falsche Gruppierung bilateraler Prozeduren

  • Hallo Forum,

    folgende Warnung:
    bei der Gruppierung der ersten Fälle des neuen Jahres ist in unserem ansonsten bei der Abrechnung bis jetzt immer gut funktionierendem System (KIS Waldbrenner mit Kodiersoftware/Grouper Kodip) das Problem aufgetreten, dass das Zusatzkennzeichen B für beidseits bei der OPS-Prozedur offensichtlich nicht an den Grouper übergeben wurde und dementsprechend eine falsche DRG gruppiert wurde.

    Konkret: doppelseitige Leistenhernie wurde in G25Z statt G24Z eingruppiert.

    Aufgefallen ist dies im System nicht, sondern bei der routinemäßigen \"händischen\" Fallprüfung im Medizincontrolling. Ich empfehle allen, diese Fälle im Auge zu behalten bzw. die Software darauf zu prüfen.

    Die Fehlermeldung an das Softwarehaus ist raus. Hat jemand eine ähnliche Konstellation oder ähnliche Probleme?

    Viele Grüße aus Frankfurt.

    P. Möckel

  • Hallo Herr Möckel,

    bei mir tritt das gleiche Problem auf. Fallkonstellation: Pat. 50 Jahre, ICD K40.21 beidseitige Rezidiv-LH, OPS 5-530.72 B.

    Handbuch-Definition DRG G24Z (Auszug): ... beidseitige Eingriffe bei Leistenhernien Alter > 0 Jahre und < 56 Jahre

    Alter > 0 Jahre und (... Prozedur mit Zusatzkennzeichen B in Tabelle TAB-G24-4 ...)

    TAB-G24-4 (Auszug): 5-530.72↔ Verschl Hern ing Rez, allopl Mat, end tot extraperit

    Resultat des Grouping (ORBIS 3M-Grouper): G25Z

    Wer kennt den Fehler? Ich tippe auf den Lord of the Codes. Die vielen UND- und ODER-Verknüpfungen können einen schon konfus machen!

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Herr Konzelmann,

    wenn ich den Fall mit dem aktuellen 3M-Grouper (Suite Version 1.1.0.1) gruppiere, erfolgt die korrekte Zuordnung zur G24Z.
    Warum das bei Ihnen nicht passiert, wundert mich dann. Haben Sie das Update auf Version 1.1.0.1 eingespielt? Ob es den Fehler aber beheben würde, kann ich nicht sagen.
    Bei DIACOS gibt es das Problem (beim Starten aus SAP), dass bei den Kodes die prinzipiell die Abfrage nach der Lokalisation nach sich ziehen, nur L und R angeboten wird, B kann man gar nicht definieren. Das bedeutet, dass hier die korrekte DRG nur dann getroffen wird, wenn man 2 Kodes eingibt (einmal mit L und einmal mir R), oder \"händisch\" im KIS nachpflegt. Ein Fehler, der mit dem nächsten Service-Pack behoben werden soll. Dies soll frühestens nächste Woche erscheinen :a_schlafmuetze:.

    Mit freundlichen Grüßen

    D. D. Selter

    Ärztlicher Leiter Medizincontrolling

    Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

  • Hallo Herr Selter,

    vielen Dank für Ihre Hinweise. Das Problem ist, daß der Grouper im Ohr-Biß so integriert ist, daß ich nicht einmal weiß, welche Version wir im Einsatz haben. Auch bei nicht mit DIACOS codierten Fällen tritt das dann auf. Es bleibt nichts anderes übrig, als so zu verfahren, wie Sie vorschlagen.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Glück Auf Liebe Groupies

    Das Problem mit der KIS Integration betrifft auch ITB / Kodip.
    Nutzt man nur ein Kodiertool (Diacos bzw. Kodip geteste) funktioniert es einwandfrei. Innerhalb des KIS aber eben bei uns auch nicht.

    Ist euch eigendlich die ICD Redundanz aufgefallen? Während das doppelseitige Vorliegen eines \"Grauen Star\" nur durch das angehangene \"B\" kodiert werden kann kommt es hier mit der beidseitigen Leistenhernie zu einem Systembruch in der Kodiersystematik. Die K40.20 darf ja kein B tragen. Machen die KIS Hersteller das Vorliegen des B in der ICD zur abhängigen Größe zur Übergabe eines \"B\" im OPS?

    Ich werde mal bei Herrn Schoppen von DIMDI nachfragen ob dies nicht korrigiert gehört.

    Gelsenkirchen, grau trocken

    M. Kilian

    Michael Kilian

  • Hallo,
    nachdem ich mich (wie wahrscheinlich alle hier im Forum) schon so manches mal über mein KIS geärgert habe, hier mal eine positive Nachricht:

    Meierhofer MCC mit KODIP gruppiert die o.g. Konstellation korrekt.

    Viele Grüße!

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Hallo zusammen,

    das Phänomen tritt auch bei Varizen auf: statt F39A wird B generiert, weitere nicht ausgeschlossen. Habe die Meldung mit Ohr-Biß an GWI gegeben.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo nochmal,

    auch bei Mamma-OP u.ä. tritt der Fehler auf. Vielleicht wird er morgen im Ohr-Biß beseitigt.

    [size=12]Freundlichen Gruß vom Schorndorfer MDA.

  • Hallo Forum,
    nicht nur die bilateralen Proceduren werden in Ohr-bis nicht genommen,

    der Grouper (er)kennt auch k e i n A l t e r des Pat.
    Bei den Hernie doppelseitig > 56 Jahre > G24Z
    sollte aber sein G09Z!

    Grüßle aus dem Schwabenländle und :hasi: :hasi: :chili: :baby: :roll:

    Mit freundlichen Grüßen aus Nürtingen

    D. Bahlo-Rolle :d_niemals: :d_pfeid: :sonne:

  • Hallo an das Forum,

    aus aktuellem Anlass möchte ich dieses Thema noch mal öffnen. Wenn bei uns beidseitige Leistenhernien operiert werden (bei älteren Patienten), wird leider oft \"nur\" die K40.90 mit der Lokalisation B verschlüsselt. Das führt trotz beidseitigem OPS in die G24Z statt in die G09Z.
    Selbst, wenn als HD K40.90L und als ND K40.90R eingegeben wird, was ich unter dem Groupierungsalgorithmus des Definitionshandbuches durchaus als korrekt einschätzen würde, resultiert die G24Z (bei alten Patienten). (Die Diagnosen werden oft über Diacos gesucht und dann als indirekte und direkte Hernie zweimal mit dem gleichen Schlüssel eingegeben, daher kommt das dann)

    Würden Sie da nur den Kodierenden oder auch dem Grouperhersteller auf die Finger klopfen? Ich finde, dass zumindest die zweite Konstellation ein Grouperfehler ist...

    Über Erfahrungen und Meinungen diesbezüglich freue ich mich.

    Grüße aus dem kalten Hamburg,

    gastroHH

    Innere Medizin / Medizincontrolling