• :rolleyes:
    Der gestrige Brief der MyDRG-Väter Sommerhäuser und Thieme an das InEK hat mich doch einigermassen überrascht. Denn was ist eigentlich geschehen? Ein Institut, dass genau diesen Zweck hat, hat seine Arbeit gemacht, und zwar nicht - wie viele von uns - in Teilzeit und so nebenher, sondern hauptamtlich und in aller Ruhe. Ist dies ein Grund für Dank, Hochachtung, Anerkennung, Freude? Oder wird mittlerweile die "Ersatzvornahme" schon als Normalfall betrachtet, wenn bürokratische Apparate nicht in der Lage sind, in der vorgegebenen Zeit ihre Arbeit zu tun? Und was sind denn die Konsequenzen für uns als Medizincontroller und EDV-Leute? Wir werden auch dieses Jahr an den Weihnachtstagen wieder dastehen und Updates einspielen, EDV-Probleme beseitigen, etc. etc. Also wahrlich kein Grund zur Freude. Und wir sollten doch vor allem eines nicht vergessen. Das DRG-System dient dazu, Krankenhäuser von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Wer immer noch meint, dieses System würde ihm irgendwann Geld in die Kassen spülen, der ist auf dem Holzweg. Als -ehemalige- Klinikärzte sollten wir immer wieder unsere Kritik daran zum Ausdruck bringen, dass wir immer weniger Zeit für unsere Patienten haben und immer mehr für Dokumentationsaufgaben haben müssen. Und als Medizincontroller sollten wir unseren Kollegen das Leben so einfach wie möglich machen und nicht mit lautem Hurra auf den DRG-Zug aufspringen. Dass man in typisch deutscher Mentalität und Tradition das DRG-System weiter perfektioniert, sollte jedem zu denken geben. Wir müssen damit leben, doch zu mehr besteht wirklich kein Grund.
    Hoffen wir, dass wenigstens der Europäische Gerichsthof heute für und nicht gegen uns entscheidet.
    Mit besten Grüßen aus Rastatt
    T. Trübenbach

  • Hallo,

    ich kann Ihnen zwar bei den meisten Ausagen zustimmen, aber das ist politische Entscheidung (also von uns allen durch demokratische Wahl legitimiert) und hat mit der Arbeit des INEK-Instituts nur wenig zu tun.

    Daher finde ich den offenen Brief vollkommen in Ordnung, schließlich hat das INEK gute Arbeit geleistet und uns die neuen DRG's wie versprochen termingerecht geliefert (und auch un bürokratisch veröffentlicht) und dass ist (so sehe ich das) keine Selbstverständlichkeit, also auch hier aus dem Fläming ein Dankeschön an das INEK-Institut ....


    Gruß

    Thomas Lückert
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Ja, Herr Trübenbach,
    auch mich hat der Brief überrascht...aber in einem positiven Sinne. Denn angesicht der Startbedingungen des DRG ist eine großartige Arbeit geliefert worden, die auch die Vorschläge und Bemühungen der Fachgesellschaften und der interessierten Fachkreise aufgegriffen hat. Nun ist anzumerken, dass dieser Vorgang der Zusammenarbeit in der Vergangenheit eben nicht selbstverständlich war und leicht in Vergessenheit geraten könnte. Genau hier wirft der offenen Brief ein Schlaglicht auf die geleistete Arbeit, und dazu darf auch gratuliert werden.
    Mag das Lamento über die "typisch deutsche Mentalität und Tradition" auch dem Zeitgeist entsprechen, so ist die ständige Anpassung des DRG-Systems doch allen DRG-Systemen immanent und eben nicht typisch deutsch ( man blicke auf 20 Jahre USA, meinetwegen auch nach Australien ).
    PS: für die Ersatzvornahme des Ministeriums kann das INEK nun wirklich nichts...und wahrscheinlich war es auch angesichts der blockade der Selbstverwaltung am sinnvollsten

    Grüße Poschmann
    --

    Poschmann

    Poschmann