• Sehr geehrtes Forum,

    hat jemand Erfahrungen in der Kodierung der Mononukleose (DRG T63D, RG 0,541) im Kindesalter? Das angegebene RG reicht in der Regel nicht aus, um den Aufwand zu decken. Daher suchen wir nach ND, die zu einer Erlössteigerung führen könnten. Gibt es dazu eine Übersicht irgendwo nachzulesen?

    Danke für die Hilfe,
    Siefert

    wertschätzende Grüße an
    alle Gesundmacher(innen)
    und Gesundmacher(innen)bezahler(innen),
    Dr. S. Siefert
    Medizinmanagement und Arzt
    Kath. Kinderkrankenhaus Wilhelmstift
    Freie und Hansestadt Hamburg

  • :d_neinnein:
    lieber Herr Siefert,

    ich weiß, ich höre mich an wie die Pastoralreferentin persönlich, aber ganz ehrlich: man [c=#da0000]sucht [/code]keine Nebendiagnosen, um den Erlös zu steigern!!!!!

    Die Kinderkliniken an sich haben Schwierigkeiten, ihren spezifischen Aufwand (der naturgemäß anders ist, als bei einer erwachsenen Mononucleose) in der entsprechenden DRG wiederzufinden. Helfen kann in unserem System da meiner Meinung nach ein Alterssplit. Diesen kann man nur mit einer sauberen Kostenkalkulation untermauern. (Wie viele Kinderabteilungen sind bei den Kalkulationskliniken im InEK dabei? Denn dort findet sich dann eine altersabhängig andere Kostenverteilung, die zwangsläufig (so sie tatsächlich relevant ist) zu einem Alterssplit führen wird.).

    Sorry, dass es sich so oberlehrerhaft anhört, aber ich sah im Geiste schon alle Kassenfürsten im Forum schreien: \"Da haben wir es!!! Wer suchet, der findet!\". Und raus kommen dann immer knappere Kodierregeln, damit wir bloss nichts Rechtskräftiges mehr in die Waagschale werfen können.

    Gruß
    Patricia

    Patricia Klein

  • Lieber Herr Siefert! Liebe PatKlein!

    Zitat


    Original von Siefert:
    Sehr geehrtes Forum,
    hat jemand Erfahrungen in der Kodierung der Mononukleose (DRG T63D, RG 0,541) im Kindesalter?

    Ja haben wir.

    Zitat

    Original von Siefert:
    Das angegebene RG reicht in der Regel nicht aus, um den Aufwand zu decken.

    Von vorne bis hinten nicht. :( Haben wir leidvoll erfahren müssen, wenn Patienten mit schwerer EBV-Infektion unter dem Verdacht bzw. zum Ausschluß einer Leukämie (ALL) gekommen sind. Da wir auch noch herausbekommen haben, daß es eine EBV-Infektion ist, war die Z64Z (Bei HD Z03.8) mit einem höheren Relativgewicht out of coding area.
    (@ PatKlein: um mit den DKR konform zu gehen).

    Das Ganze aggravierte noch bei Patienten nach Stammzelltransplantation mit EBV-Infektion (behandlungsbedürftig). Das war ein sattes Minus-Geschäft. :chili: :chili: :chili:

    Zitat

    Original von Siefert:
    Daher suchen wir nach ND, die zu einer Erlössteigerung führen könnten.

    Muß wenn ihr Fall hergeben. Wenn alle Symptome, die Ihnen einen Aufwand verursacht haben, auf die EBV-Infektion unmittelbar zurückuzuführen sind und auch ansonsten keine weiteren Probleme auftauchten - that\'s it.

    Abgesehen davon (als saloppe Formulierung zu verstehen): 8)
    Sie können bei EBV-Infektionen suchen wie Sie wollen - eine Änderung der DRG ohne Änderung der Hauptdiagnose (B27.0) ist nicht machbar.
    Im G-DRG System 2004 ist die EBV-Infektion unkompliziert (genauer: nicht-komplex oder technisch IS NOT IN TAB-T64-2). Daher kommen Sie mit Ihrem Fall aus der T63D nicht weg. T63A-C verlangen nach einer komplexen Diagnose - dies ist CMV (auch konnatal), Generalisierter Zoster (!) und asymptomatische HIV-Infektion.

    Als Trost - wenn auch nur schwach - in 2005 wird es fairer. :lach:

    PatKlein
    Kann Sie verstehen. Hoffe aber (so wie ich das Forum hier kenne), daß eben nicht jede saloppere Äußerung als Indikator von suspektem Handeln aufgefasst wird. 8)

    Grüsse nach Hamburg
    Andreas Christaras
    Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und -Immunologie
    Universitätsklinikum Düsseldorf

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    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin