Diacos-Einbindung in BOSS-KIS

  • Sehr geehrter Herr Friedlbinder,
    auch mir leuchten die von Ihnen dargestellten Einwände gegen die Schnittstelle ein. Die zur Geltung gebrachten Kritikpunkte betreffen aber im Wesentlichen das Problem der Datenveränderung mittels DIACOS.
    Ist nicht eventuell auch ein Mittelweg technisch realisierbar. Es wäre z.B. schon ein Zugewinn, wenn OPS- und ICD-Daten aus dem KIS in DIACOS übernommen (bzw. kopiert)werden. Es wäre dann mit Diacos ein Grouping vorhandener Daten möglich, ohne dass diese zwangsläufig verändert werden. In DIACOS könnte man dann Varianten der Kode-Konstellationen durchspielen, ohne dass diese tatsächlich abrechnungsrelevant,d.h. rückübernommen werden müssen (was natürlich im Idealfall wünschenswert wäre).
    Herr Diekmann und Co. versichern außerdem die unversehrte Rückübermittlung der Daten.
    Gibt es nur das Alles-oder-nichts-Prinzip oder können sich zwei mit dem entsprechenden know-how ausgestattete Unternehmen im Sinne der Anwender auch auf einem kleineren gemeinsamen Nenner treffen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Steffen Zacher


    [ Dieser Beitrag wurde von Zacher am 15.01.2002 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von Zacher am 15.01.2002 editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde von Zacher am 15.03.2002 editiert. ]

  • Hallo Kollegen, hallo Herr Friedlbinder,
    ID Berlin hat eine Stellungnahme zugesagt, dass es von ID Berlin aus kein "Schnittstellenproblem" gibt. Ich melde mich wieder, wenn mir die Stellungnahme vorliegt.
    Sascha Baller:look:
    --
    Dr.Sascha Baller
    Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling e.V.
    Stabsstelle Organisation und Medizincontrolling an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    vielleicht können diese z.T. öffentlich verfügbaren, z.T. genehmigten Verweise konstruktive Unterstützung leisten:

    BOSS:
    Fa. BOSS
    (Original bei http://www.boss-ag.de unter Info BOSS-Info

    ID GmbH: ID GmbH

    Gruß
    B. Sommerhäuser

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 01.03.2002 editiert. ]

  • Hallo NG,

    Am übergeordneten Thema kann man erkennen, dass nicht nur BOSS-Kunden ein Problem mit der DIACOS-Anbindung haben. Selbst in Version 5.3, die von manchen schon als Gigant bezeichnet wird, gibt es z.Bsp. bei IS-Hmed nur eine Richtung, die bedient wird. Diagnosen und Prozeduren werden NICHT von DIACOS übernommen. Die sachlichen Probleme hat Herr Friedlbinder oben dargestellt und die dort gestellten Fragen, muss jeder Softwareanbieter sich stellen.

    Dem Vorschlag Diagnosen und Prozeduren zu übergeben, um dann damit zu spielen (finanziell zu optimieren?) lehne ich persönlich ab. Das ist klares Upcoding. Der MDK steht mehr als nur im Startloch. Zu Kodieren ist wahrheitsgemäss!

    MfG,

    E. Wippel

    p.s.: Software allein wird nicht alles regeln, denn wo es keine Regel gibt, gibt es auch keinen Algorithmus zur Lösung. Das wird bei den jetzt vorliegenden Kodierregeln wohl noch eine Weile so bleiben.

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrter EWippel,
    zunächst willkommen im Forum.

    Zitat


    Original von EWippel:
    Hallo NG,
    ...
    Diagnosen und Prozeduren werden NICHT von DIACOS übernommen. Die sachlichen Probleme hat Herr Friedlbinder oben dargestellt und die dort gestellten Fragen, muss jeder Softwareanbieter sich stellen
    ...


    Mir sei gestattet, folgende Konkretisierung vorzunehmen:
    ...hat Herr Friedlbinder (aus seiner Sicht) oben dargestellt...

    Zitat


    Dem Vorschlag Diagnosen und Prozeduren zu übergeben, um dann damit zu spielen (finanziell zu optimieren?) lehne ich persönlich ab. Das ist klares Upcoding.

    Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie so etwas wie eine "Best-Group"-Funktionalität eines Softwareproduktes meinen. Aber die Brücke "spielen" --> "finanziell optimieren" (Sie unterstellen hier m. E. einen nicht vorhandenen Kausalzusammenhang) trifft nicht per se zu. Eine Verleitung dazu wäre schädlich, aber auch Ärzte (Mediziner - s. Glosse in den heutigen News) haben ja bisweilen gewissermaßen eine Eigenintelligenz und funktionieren nicht Diacos-gesteuert. Upcoding ist doch letztenendes immer das, was nicht in der (schriftlichen) Patientendokumentation seinen Gegenpart findet. Ich persönlich finde Ihre Aussage zu pauschal.

    Zitat


    Der MDK steht mehr als nur im Startloch.


    Eine nachvollziehbare Quelle zu dieser Aussage, würde mich davon überzeugen. Z. Zt. ist der "böse" MDK für mich nur eine virtuelle Knute gegen die Ärzte. Kennen Sie einen der MDK-Fachärzte persönlich ? Hat dieser schon mal eine Überprüfung von Krankenhauspatientenakten (in seinem Fachgebiet!) durchgeführt oder ist einer Einladung eines Krankenhauses zur zeitnahen Prüfung (Patient noch im Hause) gefolgt ? Hier jedenfalls nicht. Es darf daraufhin gefragt werden, ob die Kollegen des MDK nicht in den von Ihnen genannten Startlöchern festgenagelt wurden.

    Zitat


    Zu Kodieren ist wahrheitsgemäss!


    Ach. Was soll ich diesem Statement entnehmen ? Unterstellen Sie etwa, dass ich das nicht tue. Nein, so plump ist das sicher nicht gemeint. Geben Sie womöglich wider, was alle hier sowieso befürworten ? Dann wirds wohl stimmen.

    Mit freundlichen Grüssen
    B. Sommerhäuser

  • Hallo Kollegen, hallo Burkard,
    wo fängt denn der Ehrencodex beim Kodieren an und wo hört er auf? Ist kodieren mit ID Diacos schon der erste Schritt zum Upcoding? Der Arzt dokumentiert dann ja nicht unvoreingenommen die Ergebnisse seiner Diagnostik und seiner Therapie, sondern begibt sich auf die Suche nach ähnlichen Korrelaten. Wenn er dann ein paar gefunden hat, die mehr oder weniger passen wählt er die aus, für die das ihm auferlegte System den höchsten Erlös vorgesehen hat. Das ist nicht unmoralisch.
    Grüße aus Heidelberg
    Sascha Baller
    --
    Dr.Sascha Baller
    Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling e.V.
    Stabsstelle Organisation und Medizincontrolling an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen

  • Sehr geehrter Herr Sommerhäuser,

    vielleicht etwas of topic, aber ich finde wirklich klasse, was Sie hier auf die Beine gestellt haben. An den Zugriffszahlen kann man sehen, dass das Thema brennend interessiert.

    die meisten Probleme beim Zusammenspiel verschiedener Software entstehen nun mal durch Schnittstellen. Da ich mich über 8 Jahre damit abgeplagt habe, weiss ich wovon ich rede. Beim Schreiben einer Schnittstelle sind halt auch immer 2 Partner und mindestens 1 Kunde gefragt. Da gibt es leider auch Missverständnisse und Reibungsverluste.
    Wer ausserdem den 301 bundesweit im Datenaustasuch betreibt, hat seine Rechnungs-Datensätze, wenn der Ablauf nicht stimmt, ggf. schon versandt, bevor eine Fachkraft noch Korrekturen mit Diacos oder Kodip oder mit Büchern vornehmen würde.
    Ja, ich habe schon eine Fehlbelegungsprüfung (2000) erlebt und zwar für Urologie, Allgemeinchirurgie und Innere Medizin. Ja, der MDK kommt/kam sogar an Bett, wobei der Trend tatsächlich zur Beurteilung nach Aktenlage geht.

    Ich bin mir auch sicher, dass es seitens der ärztlichen Kollegen beim MDK genausoviel Schulungsbedarf, wie in den Krankenhäusern gibt. Da der MDK zur Zeit (noch?) die einzige Institution ist, die im Auftrag der Kostenträger Kosten senken kann, wie auch immer motiviert. Und das alles bei vereinfachtem Zugang zu den Patientenakten für den MDK. Der MDK wird sicher auch das "Streiten" üben müssen und das kann und wird er sicher bei den Häusern tun, die vom Optionsmodell gebrauch machen.
    Die Aktenlage muss den gefundenen DRG widerspiegeln. Und da ist Streit vorprogrammiert. Die Kodierrichtlinien sind ja nicht statisch, werden sich also weiterentwickeln. Dort wo Interpretationsspielraum bleibt......
    Mit freundlichen Grüssen


    E. Wippel

  • Hallo Herr Zacher und myDRG-Fans,

    wie ich soeben erst mit ca. zweimonatiger Verspätung erfuhr, bietet ID Berlin ein neues Tool mit Namen ID EFIX (witzig, was?) an, das Falldaten importiert und Batchgrouping und viele Auswertungen ermöglicht. Da ID angibt, mit ca. 50 KIS-Software-Herstellern zu kooperieren, denke ich mir, sollte die Schnittstellen-Problematik nicht unlösbar sein. Hat jemand das Tool schon und Erfahrung gesammelt? Ich bestellte eine Test-Version, mal sehen, was es hergibt. Auf Benchmark-Ergebnisse von extern zu warten, kann ganz schön dauern.


    --
    Einen freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo Herr Konzelmann,
    irgendwie kommen wir langsam vom eigentlichen Thema ab. Trotzdem ein kleiner Kommentar
    1) Die Bereitschaft zur Kooperation in Bezug auf Schnittstellen ist in einem Schreiben von ID ausdrücklich betont worden.
    2) Der Batchgrouper von ID Diacos ist ganz nett und vor allem ein im Verhältnis günstiges Tool. Bei ID EFIX kommt übrigens die genannte Problematik nicht zum Tragen, da es sich hier ja nur um einen unidirektionalen Datenimport handelt.
    3) Die Benchmarkergebnisse können meiner Ansicht nach in zweierlei Hinsicht genutzt werden: Batchgruppierte Daten zu bekommen und sich zu vergleichen. Status quo sollte eigentlich sein, dass nur noch letzteres eine Rolle spielt. Eine Batchgruppierung mit entsprechenden Auswertungen sollte jedes Krankenhaus vor Ort vornehmen können.
    Grüße aus Heidelberg
    Sascha Baller
    --
    Dr.Sascha Baller
    Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling e.V.
    Stabsstelle Organisation und Medizincontrolling an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen