Verschlüsselung von Herzklappenfehlern

  • Hallo Forum,

    ich nehme mal wieder einen Anlauf. In unserem Haus gibt es zur Zeit einige Diskussionen, ob die Herzklappenfehler einzeln aufzulisten sind oder ob sie im Kombinations - Kode anzugeben sind.

    Ich würde mich auf die Regel D010a stützen und sagen, wenn ein Kombinations - Kode vorhanden ist, der das Krankheitsbild wiedergibt, dann ist dieser Kode zu nehmen. Wenn nicht, dann die einzelnen Klappenfehler.

    Allerdings habe ich zur Zeit das Gefühl, ich sehe den Wald vor lauter Bäumen und Büschen nicht.

    Kann mir jemand helfen?

    Danke und einen schönen Tag.

    Claudia Moog:huhn:

  • Ich denke, die Kombinationscodes betreffende Regel ist eindeutig. Warum wollte man diese getrennt codieren? Haben Sie mal nach der gegenseitigen Exklusion geschaut (ich nocht nicht...)?

    Viele Grüße,

    V. Blaschke
    --
    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke
    Arzt für Dermatologie / Allergologie
    Medizincontroller
    Herzzentrum Göttingen
    http://www.herzzentrum-goettingen.de

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    Dr. med. Volker Blaschke

  • Hallo Forum,

    eine Patientin mit einer nichtrheumatischen Mitralklappeninsuffizienz und Mitralklappenprolaps kann man meiner Ansicht nicht in einem Kombinationscode der I34.- unterbringen. Beide stehen beim kodieren als I34.0 und i34.1 im Datensatz. Die Kombinationscodes der I34.- treffen hier nicht den Prolaps.
    Beim Grouping mahnt mir der Grouper aber einen Kombinationscode an.
    Die I34.88 ist zu ungenau und die i34.80 ist MI und MS.
    Wie ist hier zu verfahren?

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Hallo Mikka,

    es gibt keine Inklusiva/Exklusiva, die dagegen sprechen. Es sind zwei verschiedene Diagnosen, die halt einmal gleichzeitig vorliegen. Es müssen natürlich die HD/ND-Kriterien erfüllt sein, aber ich würde sowieso die \"1 Klappe erschlägt 2 Fliegen\"-Regel auch hier anwenden.

    Im Endeffekt macht es auch keinen Unterschied, die PCCL-Werte der einen Diagnose werden meines Wissens bei gleichzeitigem Vorliegen der anderen Diagnose auf Null gesetzt.

    Sonnige Grüße

    Jannis

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von Jannis:
    aber ich würde sowieso die \"1 Klappe erschlägt 2 Fliegen\"-Regel auch hier anwenden.

    Guten Tag Jannis,

    um welche Regel soll es sich hierbei handeln?

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo,
    hinsichtlich meines Beitrags von 2003 kann ich nur nochmals auf die Inclusiva bzw. Exclusiva bei den Klappen-ICDs hinweisen, diese haben sich inzwischen geändert.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

    _____________________
    Dr. med. Volker Blaschke

  • Guten Morgen Forum,
    Guten Morgen Herr Blaschke!

    Leider habe ich bei den Ex- bzw. Inclusiva der I34.- keine Richtungsweisenden Einschränkungen oder Hinweise auf Kombination der Codes finden können.
    Ein Klappenprolaps ist nunmal keine Insuffizienz und keine Stenose.
    Also gehe ich davon aus, dass beide Code getrennt zu kodieren sind, da sie eigenständige Krankheitsbilder dokumentieren. In der Konsequenz dazu negiere ich die (Rot geschriebenen) Hinweise des Proofprogramms auf einen Kombinationscode. Meine Hoffnung ist nur, dass der MDK nicht doch noch einen Dreh findet, einen Kombinationscode zu fordern.

    Allen für morgen einen recht schönen Himmelfahrts-Tag!

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Guten Morgen,

    zu diesem Thema habe ich auch meinen Senf hinzuzugeben.
    Das Problem steht ja schon lange im Raum und ist insofern schwierig, weil
    die Behandlung der Klappenvitien nicht immer zu trennen ist, was ist für welche Klappe?
    In den DKR (D010a) sind die Kombinationskodes nur dann zu verwenden, wenn damit die komplette Information wiedergegeben wird und wenn es im alphabetischen Katalog so gewünscht wird. Früher stand hier \"oder\", soweit ich mich erinnern kann. Oder ist immer noch \"oder\" gemeint.
    Aif jeden Fall geben die I08.- Kodes nie die komplette Information wieder im Vergleich zu den einzelnen Klappenkodes. Die Information zur Genese (ob rheumatisch oder nicht) und zum Vitium selbst (Stenose, Insuffzienz oder beides)geht hier völlig verloren.

    Ich denke aus diesem Grund wird auch im KLF Kardiovascularchirurgie die getrennte Kodierung empfohlen - siehe auch http://drg.uni-muenster.de/de/kodierung/k…archirurgie.pdf

    Ansonsten gibt es noch einen Beitrag im \"Casemix- journal\" Nr6 Dez. 05

    Uwe Neiser


  • Hallo Mikka,

    ich hatte mich auch nicht auf den Prolaps bezogen, sondern auf die ursprüngliche Fragestellung! Hier ging es um die generelle Frage, ob Vitien getrennt oder einzeln codiert werden. Im aktuellen ICD finden Sie nun unter I08.- als Exklusivum die nichtrheumatischen Fehler mehrere Klappen, daher sind diese nicht (mehr) kombiniert zu verschlüsseln.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

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    Dr. med. Volker Blaschke