-...den MDK/die Kassen *das Fürchten lehren* ??

  • Verehrte Diskutanten,

    ich habe bzgl. des Codierverfahrens lediglich jenes Basiswissen, das ich brauche, um \"meinen\" Ärzten den Umgang mit SAP/ISH-med. beizubringen.

    Obwohl nicht in erster Linie mit den inhaltlichen Fragen des Codierens befasst, beschäftigt mich immer wieder folgende Frage:

    Einmal angenommen, unsere Klinik setzte neben der zentralen Abteilung Med.-Doku. zwei, drei dezentrale MDA\'s ein, diese geschult durch beispielsweise Kayser\'s Consilium.

    Könnten diese drei den MDK/die Kassen \"das Fürchten lehren\"?

    Wenn ich sehe, wie unzureichend die Fälle durch die Ärzteschaft abgebildet werden, dann möchte ich am liebsten hingehen und für die operativen Fächer (komme aus der Chirurgie) die Sache selber in die Hand nehmen.

    Wie ist Ihre Meinung? Gibt es beim MDK/ den Kassen ganz bestimmte Kliniken denen sie ihren aufrichtigen :i_respekt: zollen müssen?

    Manfred Bartsch

    ...unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann...(Francis Picabia)

  • Guten abend Herr Bartsch!

    In unserem Hause arbeiten wir mit zwei Med.-Controllern. Beides keine Ärzte. Allerdings haben wir in unterschiedlichem Abständen (täglich, zwei - dreimal die Woche) DRG-Besprechungen mit allen Ärzten einer Abteilung (10 Abteilungen). Hier werden alle Fälle besprochen (mit PC und Beamer) und ggfs. korrigiert. Dies kostet uns insgesamt pro Woche ca. 5 - 6 Stunden. Die Fehlerquote bei der Verschlüsselung ist stark gesunken und die Kenntnis der Ärzte bezüglich der DKR steigen kontinuierlich.

    Sicherlich würde sich in Ihrem Hause auch durch die Einstellung von Codierern die, von Ihnen bezweifelte ,Codierqualität verbessern lassen. Den Kassen / MDK werden Sie nicht das Fürchten lehren, aber wahrscheinlich Ihre berechtigten Forderungen realisieren.

    Mit freundlichem Gruß
    F. Killmer

    Frank Killmer

  • Hallo,

    alleine durch die Einstellung von Casemixperformern, werden Sie den Kassen kaum \'Das Fürchten lernen\' wobei ich die Formulierung auch nicht für sehr gelungen halte, schließlich wollen sie ja ihre (hoffentlich) berechtigten Forderungen gegenüber den Kostenträgern durchsetzen, warum sollte sich da eine Kasse fürchten.

    Dazu Bedarf es einer enge Zusammenarbeit zwischen den Ärzten, der Pflege und der Patientenverwaltung gefördert und unterstützt durch ihr Management.
    Hier können Casemixperforer die Ärzte entlasten und Komunikationslücken stopfen, klar dienen Sie auch zu Vermittlung der DKR und Codesystematiken. Nur erstreckt sich dies auch auf ein Forderungsmanagement, eine verbesserte und erheblich erweiterte Dokumentation (auch die eigentliche Krankenaktenführung), ein einheitliches Verfahren um die anwachsenden Kassennachfragen zu bearbeiten, zu dokumentieren und auszuwerten, Aufbau einer Kostenträgerrechnung mit patientenbezogenen Leistungserfassung etc..

    Also macht das Sinn, ...aber nur im Rahmen eines gesteuerten Gesamtprozesses, in den alle Berufsgruppen einbezogen werden müssen.

    Ergo zuerst muss die Krankenhausführung voll dahinterstehen mit dem festen Willen alle Widerstände (und die sind bei solchen Reorganisationen immer zahlreich) zu überwinden, sonst wird das eine Bauchlandung.....

    Gruß

    Thomas Lückert
    Stabsstelle Medizincontrolling
    Unfallkrankenhaus Berlin