Respiratorische Insuffizienz und Cor pulmonale bei COPD

  • Hallo und einen schönen Guten Start in die Woche!

    Langjährige COPD- Pat. haben ihr Cor pulm. und sind chron. resp. insuffizient, weshalb sie in der Häuslichkeit oft über viele Stunden am Tag niedrig dosiert Sauerstoff über den Konzentrator bekommen. Exacerbiert die COPD, dann kommen die Pat. nicht wegen der chron. resp. Insuff. in d. KH, sondern wegen der akuten Form, belegt im SBH. Kann ich hier ohne Beatmung auch die akute Form der resp. Insuff. kodieren? Wie kodiere ich das Cor pulmonale richtig, wenn die Pat. kardiopulm. kompensiert oder auch dekompensiert akut aufgenommen werden? Danke für die Antworten!! Claudi

  • :sterne: ist aber nicht die HD die akut exacerbierte COPD (J41.1- oder J41.0) ???? Und die ganzen cardialen Auswirkungen sind Nebendiagnosen weil Folge der COPD????

    :erschreck: Patricia

    Patricia Klein

  • Aber wie kodiere ich das Cor pulmonale nun korrekt, im ICD 10 wird auf 2 Kodes hingewiesen. Wie ist es richtig bei kard. Kompensation bzw. bei Dekompensation? Welche Voraussetzungen muß ich erfüllen, um die akute resp Insuff. bei chron.resp. Insuff. bei langjähriger COPD kodieren zu dürfen? Claudi

  • Hallo,

    akute Exacerbation eines COPD können Sie wie
    in einem Beitrag erwähnt kodieren. Cor Pulmonale
    ist allerdings ein Symptom eines COPD und darf an sich
    nicht kodiert werden. Es sei denn, dies hat zu einer
    akuten oder chron. Rechtsherzinsuff. geführt, die sich dann
    als ein eigenständiges Problem darstellen würde. Dann wird aber
    auch nur die Herzinsuff. kodiert und weiterhin nicht
    das cor pulmonale.
    Gruß
    Ordu

  • Guten Morgen aus Löwenstein,

    Eine infektexacerbierte COPD kodieren wir mit J44.0 (ab 2005 mit J44.00 bis J44.09), wenn der Infekt im Vordergrund steht. Ansonsten exacerbierte COPD mit J44.10 bis J44.19.

    Wenn ein Patient bereits mit Langzeit-Sauerstofftherapie kommt, so hat er eine chronische respiratorische Insuffizienz (J96.1), die sich akut verschlechtert. Die J96.0 kodieren wir in diesen Fällen nicht, sondern nur wenn die behandlungsbedürftige respir. Insuffizienz kürzer als 1 Woche anhält (z.B. Pneumonie).

    Das Cor pulmonale chronicum / die Pulmonale Hypertonie ist eine Langzeit-Komplikation und kein Symptom einer COPD und kann auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten. Insofern stellt dies ein eigenes Krankheitsbild dar und wird extra kodiert. Der entsprechende Code lautet: I27.2 (Sonstige näher bezeichnete sekundäre pulmonale Hypertonie). Bei Rechtsdekompensation zusätzlich die I50.00 (bzw. die I50.01 bei Pulmonaler Hypertonie infolge linkskardialer Erkrankung).

    Mit freundlichen Grüßen
    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Hallo Herr Stark,
    nur interessehalber - unter dem Gesichtspunkt Aufwand betrachtet: Welchen Aufwand macht ein Cor pulmonale oder eine wie in diesem Falle sekundäre pulmonale Hypertonie an sich? Medizinisch sind wir uns einig, aber den eigentlichen Aufwand stellt doch die Rechtsherzinsuffizienz dar, die behandelt wird und die Sie ja kodieren. Insofern sehe ich die Kodierung des Cor pulmonales formal als kritisch an. Meine Kollegen kodieren die pulmonale Hypertonie auch gerne, egal welcher Genese - ich sehe aber in den meisten Fällen keine wirkliche Aufwandssteigerung darin (es sei denn es wird so etwas wie ein Rechtsherzkatheter gemacht) und streiche diese Diagnose wieder. (Abgesehen davon ist Diskussion akademisch, weil die Diagnose nach meinem Wissen nicht CCL-belegt ist ... dennoch interessieren würde es mich.) Wer hat sonst noch Anmerkungen dazu?

    mfg

    mfg Gerhard Füchsl

  • Guten Abend Herr Füchsl,

    das Cor pulmonale und die pulmonale Hypertonie kommen in unserem Patientengut gehäuft vor, so daß wir auch gezielt danach fahnden bzw. eine Echokardiographie bei vermuteter Pulmonaler Hypertonie machen. Auch gibt es in unserer Klinik eine Schwerpunktambulanz \" Pulmonale Hypertonie \".
    Auch gibt es spezielle therapeutische Ansätze bei Cor pulmonale oder pulmonaler Hypertonie.

    Von daher können wir dann im Zweifelsfall schon diagnostische oder therapeutische Konsequenzen nachweisen und kodieren dann auch das Cor pulmonale.

    mfg aus Löwenstein
    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Hallo WStark,

    tut mir leid wegen der verspäteten Rückmeldung - unter diesen Gesichtspunkten ist Sache ganz klar; meine Frage bezog sich eher auf den speziellen Fall von claudi. (Natürlich wäre auch die Forgeführung der O2-LZ-Therapie ein Aufwand, den aber doch sowie wegen der akuten Respiratorischen Insuffizienz bekommt....??!!)

    mfg Gerhard Füchsl

  • Verspätete Rückmeldung - ...

    Ihr Beitrag - meine Antwort dauert fast 11 Tage

    Ihre Antwort darauf gerade mal 74 Minuten.
    Das nenne ich: superschnelle Rückmeldung.

    Jetzt sollte hier der Respekt-Smilie hin, irgendwie mag den mein PC nicht.

    mfg
    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Jetzt muß ich ehrlich lachen, ich hatte mich nämlich erst heute wieder mal ins Geschehen geklickt und hab\' (verzweifelt) meine damalige Anfrage gesucht war und dabei die Zeit Ihrer Antwort ganz übersehen ... jetzt versuch\' ich\'s auch mal mit einem Smilie :d_pfeid: . Kommt der rüber?

    mfg Gerhard Füchsl

  • Kommt rüber, also wohl doch ein Problem der hiesigen EDV.

    mfg
    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim