• Hallo liebe Kodiergemeinde

    Ich konnte bisher nicht klären, ob Blutkonserven, die im OP transfundiert werden, kodiert werden müssen oder nur diejenigen nach der operativen Versorgung.
    Bei zentralen Venenkathetern ist nach meiner Einschätzung klar, dass nur diejenigen, die ausserhalb der Narkose gelegt werden, kodiert werden müssen.

    Wie sehen Sie das
    Gruss T. Notheisen


    :ops: :ops:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,

    der Ort der Transfusion ist nicht ausschlaggebend, sondern, ob sie als fester Bestandteil einer Prozedur anzusehen ist oder nicht:

    0302a Bluttransfusionen
    Bluttransfusionen und Infusionen von Blutprodukten sind immer dann zu kodieren, wenn sie nicht als fester Bestandteil einer Prozedur anzusehen sind, das heißt, wenn sie nicht im Rahmen bestimmter Operationen als Standardmaßnahme (z.B. bei Einsatz der HLM) durchgeführt werden.
    Multiple Transfusionen des gleichen Blutproduktes während eines Krankenhausaufenthaltes werden durch nur einen Prozeduren-Kode dargestellt. Die Transfusionen sind zu addieren und die Summe einmal pro Aufenthalt zu kodieren (siehe Beispiel 1; s.a. DKR P005b Multiple/Bilaterale Prozeduren (Seite 45) und DKR P012a Prozeduren, unterschieden auf der Basis von Größe, Zeit oder Anzahl (Seite 52)). Als Bezugsdatum ist der Tag der ersten Leistung zu wählen.
    --
    Gruß

    D. D. Selter

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • hallo, liebes forum,

    zu den blutkonserven melde ich mich doch mal wieder zu wort.
    wer möchte schon behaupten, daß die gabe von blutkonserven "fester bestandteil einer prozedur" sind. selbst bei der hlm ist das ja nicht zutreffend, selbst wenn es ja konserven geben mag, mit denen man schon a priori rechnet.

    allerdings scheint mir bei notwendiger konservengabe immer auch die diagnose "blutungsanämie" d62 notwendig zu werden.
    ist jemand anderer meinung ?

    gruß aus dem herbstlichen essen

    merguet

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Herr Merquet,

    es war mir schon klar, dass bei dieser Frage notgedrungen genau dieses Fass auch wieder aufgemacht wird.
    Wenn Sie z.B. Blutungsanämie in der Suchmachiene eingeben, werden Sie einige Posts dazu finden. Ein Klassiker in diesem Zusammenhang z.B. Transfusion bei TEP-Implantation ("Das wird gerne von unseren Kunden genommen").
    --
    Gruß

    D. D. Selter

  • lieber herr selter,

    okay, okay, gebe ja zu, daß ich die diskussion eine weile nicht verfolgt habe.
    werde mich aber schlau machen.

    mein name schreibt sich übrigens merGuet

    danke

    merguet

    (p.s. auch nach dem studium alter threads "schwimme" ich noch. insgesamt scheint mir bei vielen kodierproblemen die frage aufzutauchen, ob es eine prozedur ohne dazugehörige diagnose überhaupt gegebn sollte.)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von merguet:
    mein name schreibt sich übrigens merGuet

    Hallo Herr Merguet,

    habe mir nun doch mal eine neue Tastatur geholt, bei der alten war das "g" kaputt und es kam immer mal wieder nur "q" raus. Das hat jetzt ein Ende und bitte es zu entschuldigen!

    Mit "altes Fass aufmachen" meinte ich nicht "da hat einer nicht mitgelesen" sondern "das Problem ist immer noch nicht befriedigend gelöst".
    Prinzipiell sollte man schon eine Diagnose liefern, um eine kodierte Prozedur auch zu erklären. Trotzdem bleibt da dann immer noch die schwammige Aussage: ..., wenn sie nicht als fester Bestandteil einer Prozedur anzusehen sind, das heißt, wenn sie nicht im Rahmen bestimmter Operationen als Standardmaßnahme (z.B. bei Einsatz der HLM) durchgeführt werden.
    Hier wird halt weiterhin gestritten....

    --
    Gruß

    D. D. Selter

  • Hallo, Forum und T. Notheisen!
    Ich stimme meinen Vorrednern zu: Transfusionen als fester Bestandteil!?! Wer legt das fest? Dieses "Fass" kann - so denke ich - nur individuell und in Abhängigkeit von der Patientensituation geklärt werden.
    Gibt es denn negative MDK-Erfahrungen mit der Transfusion (mit oder ohne Angabe eines Codes für Anämie...)?

    Gruss
    T. Flöser

    T. Flöser

  • :defman:
    Liebes Forum,
    die neuen DKR für 2004 habe ich noch nicht vollständig geprüft, bin mir aber sicher, es hätte hier einen Verweis dazu gegeben.

    Mir scheint folgende Fausregel plausibel und mit den geltenden Regelungen auch nicht zu widerlegen:

    Wenn es Fälle bei einer Prozedur gibt, die ohne Transfusion durchführbar sind, gilt die Transfusion nicht als Teil des Verfahrens. Das kann auch schon bei 5 % oder auch 0,5 % der Fälle als ausreichende Begründung dienen. Die Kodierung von D62 ist bei der Transfusion als Indikation obligatorisch. TIP: welche Prozedur hat keine Indikation (ICD) ??

    Wenn der Grouper die D62 als CC-relevant zeigt, dann heißt das doch nur, dass es nach den Definitionen einer Neben-ICD in den DKR 2003 kodiert werden muss !!!

    Für mich gibt es da im Prinzip kein Problem.

    Vielleicht ist das eine "gute" Faustregel? Was meint das Forum.
    Schönen Sontag noch...;-)


    --
    einen schönen Tag wünscht

    Christoph Lassahn
    Hannover
    Med.Controlling
    schönen Tag wünsche ich noch

    Lassahn@t-online.de
    emailhund.gif

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    Med.Controlling
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  • liebes forum,


    Zitat


    Original von Lassahn:

    Wenn es Fälle bei einer Prozedur gibt, die ohne Transfusion durchführbar sind, gilt die Transfusion nicht als Teil des Verfahrens. Das kann auch schon bei 5 % oder auch 0,5 % der Fälle als ausreichende Begründung dienen.

    im prinzip gibt es m.e. keine operation, die nicht ohne blutkonserve durchführbar ist. zugegeben scheint bei einigen operationen die gabe von blutkonserven a priori wahrscheinlich. dennoch kann sie nicht als bestandteil der op. prozedur gelten.

    Zitat


    Original von Lassahn:

    TIP: welche Prozedur hat keine Indikation (ICD)

    eben, eben...

    gruß aus essen, schöne woche

    merguet

  • Prüfprogramme (z.B. Kodip Proof) suchen bei Transfusionen schon nach einer Anämiediagnose, die m.E. schon aus Plausibilitätsgründen nicht fehlen darf (unabhängig vom Fallgewicht). Es muß allerdings keineswegs eine Blutungsanämie sein.

    Prozeduren, die eine obligatorische Transfusion beinhalten, dürften wirklich sehr selten sein. Man müßte wissen, ob es überhaupt Prozeduren gibt, bei denen eine Transfusion obligatorisch in die Kalkulation eingeht.

    Ich kodiere die Transfusion immer - unabhängig vom Applikationsort.

    Schwierig ist es allenfalls, die Meldung über eine Transfusion zuverlässig aus dem OP zu bekommen.

    MfG

    BR

  • Hallo,
    zum Problem:
    wie erfahre ich von Transfusionen im OP:

    1. muss zur Entlassung die Gesamtzahl von Fremdtransfusionen bekannt sein (OPS)

    2. bei uns kodiert die Anästhesie die im OP gegebenen Konserven und ansonsten immer derjenige, der die Konserve gibt.

    Gruß aus Hannover (nasskalt) ;-))

    :sleep: :sleep: :sleep:
    --
    einen schönen Tag wünscht

    Christoph Lassahn
    Hannover
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    schönen Tag wünsche ich noch

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