Erfahrungen mit DRG-Abrechnung

  • Hallo liebes Forum, ich weiß nicht wohin die Frage sonst passt, deshalb:
    Wer hat Erfahrung mit der Abrechnungsumstellung?
    Wir sind Spätoptierer und werden warscheinlich zu November umsteigen.
    Welche konkreten Probleme sind bei Ihnen aufgetaucht?
    Hat jemand einen Leitfaden für den Umstieg ?
    Unsere Abrechnungsabteilung ist zwar schon grundgeschult aber kriegt jetzt schon die Panik.
    Erfahrungsaustausch auch aus administrativer Sicht würde uns helfen.
    Gruß aus Westfalen
    BB
    :uhr::angry:


    -- Beitrag hierhin verschoben von Admin --

  • Hallo Herr/Frau Boesch,

    mit welchen Schwierigkeiten Sie zu rechnen haben, hängt von mehreren Faktoren ab. Da spielt zum einen der Schulungsgrad aller Beteiligten eine Rolle, zum anderen die Frage, welches KIS bzw. welches kaufmännische System Sie einsetzen. Da wir seit dem Jahresanfang bereits nach DRG's abrechen, kann ich Ihnen anbieten, sich mal per Mail oder Telefon zu melden.
    Grundsätzlich hat es bei uns initial Schwierigkeiten gegeben (kleine Auswahl):
    1. Kennzeichnung der Hauptdiagnose auf der Entlassungsanzeige (HD nach DKR = Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte)
    2. Aufrollen der Wiederkehrer-Problematik (cave: die Definition ändert sich für 2004 gerade)
    3. Frage, wie oft bei Mehrfachpatienten der DRG-Systemzuschlag abgerechnet wird (eher kleines Problem)
    4. Wie wird die Fall-Freigabe gesteuert und wer macht an den unterschiedlichen Stellen z.B. auch medizinisch seinen Haken daran?
    5. Wird an irgendeiner Stelle die Plausibilität der DRG noch mal geprüft (man erlebt die dollsten Klamotten, welche Konstellationen trotz Schulung und mehrfacher Prüfung da noch so auftauchen)?
    6. Reihenfolgenproblematik im Grouper (siehe Posts hierzu an anderer Stelle), bei der mit den Kassen gezankt wird, ob A- oder B-Pauschale, obwohl es gar nicht sein muß.
    7. Ist die Baserate vernünftig hinterlegt?
    8. Weiß jemand, wie man die 901Z und die 902Z abfängt, damit nur wirklich die Resteklassen abgerechnet werden?
    9. Gibt es schon ein System zur Kommunikation mit den Kassen über die neuen Fragestellungen?

    ...

    Aber ich kann Sie beruhigen: Die Tatsache der DRG-Abrechnung hat noch kein Krankenhaus in ein großes schwarzes Loch versinken lassen. Leitfaden für den Umstieg: "Ganz locker bleiben, auch wenn's schwer fällt."

    Gruß eigentlich aus DU, jetzt aus Essen, strömender Regen, keine Besserung in Sicht,


    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Vielen Dank Herr Sander, (ich oute mich als Frau -hab ich bei der Anmeldung im Forum vergessen-)
    ich komme auf Ihr Angebot zurück.
    Zur Zeit haben wir alle Hände voll zu tun die Schulungen für die Abrechnungsabteilung zu organisieren. Der med. Sektor ist eigentlich über 2 Jahre Projektarbeit gut vorbereitet. Wir haben auch verlässliches Zahlenmaterial.
    es ist nur ein ungutes Gefühl beim Betreten von Neuland.
    Da sind Ihre Worte sehr tröstlcih
    Danke
    bis dahin
    Gruß aus dem Regen in Westfalen
    Boesch

  • Liebe Frau Boesch,

    einige Hinweise noch:

    Es sollte sichergestellt sein, daß die Abrechnungsvariante korrekt im System wechselt. Sie wissen ja, daß die Überlieger zum Stichtag noch unter dem Recht der BPflV abgebildet werden müssen.

    Etwas, was mir nach langer klinischer Tätigkeit und embryonalem betriebswirtschaftlichen Dasein dennoch vorkam, war die Frage, wie man im Rahmen einer Abgrenzung(sfaktura) die Monatsüberlieger wertet. Da gibt es je nach System unterschiedliche Möglichkeiten (Einrichtung einer Dummy-DRG, Einstellen eines Tagessatzes usw. usw.).

    Greetings from DU
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • hallo herr Sander
    Danke für den Tip, eine Frage noch, wie haben Sie Ihren Kontenplan eingerichtet? Die Meinungen gehen hier im Haus wesentlich auseinander, wie die Konten eingerichtet werden sollten. Bei Ca. 800 DRG plus Abschlag UGV und Zuschlag OGV, Wiederkommer etc Einzelkonten einzurichten gibt der Rahmen nicht her. Nur MDCs ist einigen zu grob. Wie machen Sie es, wenn sie schon seit Anfang des Jahres abrechnen Steht das System ja bei Ihnen. Außerdem haben Sie wie wir 3 Häuser .
    Gruß BB

  • ... au weia, Kontenplan.
    Anästhesisten und Kontenpläne sind nur in Parallel-Universa lebensfähig :rotate:
    Vorschlag: mailen Sie mich mal unter meiner Adresse an, dann kann ich Ihnen einen sicher vernünftigen Kontakt vermitteln.

    Gruß,
    AS
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein