Guten Morgen,
ein Patient kommt zur stationären Aufnahme bei bek. Alkoholkrankheit und entschließt sich zur stationären Entgiftung. Wie verschlüssele ich korrekt?
Z71 Beratung und Überwachung wegen Alkoholmißbrauch
K70.9 Äthyltoxische Hepatopathie
F10.0 Alkohoabusus
Lasse ich die Z71 lieber weg, da es zu einer Z DRG führt, aber wenn es so eindeutig im Arztbrief steht, werde ich doch sicherlich Probleme mit der Krankenkasse bekommen?
Danke
Original von ONK:
ein Patient kommt zur stationären Aufnahme bei bek. Alkoholkrankheit und entschließt sich zur stationären Entgiftung.
Hallo,
der Grund für die stationäre Aufnahme geht nicht eindeutig aus Ihrer Beschreibung hervor. Kam er im Sinne von \"Hallo-Hier-Bin-Ich-Bitte-Entgiften\" oder stand ein akutes Ereignis im Vordergrung (Intox, ....) und während des Aufenthaltes reifte der Entschluß zur weiterführenden Therapie der Suchterkrankung?
lt. Arztbrief:
Bek. Alkoholkrankheit seit 10 Jahren. Vor zwei Tagen letzter Alkoholgenuss. Der Pat. entschließt sich zur stationären Entgiftung. Also für mich bedeutet es eher \"Hallo-Hier-Bin-Ich\".
Einweisung durch den HA.
Hallo,
meine Meinung:
Der von Ihnen vorgeschlagene Kode Z71 Beratung und Überwachung wegen Alkoholmißbrauch zeigt als Exklusivum Alkoholismus (Z50.2), was ja die eigentliche Grundkrankheit ist. Z50.2 ist aber in Wirklichkeit Z50.2!, also nicht als HD zulässig. Außerdem werden Kodes aus dem Kapitel XXI nur benutzt, wenn Diagnosen oder `Probleme´ nicht als Krankheit,... unter den Kategorien A00 - Y89 klassifizierbar sind (siehe Hinweise Anfang Kapitel XXI). Der Kode F10.2 beschreibt das Alkohol-Abhängigkeitssyndrom und stellt ja wohl die Grundlage für die stationäre Aufnahme dar.
Ich würde kodieren:
HD = F10.2
ND = Z50.2! Rehabilitationsmaßnahmen bei Alkoholismus
ND = alles andere laut ND-Def.
Guten Morgen,
ein paar Anmerkungen zum Thema:
es bliebe noch zu überlegen, ob der Patient nicht auch ein Entzugssyndrom entwickelt, welches zu kodieren wäre. Alkoholabhängigkeit als solche bedingt ja nicht unbedingt einen stationären KH-Aufenthalt.
\"Und welchen Aufwand haben Sie mit der äthyltoxischen Hepatopathie?\" würde mich mein Krankenkassen-Betreuer fragen?
Schönen Tag noch
Original von E_Horndasch:
es bliebe noch zu überlegen, ob der Patient nicht auch ein Entzugssyndrom entwickelt, welches zu kodieren wäre.
Auf jeden Fall. Wir kodieren die F10.3 häufig als Hauptdiagnose (in der Psychiatrie), weil die meisten Entgiftungs-Patienten ja schon am Aufnahmetag anfangen zu zittern. Diese Fälle werden erfahrungsgemäß seltener beanstandet als die HD F10.2.
Schönen Gruß!
