Nicht-amtliches Erweiterungskatalog

  • Hallo,

    mal eine technische Frage. Die Prozeduren aus dem nicht-amtlichen Erweiterungskatalog (z.B. die Sonographie) werden von unserer Software nicht angenommen, da ich aber eine Erfassung dieser Daten für sinvoll halte, würde ich mal einfach fragen ob jemand ein Programm im Einsatz hat, welches das erlaubt. Unser Hersteller sagt, dass sie bei einer Erfassung automatisch an die Krankekassen weiter geleitet werden, und aus diesem Grund nicht hinterlegt wurden, aber ich finde es relativ umständlich noch x Excel-Tabellen zu erstellen, die für eine sinvolle Erfassung noch relativ aufwendig aufgebaut werden müssen und automatisch zu einem erhöhten Zeitaufwand führen.

    Gruß,

  • Hallo Popa!

    Wir arbeiten mit der Siemens-Software medico und benutzen KODIP (SBG-Berlin.de)!
    In beiden Programmen ist der optionale Katalog implementiert. Wir mussten zwar händisch eine Freischaltung durchführen, aber es funktioniert.
    KODIP erkennt bei der Suche die Prozeduren korrekt. Siemens kennt ebenfalls die OPS-Schlüssel, die jedoch programmintern mit einem Bewertungsschlüssel 9999999 usw. o.ä. versehen sind und somit nicht berechnungsrelevant sind.

    Und im Übrigen: Was spricht bitte dagegen, dass eine Übermittlung an die KK erfolgt????

    Gruss
    T. Flöser

    T. Flöser

  • Hallo,

    auch wir haben dieses Problem. SAP ist nicht gewillt dies umzusetzten in einem sogenannten Hinweis heisst es dass dies auch nicht geplant ist.

    Die AOK z.B. lehnt die Annahme dieser Codes (fast kategorisch!) ab, da jeder nicht-amtlicher Code wie ein Fehler behandelt würde und damit zur Überprüfung durch einen Sachbearbeiter führte.
    Dies wäre natürlich auch auf Kassenseite mittels eines Filters leicht zu lösen.
    Aber dies lehnt die Kasse ebenfalls ab, mit der Begründung die Übermittlung der Codes wäre nicht vereinbahrt.

    Tatsache ist, das der Verband der Softwarehersteller (vor 1,5 J!!!) beim BMGS zugesichert hat diese Funktionalität zur Verfügung zu stellen (Angabe des DIMDI)....nur fühlen sich wohl zahlreiche Softwarehersteller nicht daran gebunden.

    Also wird die eigentlich gute Idee zur Weiterentwicklung des DRG-Systems in sehr vielen Häusern (und darunter viele Universitätsklinika) nicht möglich sein.

    Mit freundlichen Grüßen


    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hallo zusammen,

    mein Eindruck ist, daß hier bei einigen ein grundsätzliches Mißverständnis vorliegt. Ich verstehe "amtlich" und "erweitert" so seit es damals erklärt wurde: die amtlichen OPS gehen an den Grouper und an die KK, die erweiterten sind für die "Kalkulation" vorgesehen. Sie werden deshalb nur KH-intern gespeichert, um sie dann zur Verfügung zu haben, wenn man nachweisen will, daß man erhöhte Kosten hat und demzufolge Anspruch auf höhere Entgelte erheben will. Die KK wehrt sich deshalb zu Recht, die erweiterten Codes anzunehmen: sie kann und darf es nicht, da sie "nicht-amtlich" sind.
    Das Problem mit der KH-eigenen Software ist ein anderes. Das müssen die SW-Hersteller lösen, es sollte doch möglich sein: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

    --
    Freundlichen Gruß vom MDA aus Schorndorf

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Der Meinung von Herrn Konzelmann kann ich mich nur anschließen! Wie schreibt das DIMDI auf der Homepage:

    Kalkulierende Krankenhäuser sollten jedoch den Erweiterungskatalog anwenden und diese Daten dem InEK liefern, um die Differenzierung und Optimierung des DRG-Katalogs voran zu bringen.
    Anwender des nicht-amtlichen Erweiterungskatalogs sollen nicht für Abrechnungs- und andere Zwecke doppelt verschlüsseln.......... [daher] führt die Verwendung eines Kodes aus dem Erweiterungskatalog in die gleiche DRG wie der richtig ausgewählte Kode aus dem amtlichen OPS-301.

    Ich verstehe auch das Problem der Krankenkassen nicht ganz! Mit unserem KIS funktioniert die Sache so, dass optionale OPS Ziffern seit dem 01.01.04 im Hintergrund automatisch in amtliche Ziffern überführt werden, die dann wiederum automatisch vollelektronisch über §301 den Kassen zugestellt werden. So sieht es auch die Verordnungslage vor. Optionale Kodes sind grundsätzlich von der Übertragung nach §301 oder §21,4 auszunehmen.
    Die nicht amtlichen Kodes bleiben dem Anwender aber erhalten. Wenn also eines Tages das InEK oder DIMDI einen Weg beschreiben, wie diese Informationen abzugeben sind, können diese patientenbezogen auf Knopfdruck erstellt werden.

    So leicht kann´s sein

  • ....wenn die hauseigne EDV das zulässt.

    Wie gesagt ich kenne auch genug Häuser deren EDV damit keine Probleme haben (dafür wurden ja diese Überleitungstabellen eigens zur Verfügung gestellt), andere können es einfach nicht und wie im Falle SAP werden es wohl nie können...
    Da aber ca. 600 Häuser (und v.a. die großen und Uni-Klinika) SAP-Kunden sind....

    Ich würde es übrigens befürworten alle diese Häuser von der Kalkulation auszuschließen, dann würden sich bestimmt genug darüber Aufregen, um bei SAP den nötigen Druck zu erzeugen.

    Gruß
    --
    Thomas Lückert
    Medizincontrolling
    Johanniter-Krankenhaus im Fläming

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin

  • Hallo Forum,

    ich möchte dafür kein neues Thema aufmachen, denn es paßt sehr schön hierhin. Mir ist heute aufgefallen, daß der Grouper der SBG (KODIP DRG Scout 2.8 in neuester Fassung) alle nicht-amtlichen Kodes ignoriert (also nicht konvergiert, wenn das möglich ist). Problematisch dabei ist allerdings, daß für den Fall, daß im KIS eine Verschlüsselung der Erweiterungen geschieht, die entsprechenden Prozeduren überhaupt nicht berücksichtigt werden. Dies mag nur selten auffallen, da zumeist andere Prozeduren bei der DRG-Ermittlung den Ausschlag geben und Prozeduren schon gar nicht mehr CCL-wirksam sind. Ein Beispiel ist jedoch die Verschlüsselung einer Schiel-OP, bei der die Kombination aus Strabismus und dem entsprechenden Kode aus dem Erweiterungskatalog in der C61Z landet und nicht, wie gewünscht und auch so vorgesehen, in der C10Z. Auffällig wurde dieser Fall bei der Kasse, da dort nur die amtlichen Teile ankommen und damit der Code gruppierungsrelevant wurde. Für mich heißt das, daß man u.U. die Verwendung der nicht-amtlichen OPS-Anteile vorsichtiger bewerten muß (natürlich halte ich sie weiterhin für sehr sinnvoll!).
    Hat jemand ähnliches erlebt oder weiß gar eine Lösung???

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Ja, \"So leicht kann´s sein\", Hr. Dr. Witten!

    Hallo Forum,
    ohne hier einen \"Werbefeldzug\" starten zu wollen, möchte ich mich doch dem Kollegen anschließen und darauf verweisen, dass es durchaus SW-Anbieter gibt, die das Thema \"elegant\" und im Sinne der Kunden gelöst haben (Dokumentation -> medizinisch orientiert; 301-Meldung -> wie gesetzlich vereinbart).

    Kleiner Hinweis: Es gibt auch Schlüssel im Katalog der \"nicht amtlichen Erweiterungen\" für die keine \"amtl. Überleitung\" existiert (oder wohin wird z.B. \"3-00a\" überführt? ?) ) Unsere Software verweist darauf beim Versuch die Dokumentation abzuschließen.

    Auch wir würden gerne die Daten aus der OP-Dokumentation (auch mit den \"nicht amtlichen erweiterten OPS\") an SAP IS-H übermitteln (insbesondere bei unseren Kunden im universitären Umfeld), doch hier scheint der Druck noch nicht genügend angestiegen zu sein, wie die anderen Beiträge belegen.

    [arial]
    Mit freundlichen Grüßen
    von der Waterkant[/arial]

    [verdana][c=blue]Ulrich Schmidt[/c][/verdana]

  • Also mit unserem System (Orbis + Diacos) habe ich bisher keine Schwierigkeiten sowohl beim DTA als auch \"schiftlich\").
    D.h. interne Leistungserfassung aufwendiger Prozeduren ohne §301-Datenübermittlung der nichtamtlichen Prozeduren.
    Also SAP-Häuser nicht weinen, es gibt doch [mrechts][blink]besseres.[/blink]...[/mrechts]

    Mit freundlichem Gruß
    B.Schöffend

  • Hallo Herr Schöffend,

    als ORBIS- und DIACOS-Anwender habe ich ebenfalls Probleme damit. Allerdings etwas anderer Natur. Unsere IT-Abteilung hat schon wiederholt den OPS-2004 ERW eingespielt und trotzdem kann ich die Codes nicht erfassen. Nun fand die \"EDV-Fachfrau für Microcomputer\" (das sind die in Kaffemaschinen usw.) heraus, daß das Startdatum auf 01.01.4000 (!) gesetzt war. Sie habe das an GWI gemeldet. Ich habe sie gefragt, ob sie es nicht einfach 1996 Jahre zurück setzen könnte. Antwort der Fachfrau: \"auf 1996 kann ich es nicht setzen\" !!! Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Moin, Herr Konzelmann!

    Ich hab´s jetzt mal ausprobiert mit der vieldiskutierten Prozedur 8-190.0 (Vakuumversiegelung) aus Diacos in Siemens medico//s, WMC:

    Die Prozedur wird in WMC übernommen und \"richtig\" abgebildet, eine Abbildung der Prozedur im Grouper erfolgt allerdings nicht. Und so soll´s ja wohl auch sein. Für mich ein richtiges Erfolgserlebnis bei dieser Softwarekonstellation.

    Später nach Entlassung des Patienten werde ich vielleicht erfahren, ob die Prozedur der Krankenkasse trotzdem übermittelt wurde.

    Uwe Lehmann
    Chirurg