Kodierung von Physiotherapie

  • Hallo im DRG-Forum

    1. Hier ist ein neues Gesicht. Wer kann mir einen schlauen Ratschlag geben zur Kodierung von Physiotherapie im Rahmen des stationären Aufenthaltes; z.B. im Rahmen einer akuten Lumbago.

    2. In welcher Form können Schmerztherapeutische Außerseiterverfahren wie Akkupunktur etc. verschlüsselt werden.

    Erstmal vielen Dank Oliver von Haxthausen:O :O :))

  • Zitat


    Original von vonhaxthausen:

    >Kodierung von Physiotherapie im Rahmen des stationären Aufenthaltes
    >In welcher Form können Schmerztherapeutische Außerseiterverfahren >wie Akkupunktur etc. verschlüsselt werden.

    Wozu soll das gut sein?

    Markus Hollerbach :kong:

  • Sorry vielleicht war das Beispiel doch etwas zu platt.

    Aber in unserem Hause gibt es eine rheumatologische Abteilung sowie eine große physiotherapeutische Abteilung. Um den Behandlungsaufwand der konservativen Patienten darzustellen erachte ich die Kodierung für sinnvoll.

    Ansonsten haben solche Abteilungen eigentlich keine stationäre Berechtigung mehr. Oder ???

    Gruß Oliver von Haxthausen

  • Hallo !
    So ganz von der Hand zu weisen ist das Problem nicht. Leider gibt es für die meisten oben beschriebenen Anwendungen keinen ICPM (man sollte die ICPM-Kodierung auch nicht auf die Spitze treiben). Man könnte aber die Leistungen patientenzugeorndet erfassen. Dazu müßten alle Leistungen genau bezeichnet und ggf. mit einem Abrechnungssytem verknüpft werden (z.B. GOÄ/EBM - für Leitungen, die im Katalog nicht vorhanden sind kann man ja trotzdem Punkte vergeben). Diese Daten erscheinen zwar nicht direkt bei der Krankenkasse, können aber doch auch ausgewertet werden und ggf. bei Verhandlungen vorgelegt werden und können der Leistungskalkulation dienen, z.B. kostet die durchschnittliche KG bei einem kons. Lumbago xxx Punkte bzw.DM (entschuldigung Euro)

    MfG
    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

  • Zitat


    Aber in unserem Hause gibt es eine rheumatologische Abteilung sowie eine große physiotherapeutische Abteilung. Um den Behandlungsaufwand der konservativen Patienten darzustellen erachte ich die Kodierung für sinnvoll.

    Worum geht es denn jetzt bei der Kodierung?

    - Um in einem DRG-System stationäre Behandlungen abrechnen zu können? Hier macht eine Kodierung der physiotherapeutischen Leistungen keinen Sinn.

    - Um hausintern eine Leistungserfassung der Physiotherapie vorzunehmen?

    Markus Hollerbach :kong:

  • Hallo !
    Frage an Herrn Hollerbach:

    Warum macht dies keinen Sinn ?

    Nur weil es noch keinen ICPM gibt und keine Kodierregeln gibt ?

    Wenn die KG sehr aufwendig ist und einen Großteil der Behandlung ausmacht, könnte es sehr wohl sinnvoll sein, auch diese ins DRG-System zu implementieren. Doch wenn man so etwas fordert muß man erstmal Daten haben, die dies belegen.
    Außerdem könnte es für die (zunächst hausinterne) Nachkalkulation wichtig sein. Vielleicht werden sogar Behandlungschemata gekippt, wenn sie zu teuer sind bzw. man muß dann versuchen diese Leistungen entsprechend einzubringen, damit es dafür Geld gibt.
    Außerdem muß das DRG-System angepaßt werden und dafür benötigt man Daten außerhalb dessen was zur Zeit gültig ist. Die Kassen kommen nicht von alleine drauf was sinnvoll ist oder nicht.
    Leistungserfassung und DRG kann man doch nicht trennen - nur auf dem Abrechnungsschein nach §301 stehen (noch) nicht alle Leistungen, dass heißt aber nicht, das das Erfassen nicht sinnvoll ist.

    MfG

    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)

  • Kommentar Jörg Gust

    Wenn die KG sehr aufwendig ist und einen Großteil der Behandlung ausmacht, könnte es sehr wohl sinnvoll sein, auch diese ins DRG-System zu implementieren. Doch wenn man so etwas fordert muß man erstmal Daten haben, die dies belegen.
    Außerdem könnte es für die (zunächst hausinterne) Nachkalkulation wichtig sein. Vielleicht werden sogar Behandlungschemata gekippt, wenn sie zu teuer sind bzw. man muß dann versuchen diese Leistungen entsprechend einzubringen, damit es dafür Geld gibt.

    Hallo Herr Gust,
    da kann ich Ihnen nur beipflichten. Wir haben interne Ziffern für OPs 301 Proceduren für aufwändige Leistungen im KIS, die mit * gezeichnet sind und nicht an die Kassen übermittelt werden.
    Dies dient einmal einer ungefähren Kostenkalkulation und man hat aktuell im KIS Leistungen, die eine stationäre Behandlung begründen können. Ist ganz nützlich für das derzeitige "Fallmanagement" einiger Krankenkassen.
    Diese auf Station erbrachten Proceduren werden vom Pflegepersonal "kodiert"

    MFG

    Kurt Mies

    Kurt Mies

  • Fängt das jetzt bei mir auch an, mit den Doppelpostings?:(

    [ Dieser Beitrag wurde von Scholz am 22.11.2001 editiert. ]

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Zitat


    Original von Kmies:
    Hallo Herr Gust,
    da kann ich Ihnen nur beipflichten. Wir haben interne Ziffern für OPs 301 Proceduren für aufwändige Leistungen im KIS, die mit * gezeichnet sind und nicht an die Kassen übermittelt werden.
    Dies dient einmal einer ungefähren Kostenkalkulation und man hat aktuell im KIS Leistungen, die eine stationäre Behandlung begründen können. Ist ganz nützlich für das derzeitige "Fallmanagement" einiger Krankenkassen.

    Auch ich möchte Ihnen beipflichten.

    Wenn das mit dem Kennzeichen bei Ihnen funktioniert, ist das eine gute Sache, sollte aber m. E. nicht nur als hausinterne Lösung funktionieren, sondern Standard sein:

    1. mag ich keine Hauskataloge, DIMDI könnte auf Antrag auch "amtliche" Nummern für solche Prozeduren liefern (s. ältere Beiträge von mir)

    2. muss das KIS mitspielen, also sollte hier ein "amtliches" Pflichtenheft oder ein Zertifikat für Krankenhaussoftware her, welches so etwas allgemein vorschreibt

    Dann könnte man diese Daten nämlich miteinander vergleichen, bzw. müsste nicht bei jedem Stellenwechsel umlernen.

    Solche praktischen Gründe interessieren bisher noch wenige. Es lebe das Kodierchaos!?

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken gGmbH des Landkreises Freyung-Grafenau

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Zitat


    Original von Joerg-Gust:
    Frage an Herrn Hollerbach:

    Warum macht dies keinen Sinn ?
    Nur weil es noch keinen ICPM gibt und keine Kodierregeln gibt ?

    Hallo,

    ein DRG-System ist und wird kein Abrechnungssystem, in dem der Leistungserbringer sich das zurechtdefiniert, was er haben will, um dann am Ende wieder bei einer Art Selbstkostendeckungsvergütung anzukommen.

    Weder die Kassen noch die Politik haben auch nur das mindeste Interesse daran, den Krankenhäusern zu gestatten, zusätzliche Aufwendungen geltend zu machen, die als Argument für neue DRG-Gruppen herhalten sollen, auch wenn so ziemlich jede Fachgesellschaft genau dies für ihr jeweiliges Fachgebiet fordert und die Pflegeverbände lieber heute als morgen auch die Pflege zur Kodierung ihrer Leistungen verpflichten würde.

    Wenn Sie sich in Ihrem Haus um Transparenz von Leistungen und Kosten bemühen, dann ist es meiner Ansicht nach wesentlich sinnvoller, dies mit Hilfe von Prozessanalysen, der Schaffung von "Clinical Pathways" und anderen Managementansätzen zu tun, als auf die schlichte Methode des "wer schreibt, der bleibt" zu setzen.

    Markus Hollerbach

  • Hallo !
    Ich muß Ihnen bei der Prozeßanalyse und clinical pathways sehr recht geben. Mit Sicherheit gilt hier nicht nur wer schreibt der bleibt, aber wie wollen sie z.B. in dem oben genannten Beispiel der Orthopädie mit großem kons. Spektrum dafür ways definieren, wenn Ihnen vorher nicht klar ist, wieviel KG Leistung bei welcher Diagnose anfallen, wieviel Zeit das in Anspruch nimmt usw. und was das alles kostet. Dazu braucht man nunmal zu erst patienten/diagnose bezogene Daten. Die meisten CÄ würden sich wundern, was man aus den Daten so alles machen könnte (Auch aus Kassensicht).
    Im übrigen sehe ich für die kons. Orthopädie schwarze Zeit anrollen und auch im operativen (z.B. Arthroskpoien) wird sich einiges noch ändern. Solche Abteilungen tuen gut daran sich frühzeitig zu wappnen.

    MfG

    --
    Jörg Gust
    (Med. Controller Marien-Hospital Witten)

    Jörg Gust
    (orth. Assistenzarzt, Ex-Med.Controller)