nicht-alkoholische Leberzirrhose

  • Hallo Forum,

    meine Frage heute bezieht sich auf die Verschlüsselung einer Leberzirrhose, die z.B. durch eine Hepatitis bedingt wurde.
    Fallen diese Zirrhosen alle unter K74.6 \"sonstige und n.n.bez. Zirrhose der Leber\"?
    Vielleicht lesen ja auch DIMDI-Mitarbeiter diese Frage und erweitern den ICD, da unserer Meinung nach auch andere Zirrhosen ihren eigenen Code verdient hätten. In Anbetracht dessen, das man ja so genau als möglich kodieren sollte und nicht-alkohlische LZ auch oft genug vorkommen...

    Gruß und ein schönes Wochenende wünscht

    Stefanie Bauernfeind

  • Hallo Frau Bauernfeind,

    wenn eine Hepatitis zur Leberzirrhose geführt hat,
    dann handelt es sich um eine nicht ausgeheilte
    Hepatitis. Eine Leberzirrhose wegen einer nicht
    ausgeheilten Hepatitis z. B. Hep. B könnte man daher
    mit ICD B18.0 bzw. B18.1 kodieren. ICD K74.6 kann
    zusätzlich angegben werden. Als HD wird die chron.
    Infektion angegeben, um besondere Maßnahmen
    (z. B. Personalschutz) und damit verbundenen Aufwand
    zur Geltung zu bringen.
    Gruß
    Ordu

  • Hallo,

    was wäre zu halten von
    B94.2 (Folgezustände der Virushepatitis)?

    Dürfte nach meinem Verständnis allerdings nur kodierbar sein, wenn die Hepatitis zwar ausbehandelt ist, aber dennoch bereits zu Spätschäden geführt hat.

    Viele Grüße,
    Tim Pietzcker

    Prof. Dr. Tim Pietzcker, MBA
    Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
    Technische Hochschule Ulm

  • Hallo Herr Pietzcker,

    es ist eben die Frage, ob eine ausgheilte Virushepatitis
    eine Leberzirrhose hinter sich lässt!? Eigentlich wäre zu
    erwarten, dass i. d. R. nur ein chron. persistierendes Agens
    zu schweriegenden Veränderungen in der Leber führt.
    Mit der HD ICD B94.2 wird wahrscheinlich eine DRG mit einem
    niedrigen RG erreicht, was im Falle einer solchen Behandlung
    nicht mal annährend kostendeckend sein wird.

    Grüße aus BC
    Ordu

  • Hallo Herr Ordu,

    meine Zeit in der Inneren ist schon zu lange her, als dass ich da sicher sein könnte, aber es könnte ja jemand erfolgreich behandelt worden sein, der zum Zeitpunkt des Therapiebeginns schon dauerhafte Leberschäden hatte. Ansonsten müsste man sich ja auch fragen, wann denn überhaupt die B94.2 zum Einsatz kommen sollte...

    Als Hauptdiagnose wäre sie sicher fehl am Platz, da sollte ja dann die tatsächliche Erkrankung stehen, oder?

    Viele Grüße aus dem Nachbarlandkreis :),
    Tim Pietzcker

    Prof. Dr. Tim Pietzcker, MBA
    Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
    Technische Hochschule Ulm