und, wie war Berlin?

  • Liebes Forum,

    ich hoffe, es gab denn richtig Erhellendes in Berlin bei der casmix Konferenz.
    In der Hoffnung auf viel Erleuchtung
    Grüße Poschmann

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Herr Poschmann,
    da Sie diese Frage schon stellen, möchte ich gern meinen rein persönlichen Eindruck schildern. Dies allerdings vor dem Hintergrund, dass ich als Teilnehmer selbst einen der meist 6 parallel laufenden Minikurse / Workshops ausgewählt und daran teilgenommen habe. Ich kann also nur das versuchen zu beurteilen, was ich selbst besucht habe. Ich würde mir auch wünschen, dass einige der anderen Teilnehmer Ihre Meinung unvoreingenommen darstellen würden, damit vielleicht ein objektiveres Bild entsteht.
    1. Ich hatte recht grosse Erwartungen an diese Konferenz.
    2. Diese wurden für mich (mit zwei Ausnahmen) nur dadurch erfüllt, dass ich einige der myDRG-Kollegen/Kolleginnen bei einem abendlichen Treffen und im Rahmen der Konferenz endlich einmal persönlich kennenlernen konnte. Das hat sehr viel Spaß gemacht und war äußerst kurzweilig und interessant ;-))
    3. Von den Vorträgen/Workshops/Minikursen, an denen ich teilnahm, haben mich nur der Vortrag von Herrn Dr. Bracht und der von Herrn Dr. Paeger überzeugt und mir substanziell Neues und Praktisches geboten. Eine - wie gesagt, für mich persönlich - dürftige "Ausbeute", so dass mein persönliches Fazit über die Casemix-Konferenz insgesamt so ausfällt: Bis auf die genannten Ausnahmen viel heisses Wasser, keine Problemlösungsansätze, in meinen Augen als borniert bis substanzlos einzuschätzende Beiträge der "Offiziellen". Bitte immer vor dem Hintergrund zu verstehen, dass ich viele Angebote gar nicht nutzen konnte, da ich mich ja selbst für die jeweilige Teilnahme entschieden habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn einige Casemix-Konferenz-Teilnehmer Ihre Meinung posten würden (s.o.)... M. E. hat auch jemand Wichtiges und Interessantes gefehlt, um diesen Eindruck zu nivellieren...

    Schöne Grüße
    B. Sommerhäuser

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 13.03.2002 editiert. ]

  • N´abend Herr Sommerhäuser,
    ich hatte zwar nicht das Vergnügen in Berlin zu sein, war aber auf der letzten Veranstaltung in Hamburg. Könnten Sie vielleicht auch noch einmal den Vergleich der beiden Veranstaltungen aus Ihrer Sicht versuchen?
    Vielen Dank,
    J. Cramer

    Dr. J. Cramer
    AGAPLESION Diakonieklinikum Hamburg

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Herr Cramer,
    leider Fehlanzeige, letztes Jahr war ich nicht dabei, daher ist der geforderte Vergleich nicht möglich. Sie (und natürlich viele andere Teilnehmer des Forums) hätte ich allerdings auch gern persönlich kennenlernen wollen. Vielleicht lässt sich dies ja einmal nachholen.

    Liebe Grüße
    B. Sommerhäuser


    Zitat


    Original von Cramer:
    N´abend Herr Sommerhäuser,
    ich hatte zwar nicht das Vergnügen in Berlin zu sein, war aber auf der letzten Veranstaltung in Hamburg. Könnten Sie vielleicht auch noch einmal den Vergleich der beiden Veranstaltungen aus Ihrer Sicht versuchen?
    Vielen Dank,
    J. Cramer

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag,

    ich war vor 2 Jahren auf der Case-Mix-Konferenz in München. Damals hat man wirklich Informationen bekommen, die einem neu waren und man hat auch interessantes über die Umsetzung in Aus. erfahren.
    Diese Erwartungen hatte ich nicht mehr an diese Konferenz in Berlin und war auch nicht da.
    Es beruhigt mich, dass es keine Fehlentscheidung war. Trotzdem fände ich es auch interessant von anderen Teilnehmern zu hören, ob nicht das ein-oder-andere Erhellende dabei war.

    Schönen Tag!

    D. D. Selter
    Med. Cont. BGU-Murnau


    [ Dieser Beitrag wurde von Selter am 14.03.2002 editiert. ]

  • Hallo,liebes Forum,

    zum Thema Berlin:

    kann leider auch nix besseres vermelden.
    Für mich persönlich war das beste, die Kollegen, die mir vorher vom Namen bekannt waren, persönlich kennenzulernen und bekannte Gesichter wiederzutreffen. :drink: :drink:

    Beruhigend war: alle kämpfen mit den gleichen Problemen.
    Die Konferenzorganisation war gut. Dei Zeiten exakt eingehalten, was jedoch bei den Plenarvorträgen dazu führte, dass eine Diskussion nicht so richtig aufkommen konnte (Nächstesmal hier vielleicht mehr Spielraum).
    Zu den Konferenzinhalten: leider haben weder die besuchten workshops noch die Plenarvorträge viel Neues oder Konkretes gebracht. Sehr enttäuscht war ich vom Vortrag der Vertreterin des Deutschen Pflegerates. Hier hätte ich mir mehr erwartet, was die Pflege in Zukunft beisteuern möchte.
    Ein sehr guter und in bekannter Weise lebhafter Vortrag kam, wie schon erwähnt, von A. Paeger zum Thema clinical pathways in USA (kokret und interessant).
    Fazit: "Wir müssen alle in Zukunft schon am Aufnahmetag den Entlasstag festlegen können."
    Herrn Brachts Vortrag hatte ich leider in Vorbereitung eines eigenen versäumen müssen. Ein workshop zum Thema Leistungsplanung nach DRGs hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Erwartet wurde: wie reagieren wir auf unsere Benchmarkergebnisse, heraus kam: wie wurde in Österreich auf die erforderliche Verminderung der Bettenkapazität reagiert. Nicht uninteressant, jedoch wiederum keine konkreten Umsetzungshinweise für uns.
    Weiterer workshop "Evidence based Controlling von DRGs":die Dinge, die zum Controlling allgemein gesagt wurden waren richtig, aber wiederum nicht neu. Positiv war die praktische workshop-Arbeit zum Thema strategische Neupositionierung nach Balanced Scorecard - Prinzip. Hier hatten wir die Gelegenheit, entsprechend dem o.g. Prinzip, Ziele nach einem Raster zu erarbeiten.

    Fazit: Alle, die nicht kommen konnten, haben sicher nicht allzuviel versäumt.
    Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall einen erneuten Besuch von den erwarteten Referenten abhängig machen.

    Gruß
    Jörg Noetzel
    --
    FA für Chirurgie, Medizincontrolling, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

    FA für Chirurgie, Leiter Medizincontrolling, Klinikum Stuttgart, Vorstand DGfM

  • Vielen Dank für das Feedback,
    mein Eindruck ist eher dass unter den 500 irgendwas Mitgliedern dieses Forums mehr Sachverstand versammelt ist als auf mancher Veranstaltung. Daher mal ganz zart ne Frage: warum keine 1.myDRG.de Veranstaltung mit Vortragenden aus dem Forum und ausgewählten Rednern ?
    Themen aus der Hand
    Erstkalkulation
    Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Benchmarking
    Mobile Datenerfassung
    Verschlüsselungsqualität
    Wie funktioniert DRG in (z.B. USA(Medicare), um mal nicht Au-Expeditionsteilnehmer zu hören)
    Wie steht es mit prä/poststationärer sowie teilstationärer Einbindung

    mit unschuldigem Grinsen
    Grüße Poschmann

  • Hallo,
    war das erste mal bei einer solchen Veranstaltung. Habe wirklich mehr erwartet. Ich bin von der Organisation etwas enttäuscht worden, auch von den Minikursen. Gut fand ich den Vortrag von Herrn Bracht. Hier gab es die Idee eines neuen Ansatzes mit ehrlichen Schlußfolgerungen. Das Thema "Kommunikation und Kodes" war sicher erfrischend gemeint, nur- gelernt habe ich nichts für das viele Geld. Nicht uninteressant war das Thema Kodierqualität in einer solchen Zusammenfassung, da doch jeder daran herumbastelt.
    Ansonsten - in der Tat - viel Allgemeines, nur einige interessante Details, neue Leute kennengelernt, zu wenig Aussteller, zu teuer, Mittagessen - reden wir nicht drüber.
    Ein 1. mydrg-Symposium mit Themenvorgaben und konkreten Anmeldungen von Vorträgen über einen Tag(?) halte ich für eine aussichtsreiche, praktischere und interessante Alternative. Würde auch ein Geld dafür bezahlen; denn das lohnt sich sicher. Müßte nur noch jemand organisieren, Herr Sommerhäuser.

    Wieder ganz froh

    B. Domurath
    DRG-Stabsstelle WWK, Bad Wildungen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Domurath,

    Zitat


    Original von bdomurath:
    [...]
    Müßte nur noch jemand organisieren, Herr Sommerhäuser.
    [...]


    Stimmt, wie wär`s mit Ihnen ??? ;)

    Spass beiseite,
    eingedenk auch des "unschuldigen Grinsens" von Herrn Poschmann weiter oben, sei mir gestattet, meine Sicht der Dinge kritisch darzustellen:
    Symposium, Treffen, etc. ist prinzipiell eine feine Sache.
    Es sind auch viele Leute z.B. hier beisammen, die sich ernsthaft und womöglich täglich mit dem Thema DRGs auseinandersetzen (müssen). Einige referieren gar zu speziellen Themen an diversen Einrichtungen/Instituten und/oder bringen enormes fachliches Wissen mit in die Diskussion ein. Wieder andere (oder ebenselbige) schlagen sich mit Problemen herum, für die es scheinbar keine Lösung gibt... und finden auf einschlägigen Web-Sites (s. Linkliste) dann doch noch eine. Das ist ja auch gut so. Aber wir bewegen uns dabei im Internet: Immer (meist) verfügbar, größtenteils kostenlos sogar, rel. anonym, kaum Aufwand, einfach handlebar und - ganz wichtig - schnell. Bedürfnisbefriedigung at it`s best... Wie im Fernsehen. Bei Treffen oder "Symposien" sieht das anders aus...

    Vielleicht ist gerade an diesem Punkt die provokative Frage passend: Wer sind wir schon ? Zur Zeit doch nur ca. 500 zusammengewürfelte Interessierte, die Ihrem Tagesgeschäft nachgehen wollen und darum eine Lerngemeinschaft aufgebaut haben und nutzen. Was kommt denn schon von uns allen da an, wohin es eigentlich transportiert werden sollte ? Sicher nur ein vernachlässigbares Krümelchen. Es werden immer Einzelmeinungen oder -anfragen bleiben, die - wie hier mehrfach berichtet wurde - ans DIMDI, ans BMG, an den Datenschutzbeauftragten, ans InEK, etc. gerichtet wurden. M. E. bleibt so etwas weit unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. 30 EMail-Anfragen (Achtung: Nicht mit Spam zu verwechseln, sondern in dem Sinne, dass 30 Interessierte zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Frage stellen, z.B. eine Woche lang, ich denke, wir würden 1 Frage / Tag = 7 Fragen zusammenkriegen) mit Angabe des jeweils unterschiedlichen Verfassers (mit Namen und persönlichen Erreichbarkeitsdaten) zu einem einzigen (fachlich bedeutsamen) DRG-Thema/Problemstellung, werden schon schwieriger zu ignorieren sein...

    Damit sind wir beim eigentlichen Problem: Sich Gehör zu verschaffen (so dies denn die Intention eines potentiellen "Symposiums" sein sollte), ist das Eine, der rein fachliche Austausch und das persönliche Kennenlernen das Andere. Geht es um Letzteres, sollte man m. E. besser die zahlreichen Einladungen zu Schulungen, Kongressen, etc. nutzen, um sich dort - quasi als Nebenschauplatz - zu verabreden und zu treffen (falls man ohnehin dorthin fährt). In Berlin hat dies jedenfalls recht gut geklappt.

    Schöne Grüsse
    B. Sommerhäuser

    [ Dieser Beitrag wurde von Admin am 15.03.2002 editiert. ]

  • Hallo an Alle!

    Ich war ebenfalls in Berlin, es war meine dritte Teilnahme an der Casemix-Konferenz.
    Ich war von den Inhalten und den gebotenen Vorträgen auch sehr enttäuscht, inbesondere im Vergleich zu dem guten Angebot der beiden Vorjahre. Ich kann mich den bisher geäußerten Meinungen nur anschließen:
    Wenig neues; nur Details, die man "mitnehmen" konnte. Den hier viel gelobten Beitrag habe ich leider aufgrund der Teilnahme an einem anderen Workshop versäumt. Aber mit Hilfe der Zusammenfassung von Herrn Sommerhäuser und dem Reprint in der Kongreßdokumentation kann ich auch von den vorgestellten Methoden profitieren. Denn ich streben bei uns auch eine Budgetverteilung auf DRG-Basis an. Meine Ziele sind einen Anreiz für die Kodierung und zur Kostenkontrolle (durch negative Koppelung von Abteilungsbudget-Überschreitungen an den erzielten Casemix) zu setzen.
    Ich habe besonders Vorträge von Praktikern aus der Selbstverwaltung vermisst.


    Nun alles in allem recht enttäuschend. Nachdem ich vorher noch der Meinung war, die Casemix-Konferenz ist ein "MUSS", so bin ich mir dessen jetzt nicht mehr sicher.

    Grüße an alle aus Soet (kalt, trocken, bewölkt)

    Riklu
    :no:

    Riklu
    Hünfeld, Rhön
    Helios-St.Elisabeth-Klinik

  • :D :D :D Ich hatte Glück und irgendwie immer die richtigen Minikurse, die mir persönlich etwas gebracht haben (zum Beispiel bei Frau Gürkan über die neuen Vertragsmöglichkeiten). Außerdem muss ich ehrlich gestehen, dass meine Ansprüche an Kongresse auch eher bescheiden sind (auf den Urologiekongressen hatten in der Regel meist auch nur 1-2 Vorträge praktische Relevanz), das wichtigste finde ich immer die Begegnungen am Rande und den Austausch von praktischen Tips und Tricks beim Kaffee. So etwas selbst zu organisieren macht wahnsinnig viel Arbeit, ich weiß nicht, ob wir das nebenher schaffen würden. Außerdem hätte ja jeder von uns einen praxisorientierten Minikurs abhalten können (von der Kompetenz her war das Auditorium besser als die Referenten, der Vortrag von Herrn Franz aus Potsdam hat mich in den tiefsten Orkus der Depression zurückverfrachtet, man konnte die derzeitige Problematik fast anfassen: wenn Chefärzte einfach weiterhin das System nicht verstehen, können die Fachgesellschaften ja nur das tun, was sie derzeit tun: Jammern und Hochcodieren und schlechte Medizin machen, um in einem falsch verstandenen australischen System die Erlöse zu optimieren. Seufz, ich frage mich immer, warum Ärzte (nicht nur Cardiologen) die Kompetenzen anderer Ärzte so schwer wahrnehmen können. Warum läßt sich Herr Franz nicht von einem echten "DRG-ler" mal beraten? Ich würde ihm ja auch nicht in seine cardialen Diagnostiken oder Therapien reinreden. Aber egal,....I) I) I) ).

    Den Vortrag von Herrn Bracht habe ich leider auch verpasst, war aber total begeistert von dem Simulationssystem, was parallel vorgestellt wurde (gehörte meiner Meinung nach zu den praxisorientierten Highlights).

    Fazit nach drei besuchten case Mix Konferenzen: von der Organisation her war es der beste, die Referenten werden deshalb immer "schlechter", weil das Auditorium immer kompetenter wird (in München hatte ich slbst noch überhaupt keinen Plan).
    Die Selbstverwaltung kommt aus den polarisiserten Diskussionen leider nicht heraus, denen würde ich gerne allen mal einen Kurs "Modernes Verhandeln nach dem Harvard Konzept" verordnen, vielleicht kämen Sie dann mal weiter.

    Mein Problem ist, dass offensichtlich die f&w eine Alternativveranstaltung aufziehen will (mit dem BMG gemeinsam). Das finde ich nervig, man hätte ruhig das Forum der Case Mix Konferenz nutzen können. So werden wir alle auch dort wieder hindackeln und Geld ausgeben und hinterher enttäuscht (oder nicht) sein, aber die doppelte Anzahl von Kongressen besuchen müssen. Denn man weiß ja nie...
    Halte ich für ineffizient, ist wohl aber immer noch ein Charakteristikum des deutschen Gesundheitswesen.:chili:

    Nun denn, laßt uns weiter schuften, ich fand es schön, alle mal gesehen zu haben (jetzt braucht man keine Photos).
    Gruss:besen: :besen: :besen:
    Patricia
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein