Hallo verehrtes Forum,
seit zwei Monaten steigen die Anfragen seitens der Kassen in unserem DRG-Optionshaus kontinuierlich und kräftig an. Dabei wird in der Regel ohne nähere Angabe von Gründen eine med. Begründung oder ein Entlassungsbericht angefordert. Es ist festzustellen, das dieses expansive Prüfverhalten die personellen Ressourcen der damit befaßten Mitarbeiter inzwischen bei weitem übersteigt.
Als Reaktion darauf erfassen wir daher seit ca. vier Wochen jede Kassenanfrage fallbezogen. Eine erste Auswertung zeigt hier, das "normale" Kassen etwa 5% der Fälle in der o.g. Form prüfen. Es gibt aber auch einige Kassen die eine Prüfquote von 15% und mehr aufweisen.
Bei derartig hohen Prüfquoten wird unseres Erachtens der Grundsatz der Einzelfallprüfung verletzt!
Bevor wir nun weitere Maßnahmen ergreifen, würde es mich interessieren, ob das Prüfverhalten der Kassen auch in anderen Krankenhäusern erfaßt wird und wie dort mit diesen Informationen umgegangen wird.
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass man die Prüfquoten der Kassen einmal auf Landesebene auswertet und veröffentlicht.
Bei einer Kasse ist z.B. klar erkennbar, dass regelmäßig die am niedrigsten bewertete DRG-Grouperalternative (bei gegebenen Diagnosen) bezahlt wird und darüber hinaus eine med. Begründung verlangt wird. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn solche Strategien einmal gesammelt und veröffentlicht werden. In der Folge könnten dann evt. wirksame Gegenstrategien gegen solche unseriösen Praktiken ausgetauscht werden.
Mit vielen Grüßen aus Duisburg
M.H. Hanke