• Guten Morgen,
    in den DKR Übergangsregeln wird eine Kodierrichtlinienkonforme Verschlüsselung der Hauptdiagnose und ggf. eine FP bzw. SE-gerechte gefordert. Im Gespräch mit anderen Kollegen zeigt sich immer wieder eine Diskrepanz in der Handhabung. Wie gehen Sie vor?
    In unserem KIS taucht nun eine "DRG-Diagnose" auf, deren genaue Bedeutung mir bis jetzt vom Hersteller nicht erläutert werden konnte.
    Mit freundlichem Gruß
    Monika Zielmann

  • Liebe Frau Zielmann,

    leider kann man derzeit kein "einheitlichen" Vorschlag zur Vorgehensweise der FP/SE vs. DRG gerechten Kodierung geben, da bisher noch nicht alle KIS-Hersteller die Moeglichkeit bieten Hauptdiagnosen fuer FP/SE und DRG getrennt zu erfassen. Und die Hersteller, die es bereits anbieten, haben wie immer unterschiedlichste Vorgehensweisen. Da die Frage jedoch von groesserem Interesse ist (wurde bereits in diesem Forum und bei Herrn Roeder diskutiert) erstellen wir (myDRG und MedInfoWeb) gerade eine Uebersicht zu den Diagnoseformen und deren Bedeutung in unterschiedlichen EDV-Systemen. Vermutlich wird Herr Sommerhaeuser die Datei (ggf. auch mit der Bitte um hilfreiche Ergaenzungen) noch diese Woche ins Forum stellen.
    Pauschal gesagt bleibt den Haeusern, deren KIS noch nicht 2 getrennt Hauptdiagnosen erfassen kann, nichts weiter uebrig als FP/SE gerecht zu kodieren und die Daten fuer das Grouping gesondert aufzubereiten.

    Viele Gruesse

    M. Thieme
    Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar
    MedInfoWeb

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frau Zielmann,

    Zitat


    ...
    In unserem KIS taucht nun eine "DRG-Diagnose" auf, deren genaue Bedeutung mir bis jetzt vom Hersteller nicht erläutert werden konnte.
    ...

    Da Herr Thieme und ich bisweilen eine ähnliche "Sprachverwirrung" festgestellt haben, wollen wir der Sache gern einmal auf den Grund gehen und haben dazu eine Mini-Umfrage vorbereitet. Vielleicht machen Sie einfach mit...
    Terminologie Diagnosearten in KISystemen

    Gruß
    B. Sommerhäuser

    Hallo Michael, da hatten wir wohl die gleiche Idee zur gleichen Zeit.

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 25.02.2002 editiert. ]

  • Hallo Frau Zielmann,
    die DRG Diagnose ist ja seit dem Release 21 neu in Orbis.
    Sie kommt dann zur Anwendung, wenn tatsächlich zwei differierende Diagnosen bei der Abrechnung interferieren. Sie haben dann die Möglichkeit, die zur Erlösbestimmung (FP/SE) benötigte Diagnose als EN (Entlassdignose) und die im DRG-System geltende als DRG-Diagnose zu verschlüsseln. In wie weit diese dann beim Gruppieren, bzw. bei der DRG Festlegung im ASTM eine Rolle spielt, weiss ich leider auch nicht.

    Gruß aus Hamburg,
    Jan Cramer

    Dr. J. Cramer
    AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg

  • Lieber Herr Cramer,
    vielen Dank dür Ihre Antwort.
    Diese im Release 21 bei GWI neue Diagnose wollte ich z.B. in der Geburtshilfe nutzen um den DR zu kodieren. Leider ist diese Diagnose in der Entlaßanzeige nicht dargestellt.
    Haben Sie detailliertere Infos? Leider habe ich bis jetzt von GWI keine Anrwort erhalten. Wie kodieren Sie in Openmed in Hamburg die Spontangeburt mit Dammriß? Geben Sie bei Der DRG-Diagnose o70. auch die Nebendiagnosen ein oder werden diese aus den anderen Diagnosen regeneriert? Was ergibt dann die unerwünschte Kombination vo o80 und o70.?
    Für ein konkretes Beisspiel hier oder auch direkten Kontakt wäre ich sehr dankbar.
    Mit freundlichem gruß
    Monika Zielmann

  • Guten Morgen, Frau Zielmann,
    leider (bzw. im Fall der DRGs: zum Glück...) haben wir in unserer Klinik keine Geburtshilfe...
    In diesem konkreten Fall ,muß ich daher passen mangels praktischer Erfahrung.
    Ich hatte zuletzt den Fall, dass jemand mit einer Narbenhernie nach Rektumresektion zur OP kam, in der praeop. Diagnostik dann ein Tumorrezidiv gefunden wurde.
    Rezidiv-Op, dann Nahtinsuffizienz, Beatmung, im Verlauf Kolonresektion.
    Nach DRG wäre ja die Hernie HD, das ganze läuft durch die Beatmung in den Tracheostomie DRG, lt. FP/SE System können wir ein bis zwei SE abrechnen.
    Hier habe ich erstmals die DRG-Diagnose bemüht.


    Beste Grüße,
    J. Cramer

    Dr. J. Cramer
    AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg

  • Hallo Frau Zielmann,
    wir haben ebenfalls Orbis, jedoch ohne Openmed. Unsere Diagnosedaten erfassen wir in ASPM und mindestens dort ist es möglich, die Diagnosen sowohl nach Fallpauschalen-Bedingungen als auch nach DRG-Bedingungen zu erfassen. Das Vorgehen ist nur etwas umständlich. Zunächst werden die Daten unter Fallpauschalenbedingungen als Fachrichtungsdiagnose erfasst. Da bei der Geburtshilfe fast immer nur ein Fachrichtungsaufenthalt vorliegt, kopiert Orbis die Fachrichtungsdiagnosen in die Entlassdiagnosen. Diese müssen dann manuell nochmals überarbeitet werden (d.h. O80 löschen und andere Hauptentlassdiagnose wählen, wenn z.B. Dammriss vorliegt). Man muss jedoch beim Abrechnen daran denken, den Haken "Entlassdiagnosen erlauben FP" rauszumachen, damit die richtige FP angezeigt wird.
    Ich denke diese Vorgehensweise entspricht auch den Übergangsregelungen, insbesondere den Regelungen der technischen Details in der Datenübermittlungsvereinbarung (s. DKR S. XIX).
    Gruß
    Christa Bernauer
    Med. Dokumentation
    Kreiskrankenhaus Heidenheim