... schon wieder pAVK und Diabetes"

  • Hallo, Forum!

    Da meine Suche hier nichts ergeben hat, möchte ich nochmals Eure Meinung zu folgendem Problem hören:

    In unsere Gefäßchirurgie werden immer wieder Pat. mit pAVK zur Bypass-OP aufgenommen. Wenn diese nun NICHT einen Diabetes Typ 1 haben, wo man auch davon ausgehen kann, daß die Vaskulopathie diabetisch bedingt ist, sondern sich im Laufe der Jahre ein Typ-II-Diabetes entwickelt hat, dann kann ich doch durchaus die pAVK als Hauptdiagnose nehmen, oder?
    Unser Prüf-Tool moniert jedesmal, daß nicht die E11.7- als Hauptdiagnose angegeben wird...

    Bitte um Rat :sterne:

    T. Flöser

  • Hallo, Herr Flöser

    Da die Patienten mit E11.7- oft multimorbid sind und zusätzlich auch noch andere, eine pAVK auslösende Erkrankungen wie Hypertonie u.ä. haben können, lasse ich den behandelnden Arzt entscheiden, was seiner Meinung nach im Vordergrund steht, der \"diab. Fuss\" oder die pAVK. Eine Patentlösung gibt es sicher nicht.

    MfG
    AnMa

  • Hallo und guten Morgen Forum + AnMa !

    Danke für die Antwort! Es gibt nur ein wenig Verwirrung, weil das Prüftool (DRGProof von SBG) IMMER mit dem Hinweis auf den diabetischen Fuß sagt, daß der Diabetes als HD verschlüsselt werden muss, sobald IRGENDEIN Schlüssel aus E... und AVK vorliegt.

    Gruß aus Landstuhl
    heute schon wieder Dienst
    neblig, 10 Grad

    T. Flöser

  • Hallo, Herr Flöser

    Da sieht man mal, dass die Prüf-Tools uns nicht ersetzen können, ist das nicht beruhigend ??

    geruhsamen Dienst und mehr Sonne führ Landstuhl
    wünscht
    AnMa :sonne:

  • Entschuldigung, Forum !
    Ich hab wohl heute ein Problem, meine Beiträge werden immer doppelt gepostet. Will das ganze nicht unnötig verlängern. Obwohl, mit der Methode schafft man den Aufstieg von ICD-AM-Codiererin auch irgendwann... :laugh:

    Schönes Wochenende
    AnMa

    Soooooooo nicht, AnMa!:d_neinnein:
    Habe die Stotterer entfernt.
    Gruß
    D. D. Selter

  • Hallo Forum,

    beim Stichwort E 11.70 und paVK - was ist die HD gibt es in Thüringen prinzipiell Ärger mit dem MDK, da gefäßchirurgische Interventionen bei pavK meist besser als beim Diabetes vergütet sind. Selbst wenn der Arzt die HD pavK festlegt, wird diese durch den MDK zu Diabetes mit multiplen oder peripheren vaskulären Komplikationen \"down-gecoded\", wenn nicht als ND auch noch \"Nikotinabusus/abhängigkeit\" kodiert wurde.
    Ist dies anderenorts ebenso???

    mfG Franz :mdk:

  • Hallo,

    wenn pAVK Folge des DM ist, müssen Sie auch
    gemäß DKR kodieren. Wenn bereits ein diabteischer Fuß
    vorliegt, kann man schlecht behaupten, dass pAVK
    vom Nikotinabusus käme (an AnMa)!

  • Hallo, Ordu Dr.

    wenn der Patient eine Mikroangiopathie, eine Polyneuropathie und vielleicht eine Deformierung des Fusses hat, heißt das noch lange nicht, daß die operativ behandelte Stenose der A. femoralis nicht auch hauptsächlich durch einen jahrelangen Hypertonus oder Nicotinabusus ausgelöst werden kann. Da die Entstehung von Durchblutungsstörungen nicht immer nur auf eine Ursache zurückzuführen ist, kann ich mir zwar meine eigenen Gedanken machen, letztendlich lasse ich aber doch den behandelnden Arzt entscheiden, ob der Diab. Fuss bei der pAVK-Therapie im Vordergrund steht. Denn in der von Ihnen angeführten DKR steht, dass die I70.- zum Bild des diab. Fusses gehören KANN.

    MfG
    AnMa

  • Hallo AnMa,

    eben, weil ICD I70.ff zum klinischen Bild des
    diabetischen Fußes gehört, sollte auch die pAVK
    als Folge des DM kodiert werden, wenn dieser natürlich
    lange genug besteht (z. B. über 10 Jahre).
    In den Beispielen 5 auf S. 92 und 8 auf S. 95
    und 9 auf S. 97 der DKR 2004 wird exemplarisch aufgeführt,
    wie pAVK (mit oder ohne diabet. Fuß)bei einem Diabetiker
    zu kodieren ist.

    Gruß
    Ordu

  • Hallo, Ordu

    Ich habe das schon verstanden und ich kenne auch die entsprechenden Beispiele aus den DKR. Ich bin trotzdem der Meinung, dass die pAVK bei multimorbiden Langzeit-Diabetikern nicht automatisch diabetisch bedingt sein MUSS, nur weil in den DKR diverse und sicher auch meist zutreffende Beispiele stehen. Ich könnte dann auch soweit gehen, bei Langzeitdiabetikern automatisch jede Niereninsuffizienz, die ebenfalls durchaus anderer Genese sein kann, als diabetische Nephropathie einzustufen. Auch hier erfrage ich im Zweifel die Meinung des behandelnden Arztes.

    MfG
    AnMa