Interventionelle Fremdkörperentfernung Thorax

  • Guten Morgen!

    Mal wieder eine spannende Frage aus der MDK Begehung! Folgendes (sicher seltenes) Problem: Patient mit schwerer dilatativer Kardiomyopathie kommt rezidivierend wegen Dyspnoe und Pleuraergüssen. Diese werden entsprechend bei Notwendigkeit mit einer Drainage versehen. Der Patient ist etwas verwirrt und zieht sich diese Drainagen mehr oder weniger Kunstvoll bis (eines schönen Tages) ein Drainagen-Rest im Thorax zurückbleibt. Kommen wir jetzt zur Rettung (Quasi der \"weiße Ritter\"): Mit einem Gefäßkatheter und einer Schlinge greift ein interventionell tätiger Radiologe (gelobt sei er) diesen Schlauch-Rest und zieht ihn raus (ohne Operation/Narkose....). Und Jetzt die Kodierung: Mangels eines passenden Codes oder weiß jeand einen?) wird die 8-836.6x kodiert was in eine Gefäß-DRG führt. Sicher keine \"richtige\" Codierung aber vielleicht doch die am wenigsten falsche. Jetzt kommt der MDK und sagt das ist nicht richtig und möchte statt dessen: 8-100.x kodieren! Hä? Endoskop? damit kommt man natürlich in eine viel billigere DRG.
    Davon mal abgesehen, mir kommt das nun wirklisch viel \"falscher\" vor. Da erspart man dem Patienten mit einer nicht ganz billigen Aktion (Zeit, Material etc.) eine für ihn sicher nicht ganz Problemlose Op und dann gibt es zur Strafe kein Geld dafür.
    Was tun? Hatte jemand schon einen ähnlichen Fall? Gibt es eine bessere Prozedur?
    Ich hoffe auch reichlich Antworten und eine spannende Diskussion!

    MfG
    Eckhardt

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    Chirurgen legen in der Regel eine Thoraxdrainage über eine Minithorakotomie 5-340.0

    Wenn der Radiologe eine Mini-Thorakotomie durchgeführt hat (Inzision von Brustwand und Pleura), gilt m. E.

    5-340.2

    Thorakotomie zur Fremdkörperentfernung.


    Der Endoskopie Kode des Gutachters ist natürlich völlig daneben.


    Gruß

    E Rembs

  • Guten Morgen Herr Rembs!

    Eine \"richtige\" Minithorakotomie wurde nicht durchgeführt. Der hat (tatsächlich) eine Schleuse wie zur Angiographie gelegt, darüber den Katheter \"geangelt\" und dann raus damit (find ich schon echt bewunderungswürdig so rein technisch). Das ganz übrigens bei bereits wieder liegender neuer Drainage!
    Ich bin zumindest mal beruhigt das (zumindest wir) einer Meinung sind, das der Endoskopie Code nicht korrekt ist. Leider wurde aber auch nicht versucht gemeinsam einen besseren Code zu finden.
    Mit der 5-340.2 könnte ich glaube ich ganz gut leben.
    Ich habe das gerade mal im Grouper Probiert.
    Mit unserer Prozedur (Gefäßintervention): DGR F14A Gew.: 3.034
    Mit der Prozedur des MDK(Endoskopie): DRG F62A Gew.: 2.059
    Mit ihrer Prozedur: DRG 901Z Gew.: 2.719
    Wäre aus meiner Sicht realistisch.

    MfG
    Eckhardt

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Original von eckhardt:
    ....
    Mit der Prozedur des MDK(Endoskopie): DRG F62A Gew.: 2.059
    ...


    Guten Tag,


    Wir sind uns einig:
    8-100x (Fremdkörperentfernung durch Endoskopie n.n. bez. )ist nicht zutreffend.

    Mit 8-100x dokumentiert der Gutachter, daß er den viel spezifischeren Code
    5-340.5 Thorakoskopie zur Fremdkörperentfernung
    nicht kennt.
    Wobei natürlich auch dieser Code hier in diesem konkreten Fall nicht zutreffend ist.


    Gruß

    E Rembs

  • Guten Tag!

    Es folgert: Wenn ich ein Endoskop nicht in die Hand nehme kann ich auch keine endoskpische Prozedur kodieren ;-).
    Ich bin aber auch nicht spontan auf ihre Idee/Code gekommen. Ich halte das aber für einen guten Kompromiss und in diesem Fall kann es ja auch wirklich nur darum gehen möglichst wenig falsch zu kodieren!

    Vielen Dank für die Hilfe und fruchtbare Diskussion!

    MfG
    Eckhardt