerweile und kann sich gegenseitig um Rat fragen, Klasse das. Die Lernerei ist allerdings ziemlich heftig nebenbei. Klausuren, Praktika, Referate, Hausarbeiten und schlußendlich die Diplomarbeit tun ihr Übriges...

    Zitat


    ...
    (Dozenten kommen häufig aus dem LBK Hamburg)
    ...


    Bietet sich ja an. Einige sind auch im AKM-Kurs.

    Zitat


    Ansonsten glaube ich, dass wir alle ziemlich viel "learning by doing" machen, oder???
    Schönen Abend noch
    Patricia

    Ja, sicher. Aber immerhin kümmern wir uns drum...

    Liebe Grüße
    B. Sommerhäuser

  • Liebe(r) R. Haubold -

    ich denke, ein Fernstudium ist ein guter Weg - leider weiss man oft nicht, ob man einen guten oder einen schlechten Anbieter erwischt...
    Ich selber habe zunächst ein Fernstudium an der Universität Kaiserlautern in TQM gemacht - sehr empfehlenswert, obwohl oder gerade weil es sich nicht primär an Mediziner richtet, sondern eher an die Industrie. So lernt der verblüffte Mediziner dann, dass man, um effizienter arbeiten zu können, nicht unbedingt mehr Leute einstellen muss, wie dies ja oft gefordert wird. Andersherum sind Leute von Kodak oder VW hellauf entsetzt, mit welchen Strukturen im Krankenhaus im Jahre 2001 so gearbeitet wird. Dieses Studium dauert ein Jahr und ist schaffbar.
    Weiterhin bietet sich ein MBA-Studium an, wenn Sie eher an betriebswirtschaftlichen Dingen interessiert sind. Auch hier halte ich den Blick über den medizinischen Tellerrand für sehr sinnvoll.

    Viele Grüße,
    Ch. Juhra

  • Hallo !
    Auch ich kann die Fernuni Kaiserlslautern empfehlen. Ich persönlich habe allerdings das Studium "Gesundheitsmanagement" absolviert (2 Semester, ca. 1500 DM pro Semester und nur 2 Wochenenden als Prüfungsblock insgesamt) und bin über diese Schiene zum Controlling gekommen. Meines Erachtens haben DRG`s und deren Umsetzung auch viel mit QS zu tun (Prozeßoptimierung usw.)

    MfG

    Jörg Gust
    Med.Controller Marien-Hospital Witten

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

  • Guten Abend

    Herzlichen Dank für alle eure Hinweise. Das berufsbegleitende Studium an der FH Osnabrück zum Krankenhausbetriebswirt habe ich schon ins engere Auge gefaßt, war mir allerdings bisher nicht so sicher, ob es sinnvoll ist. Mal sehen, was meine Verwaltung dazu sagt.

    Nochmals herzlichen Dank und viele Grüße aus KW

    R. Haubold :smokin:

    [ Dieser Beitrag wurde von Machaon am 08.11.2001 editiert. ]

  • Wünsche einen guten Morgen allerseits


    durch die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin wird ein MBA-Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement angeboten. Der 1. Intake hat im Oktober begonnen. Dauer 2 Jahre mit 11 Blockphasen a 1 Woche, Informationen bekommt man unter http://www.fhw-berlin.de, Ansprechpartner vor Ort ist Frau Bühnemann-Maltig.

    Viele Grüße ins Forum

    E. Strauch

    Dr. med. Edgar Strauch
    Facharzt für Urologie
    Diakonisenkrankenhaus Dessau
    Gropiusallee 3
    06846 Dessau

    Tel.: 0340 6502-0

  • Zitat


    Original von Joerg-Gust:
    Hallo !
    Auch ich kann die Fernuni Kaiserlslautern empfehlen. Ich persönlich habe allerdings das Studium "Gesundheitsmanagement" absolviert (2 Semester, ca. 1500 DM pro Semester und nur 2 Wochenenden als Prüfungsblock insgesamt) und bin über diese Schiene zum Controlling gekommen. Meines Erachtens haben DRG`s und deren Umsetzung auch viel mit QS zu tun (Prozeßoptimierung usw.)

    MfG

    Jörg Gust
    Med.Controller Marien-Hospital Witten


    En jooden Daach,

    könnte ich die Adresse bzw. E-Mehl-Adresse der Uni KL bekommen. Auch ich spiele seit mehrere Jahre mit dem Gedanke mir auch sowas anzutun. Da ich verheiratet bin und bei uns sowieso ab und zu der Haussegen schief hängt (bei wem nicht?) könnte das noch verkraftet werden.

    Danke Kuypers :kong:

    Kuypers Hügo, MeDoKu, Waiblingen

  • Zitat


    Original von Kuypers:


    En jooden Daach,

    könnte ich die Adresse bzw. E-Mehl-Adresse der Uni KL bekommen. Auch ich spiele seit mehrere Jahre mit dem Gedanke mir auch sowas anzutun. Da ich verheiratet bin und bei uns sowieso ab und zu der Haussegen schief hängt (bei wem nicht?) könnte das noch verkraftet werden.

    Danke Kuypers :kong:

    Kein Problem: http://www.zfuw.de


    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

  • :bounce: Ich freue mich, dass doch einige zur mibeg Schmiede gehören und dass auch Frau :besen: :look: P. Klein dort Referentin war ( Ihr Vortrag hat mir übrigens gut gefallen, allerdings benutzten Sie etwas zu oft das Wort Sch...:shock2:, was ich meinen Kindern eigentlich abgewöhnen will. Vielleicht könnten wir ja mal z.B. ein (Regional- ) Treffen der Krankenhauscontroller und solcher, die es werden wollen, organisieren??:))

    Mit freundlichem Gruß
    B.Schöffend