Bedeutung von Liegedauer und Belegung im DRG-Zeitalter

Hallo Adams,

das individuelle Krankenhausbudget spielt nach wie vor eine grosse Rolle.
Auch bei den zukünftigen Pflegesatzverhandlungen ist dies der erste Schritt dieses zu vereinbaren!!
Und hierbei wird mit Sicherheit die Fallzahl und die Liegedauer eine große Rolle spielen. Wenn diese nämlich runtergehen, werden die Krankenkassen versuchen das vereinbarte Budget deutlich zu drücken.

Erst im darauffolgenden Schritt wird der Krankenhaus-Basisfallwert berechnet, der dann - wie auch immer - in der Konvergenzphase dem Landes-Basisfallwert angenähert wird.

Hallo alle zusammen,
ich muss dieses Thema leider auch noch mal aufgreifen.
Auch bei uns war es Thema, ob die Pflegetage noch zu beachten sind,
da wir ja nach DRG abrechnen und auch DRGs verhandelt haben.
Also wozu dann noch Tage?
Meiner Meinung nach, finden Budgetverhandlungen nach den Regeln
der BPflV statt und dort werden doch Tage verhandelt :sterne:
Erst Budgetverhandlungen für 2005 wird nach DRG-Systematik verhandelt.
Was ist denn nun richtig. Kann mir jemand das noch mal erklären.

Danke Mia

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Frau Mia ...,

im Jahre 2004 ist das Budget auch bei DRG-Krankenhäuser nach \"altem Recht\", d.h. nach den Vorgaben des § 6 Abs. 1 BPflV zu ermitteln. Daraus folgt, dass Verweildauerreduzierungen zu einer Anpassung des medizinisch leistungsgerechten Budgets führen, z.B. um 25 % des Basispflegesatzes je Berechnungstag (z.B. 25 % von 68,67 EURO = 17,17 EURO x 11.215 weniger Berechnungstage = - 192.562 EURO).

Verweildauerreduzierungen werden ab 1.1.2005 nicht mehr krankenhausindividuell berücksichtigt, sondern als \"Wirtschaftlichkeitsfaktor\" beim Landes-Basisfallwert (vgl. § 10 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 KHEntgG).

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Neumann

Lieber Herr Neumann,
schwere Kost zum Abend.
Wenn nach \"altem Recht\" gilt, lag ich doch nicht so falsch und
die Verweildauern dürfen in 2004 noch nicht rapide abgesenkt
werden. Richtig? oder stehe ich immer noch auf der Leitung? :d_gutefrage:

Gruß Mia

Liebe Frau Mia ...,

hinsichtlich der Rechtslage gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während die Krankenhausseite der Meinung ist, dass in den Verhandlungen 2004 nur der Effekt 2003 berücksichtigt werden darf, vertreten die Kostenträger die Auffassung, dass der Effekt 2003 und die prospektive Verweildauerabsenkung 2004 Berücksichtigung finden. Beispiel:
prosp. VD-Vereinbarung 2003 = 8,80 Tage
Ist 2003 = 8,49 Tage
Forderung des Krankenhauses
für 2004: zwischen 8,49 und 8,80 Tagen
Vorstellung der Kostenträger: 7,95 Tage
Vereinbarte Verweildauer 2004: 8,20 Tage, d.h. dass die vereinbarte Verweildauer 2003 in diesem Beispiel um 6,8 % gekürzt wurde.
Übrigens: In unserem Verhandlungsbezirk haben wir krankenhausindividuell die Verweildauer verhandelt; im Ergebnis haben wir eine Absenkung von 6,5 %.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Neumann

Guten Morgen,

[c=crimson]Original von neumanul:[/code]

Zitat

hinsichtlich der Rechtslage gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während die Krankenhausseite der Meinung ist, dass in den Verhandlungen 2004 nur der Effekt 2003 berücksichtigt werden darf, vertreten die Kostenträger die Auffassung, dass der Effekt 2003 und die prospektive Verweildauerabsenkung 2004 Berücksichtigung finden.

Ich sehe das noch drastischer.
Die Krankenhausseite vertritt die Meinung, dass ein Verweildauerrückgang im DRG-Zeitalter keinerlei Budgetreduzierungen nach sich ziehen darf. Die Kassenseite sieht dies genau entgegengesetzt.

Im Norden der Republik gibt es zu dem Schiedstellenentscheidungen der Jahre 2003 und 2004, die im wesentlichen der Krankenhaussicht folgen.

Grüße aus dem Norden (dunkel, der Regen naht ...... und kühl ist es)

MSimon
:sonne: :sterne: