Respiratorische Insuffizienz und Cor pulmonale bei COPD

  • Hallo ins Forum,

    ich hänge mich hier mal dran, weil ich nichts genaueres zu meinem Problem gefunden habe.

    Kodiere ich bei bekannten chronischem cor pulmonale, welches aktuell dekompensiert ist, als HD die I26.0 oder ist der Vorschlag des MDK mit I50.01 und I27.9 treffender?

    Wer kann mir hier wieterhelfen.

    MfG
    M.Preißer

    Martin Preißer

  • Guten Morgen Herr Preißer,

    ich würde die die I50.01 als HD wählen, I26.0 ND da s. ICD-10-GM 2009

    - I50.0- Rechtsherzinsuff.
    Soll das Vorliegen von Endorganmanifestationen (Magen-Darm-Trakt, Leber) oder eines Cor pulmonale angegeben werden, so ist eine zusätzliche Schlüsselnummer zu benutzen.

    -I26.0 Lungenembolie mit Angabe eines Cor pulmonale
    Akutes Cor pulmonale o.n.A.
    würde ich als ND verwenden (s. Oben) da es die akute Dekompensation beschreibt bzw. Kodierung so spezifisch wie mögich.

    D006e kam mir auch in den Sinn, würde aber nicht danach verfahren, obwohl es interessant wäre zu wissen ob I26.0 als akute Form der I50.01 zu sehen ist bzw. dies evtl. der korrekte Code wäre.

    I27.9 könnte man verwenden als ND um auf den chron. Verlauf hinzuweisen.

    Mit freundlichen Grüßen
    D. Spörk

  • hallo MCA-Martin,

    für eine HD/ ND I26.0 müssen Sie eine frische (massive ) lungenembolie nachgewiesen haben.

    Sie beschreiben aber nur ein chron cor pulmonale.
    Fehlt da was?

    mfg ETgkv

  • Hallo,

    @ Herrn Spörk, vielen Dank. Ich sollte mal wieder mehr ins Buch schauen (ICD,OPS).

    ETgkv, da das cor pulmonale dekompensierte und somit zur Aufnahme führte, sehe ich es auch wie Herr Spörk als akutes Cor Pulmonale o.n.A. an.

    MfG

    Martin Preißer

  • hallo MCA-Martin,

    Keineswegs wird aus einem (chronischen ) cor pulmonale bei akuter dekompensation ein akutes cor pulmonale!

    Bei I26.- ist in der überschrift Lungenembolie.
    Sie dürfen keine zustände ohne LE in I26.- unterbringen.

    mfg ETgkv

  • Guten Morgen,

    mein Vorschlag: I50.00 als HD, für die ursächliche Erkrankung I27.0 für die idiopathische / familiäre PAH, I27.20 für die CTEPH oder I27.28 für die anderen Formen. Bei primär linkskardialer Erkrankung besser i50.01.

    Die I26.0/.9 steht für die Lungenembolie +/- Cor pulmonale acutum (vgl. Beitrag von ETgkv). Die müsste dann dokumentiert sein, wobei es bei chronisch-thrombembolischen PH dann wieder eine Grauzone geben könnte.

    mfg von Neckar und Rhein

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • hallo forum

    Mein vorschlag:

    HD I50.01 ( sekundäre rechtsherzinsuff, sekundär zur lungenkrankheit )
    ND I27.9 ( cor pulmonale, codierung entsprechend satz unter I50.0- )
    ND I27.0 / .1 / .2-, wenn ND definition erfüllt
    ND \"ursache \", wenn I27.2- zutreffend ( gemäß satz unter I27.2 )

    mfg ETgkv

  • Guten Tag,

    die I50.01 ist reserviert für die sekundäre Rechtsherzinsuffizienz, präzisiert die Rechtsherzinsuffizienz bei Linksherzinsuffizienz. Hier liegt dann aber - bis auf Ausnahmen - eine Cardiomyopathie oder ein Vitium als Ursache vor und eben kein Cor pulmonale chronicum. Zusätzlich müsste man dann auch noch einen Code aus I50.1- verwenden.

    Nebendiagnosen I27.9 und I27.- parallel zu kodieren macht m.E. keinen Sinn, weil ich dann ja doppelt kodiere. Bei einem Cor pulmonale wird die Rechtsherzinsuffizienz dann mit I50.00 kodiert.

    Eine Anpassung der Aufteilung der I27 hatte ich bereits vor 3-4 Jahren mit einem Mitarbeiter des DIMDI besprochen. Die aktuelle ICD-Version berücksichtigt die Einteilung der PH entsprechend der Konferenz von Evian 1998 (primär vs. sekundär). Mittlerweile gab es 2003 in Venedig und 2008 in Dana Point weitere Konferenzen, bei denen die Einteilung nach primär und sekundär verlassen wurde. Stattdessen gibt es die idiopathische / vererbliche Pulmonal-arterielle Hypertonie (wäre die I27.0) und die Chronisch-thrombembolischen Pulmonalen Hypertonien (CTEPH, wäre die I27.20). Alle übrigen Formen der Pulmonalen Hypertonie fallen unter die I27.28, wobei sich darüber streiten lässt, inwieweit eine PH infolge Linksherzerkrankung überhaupt einen Code aus I27.- (Sonstige pulmonale HK) erhalten soll, oder ob nicht eine Koderiung mit I50.01 (s.o.) ausreicht.

    Als Anlage in Artikel aus JACC (2004) mit der Venedig-Klassifikation, die im Wesentlichen auch in Dana Point fortgeführt wurde.
    Vielleicht kann uns ja MCA-martin für einen konkreten Vorschlag mit mehr Fakten versorgen, was die Klartext-Diagnosen angeht.

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Hallo Forum,

    aus all`den o.a. Beiträgen habe ich immer noch nicht eindeutig die Kodierung eines chronischen Cor pulmonale als ND (nicht dekompensiert) entnehmen können.

    Die Codes I50.0- stehen meines Erachtens nur bei einer Dekompensation zur Verfügung.


    Gruß,

    B. Schrader

    Einmal editiert, zuletzt von GOMER1 (8. November 2012 um 11:38)

  • Hallo Herr Horndasch,

    gut, wenn also das chronische Cor pulmnale (kompensiert) unter I50.0- klassifiziert wird, frage ich mich, welche Form des Cor pulmonale (chronisch) unter I27.9 klassifiziert wird. :S


    Gruß,

    B. Schrader