Wieder unterschiedliche Kodierung ambulant/stationär in 2004!?

  • Soeben lese ich mit Schrecken, dass für ambulante Fälle 2004 einerseits die endständige Verschlüsselung nicht gültig sein soll (für 5-Steller), und andererseits die

    Zusatzkennzeichen V, A, Z, G wieder eingeführt werden sollen.

    :shock1: :shock1: :shock1: :shock1: :shock1:

    Ich halte dies für katastrophal, wir waren so kurz vor einem einheitlichen System!

    Die Kodierrichtlinien beschreiben einen eindeutigen Umgang mit Verdachts-, Ausschluß- und Zustand-nach-Diagnosen. Warum kann dies nicht konsequent angewendet werden?

    Gerade im Bereich der stationsersetzenden Maßnahmen muß jedes Krankenhaus mit einer wachsenden Zahl von Fallartwechseln rechnen, ich fürchte mich jetzt schon vor den KIS-Fehlermeldungen, Umkodierungsaktionen und §301-Schwierigkeiten. Erneute bürokratische Absurditäten sind das letzte, was ich unseren Ärzten vermitteln möchte!

    Ich bitte alle Kollegen, die gleicher Meinung sind, diese kundzutun. Habe mich soeben per Email an Herrn Tuschen vom BMG gewandt.

    Jan Haberkorn
    Internist/Medizincontroller
    St. Elisabeth-Krankenhaus Köln

  • Bundesanzeiger Nr. 190 vom 11.10.2003:

    ...Für die Anwendung der "ICD-10-GM" nach §295 SGB V (ambulanter Bereich) gilt zusätzlich Folgendes:
    1. Zur Angabe der Diagnosesicherheit ist eines der nachgenannten Zusatzkennzeichen anzugeben (obligatorische Anwendung):
    - für eine ausgeschlossene Diagnose: A
    - für eine Verdachtsdiagnose: V
    - für einen symptomlosen Zustand... : Z
    - für eine gesicherte Diagnose: G

    usw...

    Habe leider keine Online-Quelle finden können. Info ist ein Rundschreiben der KGNW (Krankenhausgesellschaft NRW) vom 24.11.

    Die DKG hat wohl ein Protestschreiben an den Staatssekretär Schröder verschickt.
    --
    Jan Haberkorn
    Internist/Medizincontroller
    St. Elisabeth-Krankenhaus Köln

    Jan Haberkorn
    Internist/Medizincontroller
    St. Elisabeth-Krankenhaus Köln

  • Hallo Forum,

    was soll denn das?

    Das ist völliger Unfug und sollte auf alle Fälle unterbunden werden...ist das nun ein politischer Akt der KV-Lobby um 'die integrierte Versorgung zu torpedieren' oder schlichtweg Unfähigkeit?

    Gruß

    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Guten Morgen liebes Forum,

    gehe ich recht in der Annahme, dass ein Fall mit ambulanter OP mit den Zusatzkennzeichen (A, V, G, Z) zu versehen ist. Wird dieser dann
    doch zum stationären Fall müssen alle Zusatzkennzeichen gelöscht werden???!!!
    Viele Ärzte arbeiten gleichermaßen im ambulanten und stationären Bereich! Wie lösen andere Häuser das Problem? Gibt es Hilfen, die man den Ärzten anbieten kann?
    Eine große Hilfe wäre natürlich eine einheitliche Kodierung!

    Ich wünsche allen Forumsmitgliedern eine schönes Weihnachtsfest, eine besinnliche Zeit zwischen den Jahren und einen guten Start in das neue Jahr 2004!

    Mit freundliche Grüßen
    M. Uphoff

  • Hallo,

    wir ignorieren das einfach...wir haben ohnehin schon genug Aufwand mit neuen DRG's, DKR, OPS und ICD. Ein zweiter Katalog würde zur völliger Verwirrungen und zur deutlichen Verschlechterung der Copdierqualität führen, daneben ist dieser 'Schwachsinn' nicht vermittelbar.... (wer das ausgeheckt hat, gehört dazu verdammt, dass den Krankenhausärzten persönlich zu vermitteln...)


    Ausserdem ist der stationäre ICD höher differenziert....die Zusätze sind Überflüssig und wie mit Verdachtsdiagnosen etc. umgegangen werden muss ist klar in den DKR ausgeführt.
    Also sind diese Zusätze komplett verzichtbar....

    gruß

    Thomas Lückert


    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hallo zusammen,

    es ist zu hoffen, daß die Software-Hersteller das Problem mit den Zusatzkennzeichen lösen können, indem bei Übernahme aus dem ambulanten in den stationären Bereich diese einfach nicht mit übernommen werden. Wenn allerdings ein stationärer nachträglich in einen ambulanten Fall überführt wird, gibt es zusätzliche Arbeit mit Nacherfassen der Zusatzkennzeichen.

    --
    Freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Zitat


    Original von Guenter_Konzelmann:
    ... es ist zu hoffen, daß die Software-Hersteller das Problem mit den Zusatzkennzeichen lösen können, indem bei Übernahme aus dem ambulanten in den stationären Bereich diese einfach nicht mit übernommen werden ...

    Hallo, Herr Konzelmann,
    wir arbeiten dran! Aber "Zusatzkennzeichen" im o.g. Fall einfach weglassen geht auch nicht, oder? Ambulanz: Verdacht auf Gehirnerschütterung -> Station = Gehirnerschütterung ? Das ist wohl ein qualitativer Unterschied ???
    Wir raten an, auch in der Ambulanz nur das Zusatzkennzeichen "Gesichert" zu verwenden, dann können wir die Diagnosen automatisch in den stationären Bereich übernehmen.
    Für den Wechsel von "stationär" nach "ambulant" gehen wir davon aus, dass die einzelne Diagnose jeweils mit "Gesichert" gekennzeichnet werden muss.

    Im Übrigen schließen wir uns dem "Protest" gerne an -
    ein einheitlicher Katalog wäre für Alle sicherlich sinnvoller gewesen.

    Mit freundlichen Grüßen
    von der Waterkant
    Ulrich Schmidt

    [arial]
    Mit freundlichen Grüßen
    von der Waterkant[/arial]

    [verdana][c=blue]Ulrich Schmidt[/c][/verdana]

  • Sehr geehrtes Forum,
    sehr geehrter Herr Schmidt,

    eigentlich ist der geschilderte Fall der Commotio kein Problem, da selbstverständlich nur gesicherte Fälle eine stationäre Überwachung erfordern und rechtfertigen, die anderen werden selbstverständlich garnicht erst aufgenommen.....
    I)

    Ansonsten ist die differente Kodierung selbstverständlich absoluter Murks !!!!

    Mit Grüßen aus dem tiefen Südwesten


    W. Nikolai

    W. Nikolai
    FA für Chirurgie,
    FA für Kinderchirurgie,
    Leiter Medizincontrolling
    Mutterhaus der Borromäerinnen Trier