Liebes Forum,
folgender Fall: Pat.mit bekannter Gichtarthropatie hat in einem anderen Krankenhaus eine Hüft-TEP bekommen. Zwei Tage nach Entlassung Sturz und Fraktur des Femurschaftes. Ich frage mich (und das Forum) nun, wie ich diese Fraktur kodiere? Untergekommen ist mir unter anderem der Code M 96.6 Knochenfraktur nach Einsetzen eines orthopädischen Implantates, einer Gelenkprothese oder einer Knochenplatte. Oder die S72.3 Fraktur des Femurschaftes und dann die Z96.6 Vorhandensein von orth. Gelenkimplantaten? ND dann u. a. M10.00 Idiopathische Gicht. Wer kann helfen?
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße aus dem verregneten Norden!
Christiane
Fraktur des Femurschaftes nach Hüft-TEPr
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Hallo, Christiane
wenn eindeutig ein Sturz und damit ein Trauma der Femurfraktur zugrunde liegen, würde ich in jedem Fall S72.3 kodieren. M96.6 stzt m.E. voraus, dass ein Zusammenhang zwischen der Fraktur und der TEP besteht, das müßte aber erst mal bewiesen werden, dass der Patient sich die Fraktur ohne TEP nicht zugezogen hätte.
MfG
A.M. -
Hallo Frau A.M. und Christiane,
Zitat: M96.6 setzt m.E. voraus, dass ein Zusammenhang zwischen der Fraktur und der TEP besteht. Zitat Ende
Das würde ich nicht unbedingt so sehen wollen:
M96.6 Knochenfraktur nach Einsetzen eines orthopädischen Implantates, einer Gelenkprothese oder einer Knochenplatte
Exkl.: Komplikation durch ein internes orthopädisches Gerät, durch Implantate oder Transplantate ( T84.- )
Wie soll man das verstehen?
S72.- würde ich auf jeden Fall codieren und dazu Z96.6--
Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf -
Hallo Christiane, hallo A.M.,hallo Herr Konzelmann,
ich hatte vor kurzem dasselbe Problem und habe mit M96.6 verschlüsselt. Nirgendwo steht, dass der Code bei einer Fraktur durch ein Trauma nicht zu verwenden ist, ich denke, er zeigt nur an, dass schon z.B. eine TEP vorhanden ist, die an der Fraktur nicht "Schuld ist" und fasst Codes wie S72.3 und Z96.6 zusammen. Ich finde die Formulierung "nach Einsetzen" allerdings etwas unglücklich, "bei liegender" oder sowas würde die Sache eindeutiger machen.
Egal, wie man es kodiert, man kommt in dieselbe DRG.Gruss
Monika Benner
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- Offizieller Beitrag
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Hallo, Forum
nach dem Lesen des Verweises von Herrn Selter auf die Diskussion in 2002 fühle ich mich nur bestätigt. Aus fachlicher Sicht kann man nur noch mal betonen, dass alle Frakturen, denen ein adäquates Traumazugrunde liegt, mit einem Kode aus dem Kapitel S--.- zu verschlüsseln sind.
Freundliche Grüße
A.M.