Groupervergleich neu und alt

  • Hallo Forum,

    gibt es mittlerweile Ergebnisse aus den Krankenhäusern hinsichtlich des neuen Groupers??
    Wir sind ein "normales Krankenhaus" und unser CMI (Vergleich aktueller Grouper und neuer Grouper 2003/2004) geht um 2 Prozent runter. Ist das die Regel oder haben wir ein ernstes Problem??

    Ich bin gespannt auf Feedbacks

    mfg

    MfG

    Thomas Schroeder

  • Hallo Herr Schroeder,

    haben Sie die Neuregelungen der KFPV 2004 berücksichtigt (Fallzusammenführung)?

    Insgesamt ist der Effekt nach unserer Betrachtung sehr davon abhängig, ob Sie:
    a) viele gerichtete Kooperationen zwischen Abteilungen haben (Gastroenterologie - Chirurgie o.ä.)
    b) wie sie diese bisher "gelebt" haben (zwei Fälle, ein Fall)
    c) viel DRG's im Bereich Endoprothetik haben (da sieht es nach meiner Einschätzung teilweise ziemlich trübe aus
    d) viele DRG's jetzt treffen, die in 2004 wegen des Fehlens der "Frührehabilitation und geriatrischen Komplexbehandlung" niedriger bewertet werden
    e) ... f) ...

    Im Detail kann ich im direkten Kontakt vielleicht noch einige Tips geben.

    Gruß aus DU, dunkel - aber trocken.


    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo,

    habe ich noch vergessen:

    a) Sind Ihre ehemaligen Beatmungs-DRG's wieder in der "A-Klasse" gelandet? -> Problem kann die fehlerhafte/falsche Angabe der Beatmungsstunden sein, da die Prozeduren-Codes 8-718.ff nicht mehr für das Grouping benutzt werden, sondern nur die numerische Stunden-Angabe. Hat Ihr KIS da vielleicht ein Problem? Oder hatten es die Kliniker bei der Eingabe?

    b) Sehen Sie in Ihre Fehler-DRG's! Ist z.B. die Gruppe um 961Z (falsche HD) größer geworden? Wo kommen diese Fälle her? Sie können diese anhand Ihrer Fall-Nr. zurückverfolgen. Wenn Sie deutlich mehr Fehler-DRG-Fälle haben, werden diese natürlich in der CM-Berechnung als CW=0 eingestellt und verdünnen dann den CMI.

    Gruß jetzt aus Essen, ab und zu Blitze am Nachthimmel. :bombe:

    AS
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Hallo,

    in unseren 3 Häusern geht der CMI nach Bereinigung der Fehler-DRGs um jeweils ca. 4% nach unten. Im Gegenzug steigt natürlich die Baserate. Da zu erwarten ist, daß landesweit ähnliche Korrekturen nach unten resultieren, sollte man sich über einen sinkenden CMI verglichen mit den Daten des Groupers 2003 nicht zu viele Sorgen machen.

    Viele Grüsse

    Mathias Filipp

  • Hallo,

    wegen unserer vielen Beatmungsfälle und großen Onkologie steigt unser CMI ...aber bei Betrachtung der Abteilungen gibt es erhebliche Verschiebungen...

    Der von Ihnen beschriebene Effekt mit einer mehr oder weniger starken CMI-Absenkung ist klar...die Hochleistungsmedizin bekommt jetzt einen viel stärkeres Gewicht (alle Pre-MDC'S) und auch die Geriatrie ist stark aufgewertet...dies geht zu lasten der Grundversorger.

    Diese Entzerrung des sogenanten Kompressionseffektes kommt durch eine große Beteiligung der Universitätskliniken bei der diesjährigen Kalkulation...und dürfte sich (aber in geringerem Umfang) nächstes Jahr weiter fortsetzen...Standardleistungen werden abgewertet, Sonderleistungen aufgewertet.

    Dies ist in allen Ländern die ein DRG-System weiterentwickelt haben passiert und spiegelt den höheren finanziellen Aufwand bei Sonderfällen, gegenüber den gut mit Behandlungsleitlinien standardisiert behandelbaren Grundversorgungspatienten wieder...

    Gruß


    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Liebe Mitgrouper und "Hellseher" für nächstes Jahr,

    auch bei uns liegt nach dem ersten Massengrouping der CM um 1,4% niedriger, obwohl ich mit einem Anstieg gerechnet hatte. Aber unsere Top-Ten nach Anzahl sind meistens abgewertet worden und die Top-Ten nach Umsatz (Langueitbeatmungen und Kraniotomien) meist aufgewertet worden (spricht für mich für einen geringeren Kompressionseffekt.

    Allerdings haben auch wir etliche neue 961Z (was ja auch schon vom INEK angekündigt wurde), aber auch eine ganze Reihe von DRG's aus der Anlage 3 der KFPV 2004, so dass es am Ende auch ausgeglichen sein könnte mit dem Gesamt-Case-Mix.

    Probleme bereiten vor allem auch die Zusatzentgelt nach Anlage 4, die ich überhaupt noch nicht beurteilen kann.

    Geht es anderen auch so?

    Herzlich Grüße


    --
    J. Meyer zu Wendischhoff
    Facharzt für Kinderheilkunde
    Medizin. Controlling der KA Gilead
    Bielefeld / Bethel

    J. Meyer zu Wendischhoff
    Facharzt für Kinderheilkunde / Krankenhausbetriebswirt (VKD)

  • Hallo Forum,

    ich muß zugeben, ich verstehe die Diskussion nicht ganz.
    Warum sollte es 2004 ein Problem sein, wenn sich der CMI ändert?
    Im Jahr 2004 ist der Umstieg noch budgetneutral.
    Das heißt (im Prinzip), der Gesamtbetrag wird durch den Case-Mix dividiert, und ergibt den klinikindividuellen Basisfallwert.
    Also: wenn sich der CM bzw. der CMI (um wenige Prozent!) ändert, wird der Basisfallwert entsprechend angepaßt!

    Oder habe ich da was falsch verstanden?

    Gruß von
    Mautner

    Viele Grüße von

    Mautner

  • Hallo Herr Mautner,

    Sie haben natürlich völlig recht, ich glaube aber, daß die Unsicherheiten vor allem dadurch entstehen, daß man im Individualfall derzeit noch nicht beurteilen kann, ob im Vergleich zu anderen Kliniken die tektonischen Verschiebungen im System nicht zu einer deutlichen, sich langsam vergrößernden Differenz zu anderen führen. Damit (im System werden sich solche Trends vielleicht fortsetzen) resultiert für das betroffene Krankenhaus vielleicht längerfristig ein Problem.
    Insgesamt kann man aber gespannt sein, wie sich die Lage z.B. anhand der Daten in den großen Benchmarking-Projekten präsentiert.
    Bis dahin sollte man bei aller Hektik und Massen-Grouperei zu Besonnenheit raten - auch wenn so etwas gerade mir ziemlich schwer fällt. ;)

    Gruß aus DU
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Moin Moin, Herr Mautner,

    kurzfristig betrachtet, haben Sie natürlich völlig recht. Durch die Budgetneutralität ist die Höhe des CMI zunächst völlig egal, da ja der klinikinterne Basisfallwert entsprechend gegenläufig steigt oder fällt.
    Jedoch schon mittelfristig kann Ihnen dieser dann gestiegene Basisfallwert zum "Verhängnis" werden, nämlich genau dann, wenn er einen Wert über dem durchschnittlichen Basisfallwert erreicht. Dann nämlich wird Ihr hoher Basisfallwert stufenweise an den niedrigeren Durchschnittswert angeglichen werden.
    Es sollte also Ihre Zielstellung sein, gerade auch jetzt einen möglichst hohen CMI zu erreichen. Im besten Fall ist dann Ihr klinikinterner Basisfallwert dadurch dann niedriger als der Durchschnittswert, und Sie gehören zu den monetären "Gewinnern"...

    betse Grüsse
    --
    Dr. René Holm
    medControl
    Hamburg

    beste Grüße

    Dr. René Holm, MBA
    elbamed GmbH
    Geschäftsstelle Hamburg

  • Hallo Forum,

    in diesem Zusammenhang muß man darauf achten, daß die Batch-Grouping-Ergebnisse derzeit natürlich völlig außer Acht lassen (müssen), was auf dem Wege der ZE's und der gesondert zu verhandelnden DRG's passiert. Wer viele Leistungen auf diesem Segment erbringt (man denke mal an die Dialysen, Tumorprothesen usw.), muß dies bei seinen Überlegungen mit einbeziehen. Kalkulatorisch vermindert sich der über die reinen DRG's nach Katalog zu ermittelnde Basisfallwert, so daß vielleicht bei dem einen oder anderen Haus nach dem ersten Erstaunen (Entsetzen, Grauen ... ) in Anbetracht der CM-Entwicklung wieder nüchternes Betrachten angesagt sein kann.
    Dabei ist mir hinsichtlich der ZE-Kalkulation noch ziemlich viel ziemlich schleierhaft. Aber wir haben ja alle massenhaft Zeit für schicke Kalkulationen ... :roll:

    Gruß aus DU
    --
    Dr. med. Andreas Sander
    Stabsstelle MedCo/QM
    Evangelisches und Johanniter Klinikum DU/DIN/OB gGmbH

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein