DRG und Pflege Schulung der Mitarbeiter

  • Wir haben bei uns an der Klinik gerade eine Arbeitsgruppe gebildet, um uns mit der Einführung der G-DRG bei uns im Hause zu beschäftigen.
    Wir, dass sind Krankenschwestern / Krankenpfleger die der Meinung sind, dass wir Pflegekräfte es nicht den Ärzten alleine überlassen dürfen, unsere pflegerelevanten Diagnosen zu bestimmen.
    Wir suchen nach einer handbaren Lösung zur Erfassung dieser Diagnosen innerhalb eines Pflegedokumentationssystems und der Überleitungsmodalitäten an den dafür zuständigen Arzt, der diese pflegerelevante Diagnosen überprüfen und kodieren soll.
    Wir suchen, wie gesagt nach einer praktikablen Lösung.
    Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch an der Suche mit evtl. Lösungsvorschlägen beteiligen würdet

    Gruss
    Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,
    geben sie doch mal hier im Forum unter -Suche- den Begriff "Pflegediagnosen" ein. Dort erscheinen dann alle Post zu diesem Thema. Sie können natürlich auch noch versuchen, über andere Begriffe im Suche-Fenster an zusätzliche Infos heranzukommen.

    Einer meiner Beiträge letzten Jahres war z.B:
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    Original von Hab-StElisabeth:
    Wir werden daher der Pflege im Stammblatt die Möglichkeit geben, ICDs zu erfassen.
    Die "Endkontrolle" muß allerdings beim behandelnden Arzt liegen, da er lt. Kodierrichtlinien verantwortlich ist, und die Pflege eine solche Verantwortung auch nicht akzeptieren würde.
    Zu erhoffen ist hierbei auch eine bessere Zusammenarbeit von Ärzten und Pflege, da erstere den letzteren zuarbeiten, und diese dafür ein besseres Verständnis der pflegerischen Leistungen erlangen.

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    Guten Morgen Hab-StElisabeth (es wäre schön zu erfahren, wer oder was sich dahinter verbirgt (siehe "Outen"),
    bei uns wird ähnlich verfahren. Ich habe die Pflege genauso DRG-bezogen geschult, wie auch die Ärzte. Von der Pflege wird für jeden Patienten ein Ankreuzbogen mit "CCL-Pflegediagnosen" geführt, dieser wird am Ende des Aufenthaltes mit der Akte dem Arzt übergeben. Dieser überprüft erst ihre Zulässigkeit (der Arzt ist der endverantwortliche Kodierer) und gibt sie dann ein.
    Ich habe bewußt diesen Bogen auf eine DIN A4 Seite reduziert, um den Blattsalat gering zu halten. Deswegen wurden nur die relativ häufigen aufgeführt und eben nur diese, die auch einen CCL haben (trotzdem bin ich ansonsten der Meinung, dass eine Reduzierung der ND-Verschlüsselung nach CCL-Gesichtspunkten inadäquat ist und nur in diesem Bereich durchgeführt werden sollte). Es finden sich dort auch Diagnosen, die differenziert betrachtet werden müssen. Das wird aber nicht von der Pflege verlangt, sondern der Arzt muß am Ende festlegen, ob es z.B. eine Demenz bei Alzheimer mit frühem Beginn ist oder nicht. Dies ist auch klar auf dem Bogen erwähnt. Die Diagnosen stehen deswegen so differenziert da, damit nicht mehr noch nach den Kodes gesucht werden muß. Wichtig ist auch die Option zu liefern: Keine aufgeführten ND erhoben. Ansonsten weiß man nie, ob der Bogen nicht ausgefüllt wurde oder einfach keine ND vorhanden waren.
    Die Pflege hat den Bogen gut angenommen und fühlt sich auch mitverantwortlich.
    Ob in Zukunft der Bereich der Pflege in den DRGs über eigene Schlüssel (bzw. zusätzliche Kodes im ICD-10, nur das macht Sinn = Datenhomogenität) differenzierter darstellbar ist , bleibt abzuwarten.

    Ich werde den erwähnten Bogen Hr. Sommerhäuser zumailen, er kann ihn gerne in den Downloadbereich stellen.
    Er erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit, er ist für unsere Verhältnisse gedacht. Falls mir eine relativ häufig vorkommende "CCL-Pflegediagnose" durch die Lappen gerutscht sein sollte, bitte Bescheid geben.
    Außerdem ist dabei auch immer an die Kodierrichtlinien zu denken. Es läuft wahrscheinlich darauf hinaus, dass z.B. Stuhl-oder Harninkontinenz 7 Tage gegeben sein oder zumindest bei Entlassung bestehen muß.

    Den beschriebenen Bogen finden sie im Download-Bereich.

    Schönen Tag

    D. D. Selter
    (damals Kliniken d. MTK, jetzt BGU-Murnau)


    [ Dieser Beitrag wurde von Selter am 14.03.2002 editiert. ]

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau