Infektion nach Wundversorgung oder posttraumatische Wundinfektion?

  • Guten Tag!

    Bin mir hier in diesem Fall (2004) nicht sicher, was ich kodieren soll:

    Patient wird wegen einer Schnittwund am Fuß ambulant behandelt (Wundversorgung mit Naht).

    Jetzt kommt er zu uns mit einer Phlegmone.

    Was wir HD?

    Phlegmone L03.11

    Posttraumatische Wundinfektion T79.3

    Infektion nach Eingriff T81.4

    Und kann ich die Diagnosen dann auch noch kombinieren, z.B.:

    HD: L03.11, ND: T79.3 und T81.4

    oder

    HD: T81.4, ND: L03.11 und T79.3

    Beide T-Kodes stimmen ja. Muss ich mich für einen entscheiden? Und welcher ist es dann? Kann ich ja gar nicht wirklich entscheiden!

    Danke für Hilfe!

  • Hallo Benjamin!

    Meines erachtens müsste die T79.3 HD sein, weil es ja nach einer Schnittwunde, die ja traumatisch war, zu der Infektion gekommen ist.
    Die T81.4 würde ich nicht nehmen. Die wäre bei elektiven Eingriffen angebrachter.
    Und die L03.11 ist ND, da es ja nicht nach jeder Infektion zu einer Phlegmone kommen muß.

    Ich denke das ich helfen konnte

    Gruß Akim

  • Hallo,

    meiner Meinung nach ist L03.11 die bessere Schlüsselnummer. Sie ist medizinisch sprechender. T79.3 posttraumatische Wundinfektion anderenorts nicht klassifiziert ist ja doch besser klassifizierbar - mit L03.11.
    Wegen dieses Textes würde ich auf die doppelte Verschlüsselung von L03.11 und T79.3 verzichten. Deshalb für mich: HD besser L03.11.
    Aber, man muss daraus sicher keine prinzipielle Sache machen. Bei Eingabe der Wundtoilette erhalten Sie trotz unterschiedlicher DRG praktisch auch dasselbe Entgelt.

    Gruß

    bdomurath
    Bad Wildungen

  • Hallo miteinander,
    Laut 1201a Phlegmone ist formuliert, dass eine Phlegmone in Zusammenhang mit einer offenen Wunde so zu verschlüsseln ist, dass die komplikationsauslösende Wunde vor Phlegmone zu kodieren ist, wenn die Wunde mitbehandelt wird (z. B. Revision). Dies entspricht im Sinn auch den Erläuterungen zu 1905a \"offene Wunden\" und den dort erwähnten Hinweisen zu Komplikationen offener Wunden.
    Somit wäre die Wunde gefolgt von L0311 oder T89.0- zu verschlüsseln.
    mfg
    Phost