DRG Berichtswesen mit ORBIS

  • Guten Tag,

    ACCESS ist in der Tag ein gute Standrad-Software aus dem Office Bereich um \"semi-professionell\" z.B. die Daten aus dem ORBIS-System zu importieren und auf dieser Basis diverse Abfragen per Access zu erzeugen und somit das komplexe Datenmodell \"anschaulich\" zu machen.
    Um aber den kompletten Controlling-Workflow für das Krankenhaus-Berichtswesen (also automatischer Datenimport-Datentransformation-Berichtserstellung-Reporting-Export für Tabellenkalkulation-Planung) bedienen zu können ist es m.E. bei weitem nicht ausreichend.

    Wieso wird nun noch Spezialsoftware benötigt? Dieses resultiert m.E. aus folgenden konkreten fehlenden oder nicht anwenderfreundlichen Features von ACCESS: 1. Die Erstellung von multidimensionalen, interaktiven Berichten, bzw. Cockpits als Oberfläche für die Navigation durch fertig konfigurierte Auswertungen in Form von Tabellen und Grafiken ist sowohl mit Access als mit dem Front-End Excel nicht möglich oder zu komplex (weil man mit VisualBasic programmieren muß).
    2. Der Datenimport läßt sich nicht komfortabel automatisiert (z.B. zeitgesteuert in regelmäßigen Abständen) vornehmen (auch hier ist VisualBasic erforderlich).
    3. Spezielle Controllinganwendungen, wie z.B. Assistenten für Planungszwecke fehlen.
    4. Wie schon angesprochen gerät ACCESS (Produktstrategie von Microsoft) u.U. schnell an seine Grenzen, z.B. wenn eine Datenbank größer wird als 2 GB (bei 1,99 kein Problem!) oder wenn eine per ODBC zu importierende Tabelle mehr als 35 indizierte Spalten besitzt (wie z.B. die Tabellen OS_KERN_FALL). Microsoft will dann, daß Sie bei Ihrem Datenvolumen gefälligst den SQL-Server kaufen!

    Aus all diesen Gründen arbeiten wir bei unseren Krankenhaus-Kunden mit der Software PowerTools-MED (Infos unter Kurzinfo PowerTools-MED). Mit diesem Produkt kann der gesamte Controlling-Workflow für das Berichtswesen(siehe oben) abgebildet werden, ohne daß man über Programmierkenntnisse verfügen muß.

    Für die Realisierung individueller Lösungen für den Kunden und ohne in weitere Abhängigkeit vom KIS-Hersteller zu geraten (der ja im Grunde genommen aus seiner Data-Warehouse-Lösung einen Standard für alle seine Kunden herstellen möchte)ist es außerordentlich wichtig ein Basis-Produkt zu haben, welches Ihnen \"machbare\" eigene Gestaltungsspielräume läßt. Trifft man nun auf ein komplett fertig konfiguriertes Berichtswesen auf \"kleinstem gemeinsamen Nenner\" wage ich eben dieses sehr stark zu bezweifeln. Ich gehe sogar weiter: Es kann wirtschaftlich nicht im Sinne des KIS-Herstellers liegen ein Werkzeug auszuliefern mit dem individuell gearbeitet werden kann. Betriebswirtschaftlich (aus Sichtweise des KIS-Herstellers) ist es wesentlich profitabler peu à peu weitere Extensionen scheibchenweise zu verkaufen (natürlich sind dieses dann auch Standards die meistens spät nach dem Erstbedarf für \"alle\" verügbar sind).

    Übrigens einen kleinen Tip noch für den odbc-Zugriff auf ACCESS (wahrscheinlich wissen Sie es eh schon): Sie benötigen sowohl den odbc-Treiber von Oracle (wird als Tool bei der Oracle-Installation häufig mitinstalliert) als auch den von Microsoft, da beide Schwächen haben. Der eine hat Probleme beim Import von Nachkommastellen (Oracle) der andere zeigt mitunter nicht alle verfügbaren Tabellen und Views (Microsoft) an.

    Weiterhin viel Erfolg bei Ihren Datenanalysen!

    Thorsten Vocks
    Krankenhaus-IT-Berater

  • die Meinung von sequal kann ich nur unterstützen:

    TOAD ist ein geniales Tool, um Abfragen per Hand einzutippen und zu testen, aber auch um per Drag-and-Drop Abfragen zurechtzupfriemeln.

    Zusätzlich liest TOAD große Teile der Datenbank ein, erstellt daraus ein Datenmodell und kann die Abhängigkeiten analysieren und darstellen. Und dann aktualisiert es auch noch die eigene Darstellung der Tabelleninhalte, wenn z.B. bei einem Datenbank-Update ein neues Daten-Feld dazugekommen ist. In dieser Beziehung bügelt TOAD die rudimentäre Dokumentation des Datenmodells z.T. aus

    Gruß aus Dortmund
    Frank Barsnick

  • Hallo Herr Mautner,

    Zitat: \"Gibt es keine eifrigen MIC-Benutzer mit guten Erfahrungen?\"

    lese Ihre Frage nach MIC -Anwendern leider erst jetzt. Wir haben das MIC schon seit Mitte letzten Jahres in Betrieb und sind sehr zufrieden damit. Wenn Sie Interesse haben und der Weg nicht zu weit ist, können Sie gerne mal vorbeikommen und es sich life ansehen.
    Wir nutzen es sowohl für das Berichtswesen des MC als auch für das monatliche Erlöscontrolling unserer (BWL-)Controller, außerdem für Fragestellungen, die außer der Reihe anfallen.

    Mit freundlichen Grüßen

    ?( Senta Sabin
    Medizincontrolling u. Abrechnungsmanagement
    Klinikum Wolfsburg

  • Noch einen kurzen, urlaubsbedingt verzögerten Nachsatz.

    Wir benutzen Access ausschließlich zur Erstellung des MC-Berichtswesens für die Geschäftsführung und die Abteilungen. Der Aufwand für die Erstellung ist KURZ, nach Erzeugen des §21-Datensatzes benötigt die Herstellung des gegroupten Datensatzes, der Import in Access und die Erstellung der Abfragen (Anpassung der zeitbezogenen Basis-DRG-Hitlisten bspw.) etwa 20 Minuten. Danach ist das monatliche Berichtswesen fertig zum Druck. Hierfür ist Access hervorragend geeignet. Detailliertere Auswertungen bzw. Drill-down verlangen sicherlich andere Mittel. Im Thread ging es aber m. E. rein um das MC-Berichtswesen.

    Viele Grüße,

    V. Blaschke

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    Dr. med. Volker Blaschke