"Diagnose- und/oder Prozedurensets" zum download ?

  • Liebe KollegInnen,
    ich könnte mir vorstellen, dass es zu häufigen Erkrankungen eine Art von "Diagnose- und/oder Prozedurensets" gibt. Es besitzt ja eine statistische Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Hauptdiagnosen relativ häufig mit definierten Nebendiagnosen kombiniert sind. (Beispiel: Herzinfarkt mit Arteriosklerose und/oder Diabetis etc.).
    Auch sind häufig Hauptdiagnosen mit klinikübergreifenden Prozeduren gekoppelt. Auch wenn selbstverständlich solche Standards dem jeweiligen Behandlungsfall individuell angepasst werden müssen, halte ich eine entsprechende Zusammenstellung für sinnvoll.
    Davon ausgehend, dass bereits andere KollegInnen längst auf den gleichen Gedanken gekommen sind, würde ich gern erfahren, wo solche Zusammenstellungen herunterzuladen sind. Dabei interessiert mich insbesondere das Fach Neurologie.
    Danke für die Mühe,
    herzliche Grüße
    H. Popp

  • Hallo,
    die Idee ist gut und wenn Sie KODIP benutzen sogar in KODIP-HITCLIP einfach einzupflegen, dann werden diese Sets auf einen Streich angewählt und dokumentiert (natürlich, ergänzbar bzw. Änderbar).

    Wir wollen mit der Pflege dieses Teiles von KODIP im januar anfangen und sind daher sehr an einem Austausch interessiert, vieleicht gibt es noch mehr mitstreiter und wir können uns die Fachbereiche aufteilen?

    Gruß


    --
    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizinisches Controlling
    Krankenhaus Reinickendorf
    ein Haus der Vivantes

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hallo

    Finde ich ja toll, so allmählich tauchen alle meine Ideen hier im Forum auf. Entweder alle Forumsmitglieder liegen auf der gleichen Wellenlänge oder ihr könnt euch in meine Gedanken einloggen oder ihr wart schon mal auf eines meiner Seminaren.

    Schon seit mehr als einem Jahr gehe ich damit haussieren, dass es irgendwann "medizinische Standards" geben wird, mit dem Bilden von solchen "Kodierpäckle" ist der erster Schritt dazu ja gemacht.

    Gerne würde ich aus dem Kodierblickwinkel mithelfen. Also wenn noch jemand gebraucht wird, der weiss wie ICD ausgesprochen wird, bin ich dabei.

    Gruss


    --
    Kuypers Hügo, Medizin Controller Städtischen Klinikum Pforzheim 07231/969230 med-doku-kuypers@n.zgs.de

  • Glück Auf aus Gelsenkirchen:

    solche Packs sollten eigendlich zum Standard jedes Berichtswesen eines MEDCO gehören. Ich kann meinen Klinikern dies bereits seit Anfang des JAhres mit ausreichender statistischer Sicherheit ( Fallzahl pro PACK grösser 50 behandelter Patienten anbieten ).

    Gruss
    --
    Michael Kilian
    Med. Informations-u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Michael Kilian

  • Hallo Herr Popp, hallo Forum,

    nachdem ich mit meiner Antwaort zunächst im falschen thread gelandet war, hier noch einmal im richtigen Zusammenhang der folgende Hinweis:

    bezüglich Anlegen einer Datenbasis möchte ich noch einmal auf die "clinical profiles" hinweisen:

    http://www.health.gov.au/casemix/report/hospmo22pu.htm

    Hieraus wurde im Übrigen das Produkt "DRG-Kompass" entwickelt...

    Wenn ich davon ausgehe, dass es "zu häufigen Erkrankungen" in der Regel auch eine DRG gibt, müßten die in den clinical profiles für jede einzelne DRG nach Häufigkeiten aufgelisteten Hauptdiagnosen, Nebendiagnosen und Prozeduren bereits eine gute Antwort auf Ihre Fragen geben.

    Hieraus dann "Kodierstandards", eventuell sogar Behandlungsstandards (Leitlinien, Pathways) abzuleiten, ist sicherlich nicht mehr schwierig. Wenn man DRGs als "lebendiges System" versteht, und genau das machen uns die Australier mit ihren jährlich überarbeiteten Daten ja vor, sind diese clinical profiles ein Element des Refinement-Zyklus. Von ihnen gehen wiederum Impulse für eine Überarbeitung des Groupingalgorithmus aus, dessen Tabellen ja ebenfalls nicht statisch sind. Man sollte sich also bewusst sein, dass die "Kodierstandards" genauso einer jährlichen Anpassung bedürfen, wie das restliche System auch. So gesehen käme in die Entwicklung von Leitlinien eine ganz andere Dynamik. Wenn nämlich wirklich von einer (nahezu) 100%-Datenerfassung ausgegangen werden kann, sind Leitlinien plötzlich nicht mehr nur das Ergebnis der Überlegungen einzelner Fachgesellschafts-Strategen, sondern können immer mit den gesamten nationalen Casemix-Daten abgeglichen werden.

    Beispiel: Die verschiedenen Möglichkeiten der operativen Leistenbruchbehandlung. Vorausgesetzt, es gibt immer rechtzeitig neue Prozedurenkodes*, wenn eine neue Operationsmethode eingeführt wird, würde ein Blick in das clinical profile der Leistenbruch-DRG Klarheit darüber verschaffen, welche Operationsmethode wie oft in Deutschland im letzten Jahr durchgeführt wurde.

    *sehr hilfreich wäre es hier, "sonstige", also neue Methoden per Individualtext zu spezifizieren.

    MfG

    B. Scholz

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Zitat


    Original von Kilian:
    Glück Auf aus Gelsenkirchen:

    solche Packs sollten eigendlich zum Standard jedes Berichtswesen eines MEDCO gehören. Ich kann meinen Klinikern dies bereits seit Anfang des JAhres mit ausreichender statistischer Sicherheit ( Fallzahl pro PACK grösser 50 behandelter Patienten anbieten ).


    Also jetzt bin ich ja doch etwas beschämt, weil ich als Medco meinen Klinikern so etwas noch nicht angeboten habe. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich dieses "Amt" erst seit drei Monaten bekleide...Ehrlich gesagt kann ich mit der Aussage "Fallzahl pro Pack grösser 50 behandelter Patienten nicht so recht etwas anfangen. Mich würde aber schon interessieren , wie das bei Ihnen aussieht.
    Hat eigentlich jemand Erfahrung mit dem Karteikastensystem bei Diacos? Hier kann man ja auch herrlich unter bestimmten Karteinahmen Diagnosen und Prozeduren hinterlegen.

    --
    Mit freundlichem Gruß
    B.Schöffend

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 09.01.2002 editiert. ]

    Mit freundlichem Gruß
    B.Schöffend

  • Zitat


    Original von bschoeffend:
    Hat eigentlich jemand Erfahrung mit dem Karteikastensystem bei Diacos? Hier kann man ja auch herrlich unter bestimmten Karteinahmen Diagnosen und Prozeduren hinterlegen.

    Gleiches gilt auch für KODIP-Codeclip.
    Mit einer sog. Multiselect-Schnittstelle ließen sich hier ebenfalls Diagnosen- und Prozedurensets in das KIS übernehmen.

    Aber welches KIS kann das? fd-klinika bietet dieses meines Wissens bisher nur für das OP-Buch an, die konservativen Fächer bleiben also außen vor. Das Problem ist verständlicherweise der Abgleich dieser Sets mit dem gesamten Falldatensatz im KIS, insbesondere, wenn später noch Daten hinzukommen/verändert werden.

    Prinzipiell ließe sich aber mit Codeclip aber auch das komplette Definitionsmanual der DRGs abbilden, d. h. alle pro DRG in Frage kommenden Diagnosen und Prozeduren könnten (möglichst in der Rangfolge des aktuellen clinical profile) zur Auswahl angeboten werden (Checkbox), so dass sich das Geheimnis um DRG-Definitionen und relevante Codes sehr schnell lichten würde.

    MfG

    Dr. B. Scholz

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Hallo,

    wir arbeiten auch mit KODIP - und in Zukunft mit CODECLIP - unter SAP / ISH-Med.

    Wenn es da Aktivitäten gibt, beteilige ich mich gern.

    Mit freundlichem Gruß

    Björn Mehlhorn

  • Zitat


    Ehrlich gesagt kann ich mit der Aussage "Fallzahl pro Pack grösser 50 behandelter Patienten nicht so recht etwas anfangen. Mich würde aber schon interessieren , wie das bei Ihnen aussieht.


    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 09.01.2002 editiert. ]


    Nun ich biete meinen Kollegen reale Auswertungen nach folgendem Muster an: (Angaben nicht sinnhaft!)
    Da steht eine Diagnose zb. K35.9
    Darunter stehen häufige Nebendiagnosen die real in unserem Haus und zu Patienten mit dieser Hauptdiagnose kodiert worden sind zB.
    I64 bei 79% der Patienten
    E10.21 bei 15% der Patienten

    usw.
    Solche Auswertungen zu relativen Begleithäufigkeiten sind eben erst bei mindestens 50 Datensätzen sinnvoll.
    -----

    Glück Auf aus Gelsenkirchen


    --
    Michael Kilian
    Med. Informations-u. Qualitätsmanagement
    Evangelische Kliniken Gelsenkirchen

    Michael Kilian