• Guten Morgen

    Für die Planung der DRG 2005 fragen unsere Pädiater ob ich CMI - Werte von anderen Pädiatrien kenne. Natürlich ist dieser Wert von vielen Faktoren abhängig, aber Sie wollen trotzdem mal wissen, wie hoch der CMI in anderen Häusern ist. Bei uns ein 300 Betten Haus davon 30 in der Pädiatrie und Neonatologie mit einem CMI von aktuell 0,878 !!

    Ich hoffe auf einige Antworten

    Gruß Attila

  • Guten Morgen,
    hatte mich auch mal interessiert. Wir haben
    24 Betten und einen CMI von 0,56. Würde also
    gern mit Ihnen tauschen. Ist bis jetzt auch
    das Höchste, was ich gehört habe. Was bieten
    Sie für Leistungen an?

    Gruß Mia

  • Hallo Mia

    Wir bieten das ganze Spektrum der Kinder- und Jugendmedizin an. Spezielles Fachwissen für Kinder mit Diabetes und Atemwegserkrankungen. Was unseren CMI steigen lässt sind die Früh- und Neugeborenen. Das mit dem tauschen lassen wir dann lieber.

    Vielen Dank für die Antwort

    Gruß Attila

  • Guten Morgen!

    Ich weiß nicht, ob wir so repräsentativ sind bezogen auf das Gros der Kinderkliniken in Deutschland, aber zur Orientierung dennoch:

    126-129 Betten (Maximalversorgung), 3 Kliniken. Allgemeine Pädiatrie mit 4 Schwerpunkten (Neonatologie, Stoffwechsel, Infektiologie und Neurologie), Kinderkardiologie und -Pneumologie sowie Kinder-Onkologie, -Hämatologie und -Immunologie.

    CMI (nach Klinik unterschiedlich, saisonal schwankend) 0,7-1,6.
    Die allgemeine Pädiatrie schwankt meines Wissens nach zwischen 0,7-1,2;
    hat aber auch besondere Schwerpunkte (für Details ist deren Homepage empfohlen unter http://www.uniklinik-duesseldorf.de man könnte auch den Chef dort [Prof. Mayatepek] nach dem CMI fragen).

    Saisonale Schwankungen bezieht sich auf bspw. das massierte Auftreten von Durchfallerkrankungen und die damit verbundenen DRG mitsamt deren CW und daraus resultierendem CM bzw. CMI. Soll auf Deutsch heissen: bei vielen Aufnahmen infolge Diarrhö und Exsikkose sinkt der CMI. Genau so bei vielen Aufnahmen zur stationären Kurzzeitüberwachung bei Schädel-Hirn-Traumen Grad ohne Komplikationen. Ist zumindest hier so.

    Kinderonkologie hat hohen CMI (1,4-1,6) und dies relativ konstant. Ist aber auf die CW der Onkologie-DRGs zurückzuführen.

    Alle CMI-Zahlen basieren auf 2004er System.

    Für 2005 sieht es etwas unfreundlicher aus. Kann nicht die gesamte Pädiatrie mitsamt allen ihren DRGs überblicken, aber Absenkungen CW und Änderungen in den Splitkriterien (insbesondere Alter) könnten eine Absenkung des CMI über den technischen InEK-Wert von 5% hinaus zur Folge haben. [c=crimson]DER FAIRNESS HALBER ANGEMERKT:[/code] ist eine Schätzung, keine fundierte Daten durch Re-Grouping der 2004er Daten mit 2005er Handbuch oder Grouper.

    Sehr schwierig: Zusatzentgelte. Die pädiatrie-relevanten (einschließlich der in der Kinderonkologie relevanten) zeichnen sich durch relativ hohe Schwellenwerte zum Auslösen eines Zusatzentgeltes aus. Hier ist unter Berücksichtigung der strikt körpergewichtsbezogenen Dosierung insbesondere die Neonatologie betroffen.

    Beispiel:
    Behandlung eines 3,0 kg Ngb mit AmBisome wegen Pilzinfektion. Dosis 1,0 mg/kg/d = 3 mg/d. Erst nach 50 Tagen wird das ZE für AmBisome (150 mg Schwellendosis) erreicht. Bei Haltbarkeit von 6 Tagen für eine AmBisome-Ampulle (50 mg) würde dies den Verbrauch von 8-9 Ampullen bedeuten (400 bis 450 mg; mit den entsprechenden Kosten); das ausgelöste Zusatzentgelt entspricht aber einer Dosis von 150 mg.
    Gezählt werden darf nur die applizierte Dosis, nicht der Medikamentenverbrauch.

    Immunglobuline: Für Kinder <20 kg bei Dosierung von 0,4-0,5 g/kg/d und 2 ED kein Zusatzentgelt - Schwellendosis 25 g. Bei Kawasaki-Syndrom mit 2,0 g/kg/d und 1 ED bei 25 kg allerdings Schwellendosis erreicht - Zusatzentgelt.


    Hoffe, Infos war hilfreich.

    Grüsse

    Andreas Christaras
    Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und -Immunologie
    Universitätsklinikum Düsseldorf

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    Dr. med. A. Christaras
    FA Kinder- & Jugendmedizin