Schönen guten Tag allerseits!
Meiner Ansicht nach gehört der § 301 reformiert. Auch wenn aus Sicht der Kassen Transparenz notwendig ist, einiges halte ich jedoch schlicht für überflüssig.
Beispiele:
Einweisungsdiagnose: Erfassung von Fremddaten, die 1. bereits an anderer Stelle erfasst werden und wo 2. ein Medienbruch vorliegt (übernahme der Daten vom Papier in die EDV)
Aufnahmegrund: Es gibt viel zu viele Aufnahmegründe, die zudem nicht sauber definiert sind und in jedem Haus und von jedem Arzt anders interpretiert werden (was ist ein \"Notfall\", was ein \"Normalfall\"). Die Folge ist, dass die Ärzte nur wenige Standardschlüssel gemäß ihrer eingenen Interpretation verwenden. Datenauswertungen sind damit unmöglich (was jeder weiß, der die Aufnahmegründe schon mal ausgewertet hat, ohne dass zumindest Hausstandards existierten). Also: Zusammenstreichen auf einige wenige, aussagekräftige und eindeutig definierte Schlüssel!
Ähnliches gilt für die Entlassungsgründe
Die voraussichtliche Behandlungsdauer ist im DRG-Zeitalter irrelevant und auch bei BPflV-Abteilungen interessiert sich die Krankenkasse im Hinblick auf die Kostenzusage schon lange nicht mehr dafür.
Auch die Kostenübernahmeerklärung ist in der derzeitigen Form nur noch für juristische Haarspaltereien gut. Eine einfache Erklärung: \" Patient ist bzw. ist nicht bei uns versichtert\" wäre zumindest im DRG-Bereich ausreichend. Ob und wieviel bezahlt wird, entscheidet sich sowiso erst im Nachhinein durch den MDK.
Eine Medizinische Begründung könnte in Abhängigkeit von der OGVD einer vorläufigen DRG (Grouping mit der Aufnahmediagnose als DRG-Hauptdiagnose) oder in Abhängigkeit von der Aufnahmediagnose durch eine auf Selbstverwaltungsebene geeinigten Tabelle automatisch durch das KIS angefordert werden.
Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit von Transparenz muss man sich auch und gerade beim Datensammeln fragen, ob die Information im Verhältnis zum Aufwand steht, beispielsweise ob die Kenntnis des Unterschiedes zwischen Einweisungs- und Aufnahmediagnose den Kassensachbearbeiter wirklich weiter bringt. Um den Patienten geht es hier sowieso schon lange nicht mehr. Manchmal ist einfach auch weniger mehr, weil dann gewissenhafter und korrekter erfasst wird und die Daten auch vergleichbar sind.
Schönen Tag noch,