EUGH Urteil Arbeitszeit

  • Hallo Joe,

    Zitat


    Original von Joe:
    nun.....zunächst mal deshalb, weil ein arzt anordnet und die schwester ausführt, oder?
    daraus ergeben sich völlig andere arbeitsabläufe. abgesehen davon sind bereitschaftsdienste in einer ambulanz auch beim pflegepersonal nicht unüblich.

    Genau weil ich diese Diskussion nicht lostreten wollte, habe ich das "relativ" fett gedruckt!

    Ergänzung zu meinem Zitat: Ich (Bereitschaftsdienst 24h, alleine) habe mit mehreren (Schichtdienst, Arbeitszeit) Schwestern in besagter Ambulanz zusammengearbeitet...
    Die Schwestern haben diese Einteilung auch nicht verstanden und erst als die Haftpflichtversicherung die Haftung abgelehnt hat, haben sich die Verhältnisse geändert(trotz jahrelanger vorheriger Diskussionen zwischen Verwaltung und Ärzten, Dokumentation der Belastung etc). Aber vor einigen Jahren war der Arbeitsmarkt noch übersättigt und wir haben es mit uns machen lassen (müssen?)


    Ausserdem beschränkt sich die Tätigkeit eines Arztes ja auch nicht nur auf das Anordnen, oder??? :boom:


    Gruß, Laupi

  • hoi laupi

    Zitat


    Original von Laupi:
    Ausserdem beschränkt sich die Tätigkeit eines Arztes ja auch nicht nur auf das Anordnen, oder???

    na, das ist natürlich klar. !:)
    habe ja auch nur darauf hinweisen wollen, dass arbeitsinhalte bei pflege und medizin schon unterschiedlich sind und deshalb nicht zwingend vergleichbar an dieser stelle.
    ansonsten kann ich mich deinen/ihren (wie ist denn das hier mit der anrede? *unsicherist*) ausführungen grundsätzlich anschliessen.

  • Hallo Herr ToDo!

    Zitat


    ToDo:
    Ich jedenfalls habe mich vor der Berufswahl über meinen späteren Beruf informiert...

    Ich habe mich auch vor dem Studium der Medizin über den zukünftigen Beruf informiert. Abgesehen von einer "rosa" Brille, die wohl viele bei der Wahl ihres Berufes aufhaben, waren mir grundsätzliche Probleme des Arztberufes durchaus bewußt. Man wägt dann eben die Nachteile und Vorteile gegeneinander auf und kommt zu dem Ergebnis, das die Vorteile überwiegen und das man das schon schaffen wird.
    Aber:
    Während des langen Studiums der Medizin kam es zu ständigen Veränderungen, die meistens Verschlechterungen waren und die seit vielen Jahren angestellten Überlegungen zur Verbesserung wurden allesamt nicht umgesetzt.
    Z.B.:
    Ständige Änderungen der Studienordnung der Fakultät (Verschärfungen).
    Einführung des AIP.
    Abschaffung des praktischen Arztes.
    Sinkende ZAhl von Ärzten, die nach ihrer Facharztausbildung in den niedergelassenen Bereich wechseln.
    Arbeitsverträge mit immer kürzeren Laufzeiten
    und und und ....

    Fazit:
    Vergleicht man den Informationsstand zu Beginn des Studiums mit den gebotenen Verhältnissen nach Beendigung des Studiums und den darauffolgenden Jahren, so zeigt sich ein deutlicher Unterschied, bestehend in deutlichen Verschlechterungen.
    Es stellt sich dann nur die Frage: Hätte man trotz Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse nach dem Studium studiert??? Bereut man seine Entscheidung? Hätte man lieber was anderes machen sollen?

    Egal wie die Antwort ausfällt, eine Entscheidung für den Arztberuf bedeutet auf gar keinen Fall, dass man sich mit allen Widrigkeiten abfinden muss, nur weil man es ja vorher gewusst haben müsste hätte können sollen ......


    Grüsse


    Nusser

    [mark=grey]Schöne Grüsse

    F. Nusser[/mark]

  • Hallo Forum, Hallo ToDo,

    ... und wieder haben Sie sich ein Kompliment verdient! Wenn man mit spitzer Klinge in ein Wespennest sticht, ist man entweder besonders mutig oder man hat etwas ausgefallene Neigungen (F63.0, F63.8, F65.5).
    Im Gegensatz zu manchem meiner überaus empörten Kollegen haben Sie - wie gewohnt - sachlich und mit Stil argumentiert. Ich kenne hier in der Region keinen Kassenvertreter, mit dem ich so gern streiten würde.

    Bei der sicher nachvollziehbaren Forderung nach mehr Geld und Freizeit als bisher sollte man nicht zu kurzsichtig denken. Welches Krankenhaus wäre wohl in der Lage, die Konsequenzen des Gesetzes umzusetzen und zu überleben? Zu wessen Lasten soll das Budget auf den ärztlichen Dienst umgeschichtet werden? Ab einem gewissen Alter ist jeder für sich selbst verantwortlich, das gilt auch für uns Ärzte. Und wem seine Arbeitsbedingungen nicht gefallen, der kann und sollte nach Veränderung suchen, statt auf die Justiz zu hoffen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, der Markt momentan günstig.

    Mit freundlichen Grüßen von der Saale

    S. Henze