• Vielen Dank für die Antworten, LT & Dr. Ordu!

    D\'Accord: Pfortaderthrombose ist HD, wenn erstmals diagnostiziert. Was aber, wenn sie schon vom einweisenden Internisten im Ultraschall diagnostiziert und im KH nicht spezifisch therapiert wurde? Dann müssen die Fundusvarizen HD sein.

    DKR 1105 sagt:

    Zitat

    Wenn ein Patient zur Abklärung einer oberen gastrointestinalen (GI) Blutung aufgenommen wird und bei der Endoskopie ein Ulkus, Erosionen oder Varizen gefunden werden, wird die gefundene Erkrankung mit einer Blutung kodiert ...

    Am besten passt hier I98.3 \"Ösophagus- und Magenvarizen bei andernorts klassifizierten Krankheiten, mit Angabe einer Blutung\". Dieser Kode kann aber als *-Kode nicht als HD kodiert werden. Es bleiben also I86.4 \"Magenvarizen\" als HD übrig sowie die Frage, wie die Blutung dann am besten zu kodieren ist. Die DKR 1105 sagt weiter:

    Zitat

    Nicht alle Kategorien, die zur Verschlüsselung von gastrointestinalen Läsionen zur Verfügung stehen, stellen einen Kode mit der Modifikation mit einer Blutung zur Verfügung. In solchen Fällen wird für die Blutung ein zusätzlicher Kode aus K92. Sonstige Krankheiten des Verdauungssystems angegeben

    Es bietet sich K92.1 \"Meläna\" an. Dann hätten wir

    I86.4 (HD)
    K92.1
    I81
    D62

    I98.3 ist allerdings m.E. im Vergleich zu K92.1 Meläna die wesentlich spezifischere Verschlüsselung des Blutungsgeschehens:

    I86.4 (HD)
    I81+
    I98.3*
    D62

    Deswegen zielte meine Frage daraufhin ab, ob die doppelte Kodierung der Fundusvarizen mit I86.4 (HD) und I98.3* in Ordnung geht.

    Oder ist hier I81 auf alle Fälle HD, auch wenn bereits bei Aufnahme bekannt und nicht therapiert, weil DKR D012 gilt?

    Zitat

    Schlüsselnummern für Ätiologie (zugrunde liegende Ursache) werden durch das Kreuz-Symbol (+) und Manifestations-Schlüsselnummern durch das Stern-Symbol (*) gekennzeichnet. Zu kodieren ist in derselben Reihenfolge, in der sie im Alphabetischen Verzeichnis oder im Systematischen Verzeichnis der ICD-10-GM erscheinen, d.h. die Ätiologie-Schlüsselnummer, gefolgt von der Manifestations-Schlüsselnummer.

    und:

    Zitat

    Wenn bei der Verschlüsselung der Diagnose die ICD-10-Verzeichnisse auf einen Stern-Kode (Manifestation) führen, dann muss anschließend die Ätiologie geklärt werden. Dazu sind in der Systematik und im Alphabetischen Verzeichnis für viele Schlüsselnummern Hinweise aufgenommen worden (siehe Beispiel 5). Dabei können auch Schlüsselnummern zur Kodierung der Ätiologie benutzt werden, die in der ICD-Systematik keine Kreuz-Kodes sind. Auch sie werden in diesem Fall mit einem Kreuz () gekennzeichnet.

    :sterne: :sterne: :sterne:

    Vielen Dank im Voraus für alle weiteren erhellenden Antworten.

    B. Liebermann

  • Zitat


    Original von DRGist:

    D\'Accord: Pfortaderthrombose ist HD, wenn erstmals diagnostiziert. Was aber, wenn sie schon vom einweisenden Internisten im Ultraschall diagnostiziert und im KH nicht spezifisch therapiert wurde? Dann müssen die Fundusvarizen HD sein.


    Hallo,
    wenn die Fundusvarizen auf die Pfortaderthrombose zurückzuführen sind, dann ist die Thrombose die HD und zwar wegen der Kreuz-Stern-Systematik.
    So sind halt die Regeln.

    Herzliche Grüsse aus Mittelfranken
    E. Horndasch

  • hallo DRGist,

    am einfacsten wäre die codierung Ihres falles, wenn es sich um eine alkohol-leber-zirrhose mit portaler hypertension, (vorbekannter ) pfortaderthrombose und jetzt akut blutenden fundusvarizen handelte.
    HD K70.3+, ND I98.21* (2009 ),fertig
    Auch andere zirrhosen gingen so ( K71.7+, K74.3-6+ )
    Für diese häufigen fälle hat der icd diese kreuz-stern-kodierung unter I98.2
    Warum nur gehört Ihr patient nicht zu dieser gruppe?

    Außerhalb dieser gruppe werden die blutenden magen-/ fundusvarizen zur HD.
    Mit skr 1105 HD I86.4, ND K92.2.
    Ich \"fädele\" hier die hd nicht zur pfortaderthrombose durch. Sie bestand schon lange, hat die aufnahme nicht veranlasst. Die zugrunde liegende erkrankung für die blutung/ K92.2 sind die fundusvarizen.
    ( Wir fädeln ja auch nicht die hd lungenembolie zur beinvenethrombose durch )

    Unter I98.2* finden Sie I86.4 NICHT.
    Daher halte ich die kodierkombination I86.4 und I98.21* (bzw 2010 I98.3 ) nicht für systemkonform.

    mfg ETgkv
    Ernst Trump