Commotio oder Fraktur = HD?

  • Zuerst möchte ich Ihnen ein frohes neues Jahr wünschen!

    Ich habe mal wieder ein Problem mit einem Fall:

    Wir hatten einen jungen Mann nach Mopedunfall aufgenommen.
    Bei Aufnahme zeigte sich eine Commotio cerebri und eine distale Radiusfraktur.
    Wir nahmen den Patienten auf Intensiv auf, er zeigte weiterhin Übelkeit und Erbrechen, ein CT wahr unauffällig, weitere neurologische Auffälligkeiten entwickelten sich nicht. 4 Tage nach Aufnahme haben wir den Patienten dann auf Normalstation verlegt (mit Umweg über OP zur Plattenosteosynthese) und 2 Tage danach entlassen.

    Wir haben die Commotio als HD genannt, die Radiusfraktur als ND = 901Z.

    Die Kasse möchte jetzt von uns, dass wir die Radiusfraktur als HD nennen sollen.

    Unsere Argumentation ist, das hauptsächlich die Commotio und die Überwachungspflichtigkeit die stationäre Aufnahme verursachte und die Fraktur ansonsten auch schon am Aufnahmetag operiert worden wäre.

    Wer hat Recht?

    Dank für Ihre Meinungen!

    Benjamin

  • Hallo Benjamin,
    einen identischen Fall hatten wir auch.
    Für mich ist die Commotio eine unstrittig stationäre Leistung und retrospektiv gesehen der Grund für die vollstationäre Behandlung, somit die Hauptdiagnose. Gerade die Radiusfraktur wird doch ständig als ambulante Leistung von den Kassen gesehen.
    In unserem Fall hat der MDK vor Ort sich unserer Argumentation angeschlossen.

    mit den besten Neujahrsgrüßen
    ihr

    Kurt Mies

  • Hallo Forum

    auch wenn ich \"nur\" bei einer KK arbeite, würde ich als HD Commotio akzeptieren. Eine Radiusfraktur begründet nicht zwingend die stationäre Behandlung. Meiner Erfahrung nach dürfte sich der MDK dieser Auffassung anschließen.

    Pekka