Endstadium bei Mamma Ca mit mult. Metastasen

  • Guten Tag, Forum,
    eine Patientin mit Mamma Ca., reg. Lymphknotenbefall, ossäre Metastasen mit path. Fraktur, Lebermetastasen, Verdacht auf Hirnmetastasen ( Patientin ist zum Ort, zur Person und zur Zeit desorientiert ) wird im Grunde nur zur Finalpflege aufgenommen, weil die häuslichen Bedingungen diese nicht mehr sicherstellen kann.
    Die Patientin verstirbt nach 4 Tagen.
    Welche :dkr: aus dem Kapitel 2 ( Neubildungen) wende ich an, um die HD zu ermitteln?

    Danke im Voraus
    Grus aus dem sonnigen Norden.

    Übrigens die Einweisungsdiagnose vom HA lautet pulm. Filialisierung.

  • Hallo Herr Schrader,

    Zitat


    Original von B. Schrader:
    ...weil die häuslichen Bedingungen diese nicht mehr sicherstellen kann.
    ...
    Übrigens die Einweisungsdiagnose vom HA lautet pulm. Filialisierung.

    Also müsste die HD irgendwo hier zu finden sein, z.B. respiratorische Insuffizienz auf Grund pulmonaler Metastasierung (wenn sich die Einweisungsdiagnose bestätigt hat).
    Natürlich kann auch die pathologische Fraktur eine stat. Behandlung erfordern. Der Möglichkeiten sind viele...

    MfG

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. med. Roland Balling

    Chirurg
    Medizincontroller
    "Ärztliches Qualitätsmanagement"
    Chirurgische Klinik, 82229 Seefeld

  • Hallo, Herr Schrader,
    an anderer Stelle wurde hier im Forum in diesem Fall auch schon das Mamma-Ca als HD favoritisiert. Es ist kausal all den anderen Problemen zu Grunde liegend und hat damit zur Aufnahme und zum Tode geführt. Wir verhalten uns nach der Regel für mehrere gleichwertige HD so, dass wir die Manifestation als HD wählen, die die meisten Resourcen verbrauchte bzw. die wir am ehesten \"behandelt\" haben - also z.B. bei Morphin- und Dexamethasongabe zur Symptomkontrolle der Atemnot und sonst nichts am ehesten die pulmonalen Metastasen, führen die zerebralen Symptome, dann die Hirnmetastasen - bringt meist auch den realistischsten Erlös.
    Gruß aus München
    Susanne :roll:

    Susanne in München :i_drink:

  • Hallo Forum, Hallo Herr Schrader,

    Zitat


    Original von. B. Schrader

    eine Patientin mit Mamma Ca., reg. Lymphknotenbefall, ossäre Metastasen mit path. Fraktur, Lebermetastasen, Verdacht auf Hirnmetastasen ( Patientin ist zum Ort, zur Person und zur Zeit desorientiert ) wird im Grunde nur zur Finalpflege aufgenommen, weil die häuslichen Bedingungen diese nicht mehr sicherstellen kann.
    Die Patientin verstirbt nach 4 Tagen.

    Aus dem von mir in Fettdruck hervorgehobenem Teil Ihrer ursprünglichen Frage schließe ich, daß das CA bzw. die Metastasen hier nicht mehr spezifisch behandelt wurden (Chemo, OP, Radiatio bzw. andere tumorspezifische Therapie.

    Zitat


    Welche aus dem Kapitel 2 ( Neubildungen) wende ich an, um die HD zu ermitteln?

    Unter den o.g. Voraussetzungen müssen Sie hierbei die DKR 0202b \"Komplikationen im Zusammenhang mit Neubildungen\" beachten:

    Zitat


    DKR 0202b:
    [...]

    Wenn sich ein Patient mit einem Symptom vorstellt und die zugrundeliegende Erkrankung zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt ist, ist das Symptom als Hauptdiagnose zu kodieren, sofern ausschließlich das Symptom behandelt wird. Die zugrundeliegende Erkrankung ist als Nebendiagnose-Kode anzugeben.

    [...]

    Symptome waren in dem von Ihnen geschilderten Fall beispielsweise Dyspnoe (PUL-Met.), Verwirrtheit (HEP, BRA( ? )-Met.), Schmerzen etc.

    Deshalb ist es durchaus möglich, hier kein Kode aus dem Kap. II ICD-10 als HD zu kodieren, sondern das Symptom der malignen Grunderkrankung, welches die meisten Ressourcen verbraucht hat. Alle weiteren behandelten Symptome sowie die Malignom-Kodes können dann als ND angegeben werden.

    MfG,

    M. Ziebart