Brugada-Syndrom welcher ICD?

  • Suche einen ICD für Patienten, die mit V. a. Brugada-Syndrom zur invasiven Abklärung stationär kommen. Solche Patienten sind bei Familienumfeldtestungen meist völlig Symptomfrei und es besteht lediglich eine Verdachtsdiagnose. Wenn in der EPU nun eine VT oder Kammerflimmern auslösbar ist, wird im Anschluß ein ICD implantiert

    Wie kodiert man die (Verdachts-)Diagnose Brugada-Syndrom sowohl bei auslösbaren VT´s wie auch bei Patienten ohne VT????

    Der Behandlungsaufwand ist z. T. sehr hoch und vor allem sehr teuer, so daß der ICD dies auch wiederspiegeln sollte

  • Hallo Herr Surfer,
    leider kann ich auch nur sporadisch helfen, da eine ICD-Nummer für das Brugada-Syndron (noch) nicht existiert, das Problem ist hier noch zu neu.
    Ich würde hier auch nur die I49.8 kodieren bei vorliegen der Erkrankung.
    Bei Verdacht habe ich leider schlechte Karten.
    Eventuell habe ich die Möglichkeit die Z51.1 - Palliativbehandlung und/oder Z86.7 - Krankheiten des Kreislaufsystems in der Eigenanamnese zu kodieren.Weiter ist möglich die ICD - Nr Z82 zu kodieren. Die Bewertung ist allerdings gering.
    Dazu kommen die OPS (EPU und/oder ICD-Impl.), welche den Fall entsprechens auch finanziell bewerten. Mehr wird es auf keinem Fall werden.
    Bei einer EPU ohne Auslösen der HRS bleibt hier, so glaube ich, keine grosse Möglichkeit.

    Mit freundlichen Grüssen
    Mikka

    Mit frdl. Grüßen
    [c=blue]Mikka[/c]

    :d_zwinker:
    Das Leben ist die Suche des Nichts aus dem Etwas.
    (Chr. Morgenstern)

  • Guten Abend, surfer,

    Entsprechende DRG in 2004 ist die F42 (Kreislauferkrankungen ohne akuten Myokardinfarkt, mit invasiver elektrophysiologischer Diagnostik).

    Hierzu braucht es zum einen den OPS für die EPU (z.B. 1-265.-) und dann eine passende HD aus der Tabelle TAB-M05-0.
    Geeignet sind m.E. die Q24.6 (angeborener Herzblock) oder die Z03.5 (Beobachtung bei ...).

    mfg aus Löwenstein
    W. Stark

    Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Neckar-Delta

    Dr. Wolfram Stark
    Internist / Pneumologe / Beatmungsmediziner / Kardiologe
    OA der Medizin. Klinik III
    Theresienkrankenhaus Mannheim

  • Hallo Forum,
    nach meinem Dafürhalten greift hier die Hauptdiagnosenregelung mit dem Abschnitt über die Codes Z03.-, sowie auch WStark dies vorschlägt.

    Gibt\'s ein Symptom und die Grundkrankheit wird erkannt -> HD Grundkrankheit

    Gibt\'s ein Symptom, keine Grundkrankheit -> HD Symptom

    Gibt\'s kein Symptom, nur Hinweise z.B. positive Familienanamnese -> HD Z03.x

    ... und natürlich die Prozeduren, die hier\'s Geld bringen!

    Soweit ich weiß werden die Z86er usw. keine Hauptdiagnosen

    mfg Gerhard Füchsl

  • Vielen Dank für die nützlichen Hinweise,

    Leider ist es frustrierend, wenn man eine so umfangreiche Diagnostik plant und durchführt und sich mit der z03.5 abfinden muß

    Das gleiche Problem gilt auch für das angeborene Long QT Syndrom, die vergleichbar behandelt werden. Die r94.3 ist auch eher so ne Verlegenheitsdiagnose, die ich nicht gerne verwende.

    Vielleicht gibts in absehbarer Zeit noch richtige ICD´s für Exoten.

  • Klar ist das frustrierend, aber was nützen einem genaue ICD\'s, wenn sie dann doch nicht in entsprechend dotierte DRGs münden! Weil es zusätzlich zeitaufreibend ist, für jeden Exoten (wie z. B. long-QT-Syndrom) eine möglichst exakte Codierung zu finden, zerbreche ich mir darüber meist nicht mehr den Kopf!

    Gruß, Staender

    grüßt H. Staender :baby:
    Oberarzt Pädiatrie

  • Als hätte ich es geahnt.

    Heute wurde ein junger Mann aufgenommen zur invasiven Abklärung ohne jegliche Krankheitssymptome. Lediglich in der Familien trat ein plötzlicher Todesfall bei einem Bruder auf.

    Es folgt die Abklärung Brugada Syndrom.......