Komplikation unter Marcumar?

  • Guten Tag, Forum,
    ein Patient, bewusstlos, intubiert und beatmet kommt notfallmäßig zur Aufnahme.
    Patient ist von Haus aus marcumarisiert.
    Das Pflegepersonal nimmt zwei Fingerringe ab und entdeckt deutliche Einblutungen (Hämatome) unter der Haut an den Fingern.
    Nach dem Legen eines DKs, Blutung aus der Harnröhre.
    Quick bei Aufnahme unter laufender Marcumartherapie 18%.
    Kommt D68.3 hier zum Tragen oder geht meine Phantasie mit mir durch?
    Gruß aus dem sonnigen Norden.

  • Schöne Grüße an den Norden!

    Wenn die Blutung auf die Macumarisierung zurückzuführen ist, so ist die D68.3 auch korrekt kodiert. Bei uns am Haus mit einer größeren HNO haben wir hüfiger Patienten mit Nasenbluten unter Macumar die dann mit entsprechender Tamponade aufgenommen werden und ca. 1-2- Tae stationär sind. Bei häufien Prüfungen durch den MDK bei diesen Patienten hat es in dieser Konstellation keine Probleme gegeben. Bei der von ihnen geschilderten Symptomatik sehe ich eigentlich kein Problem diese Kodierung. In dem Fall ist ja wahscheinlich auch Vit.K oder etwas vergelichbares gegeben worden und mehrere Quick Kontrollen durchgeführt worden.

    MfG Eckhardt

  • Guten Tag,
    zum besseren Verständnis möchte ich bitte noch eine Frage dazu stellen.
    Ist die D68.3 damit die Haupt- oder die Nebendiagnose ?
    Viele Grüße
    Pauli

  • Guten Morgen!

    Ich würde die D68.3 nur als ND zulassen. Die eigentliche Aufnahme ist ja wahrscheinlich durch die Intubation/Beatmung gegeben. Falls eine Hirnblutung vorliegt als Ursache für die Intubation unter dem Macumar würde ich diese als HD wählen.
    Es bleibt ja immer die Frage was führte zur Aufnahme. Nachdem wie sie den Fall geschildert haben ist die Blutung ja erst im Krankenhaus aufegefallen und die Aufnahme wäre ja auch ohne diese erfolgt.

    MfG
    Eckhardt

  • Original von eckhardt:
    Guten Morgen!

    Ich würde die D68.3 nur als ND zulassen. Die eigentliche Aufnahme ist ja wahrscheinlich durch die Intubation/Beatmung gegeben.


    Guten Morgen, :sonne:
    Sie haben recht, die D68.3 war nur als ND gefragt.
    Gruß aus dem sonnigen Norden.

  • Servus und hallo,

    hatten erst vor kurzem im Haus selbigen Fall:

    Pat. kommt mit Hirnblutung, intubiert und beatmet, ist marcumarisiert. Der zuständige Oberarzt vertrat hier die Meinung, daß als HD nicht die Hirnblutung, sondern die D69.9 Hämorrhagische Diathese zu vertreten sei, da die Hirnblutung mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Einnahme von Marcumar zurückzuführen sei. D69.9 als HD würde in diesem Fall mehr bringen als die Hirnblutung.

    Ich sehe diese Deutung eher problematisch; möglich wäre eine solche Kodierung in meinen Augen beispielsweise, wenn beim Pat. eine Marcumar-Überdosierung vorgelegen hätte. Wobei hier natürlich auch ein T-Schlüssel in Frage käme...

    Mit freundlichen Grüßen

    shadow

  • Hallo shadow,

    Ihr OA hat insofern Recht, dass beide Diagnosen als
    HD in Frage kämen. Aber nach DKR soll man diejenige
    Erkrankung als HD angeben, deren Behandlung mit dem
    meisten Aufwand verbunden war. Dies ist ohne Zweifel die
    Hirnblutung. Daher ist die HD auch \"Hirnblutung\"
    Gruß
    Ordu