• Hallo DRG Gemeinde und EDV´ler
    Benutzt jemand für das Berichtswesen ein Data Warehouse System???
    Wenn Ja welches und hat er gute Erfahrungen damit???
    MfG
    J. Bücker :sonne:

  • Guten Tag,

    wir sind seit längerer Zeit Anwender des DW der Firma KMS, Unterhaching.
    Unsere Erfahrungen damit sind sehr positiv - was nicht bedeuten soll, daß es für andere Häuser mit anderen Rahmenbedingungen nicht auch differente Lösungen geben kann. Deshalb sehe man mir nach, daß ich nicht von einem direkten Vergleich sprechen kann, sondern nur aus unserer eigenen, sicher subjektiven Sicht.
    Informationen können Sie als erstes unter dem Link

    >>>KMS<<<

    erhalten. Die aktuelle Version wurde gerade neu programmiert (jetzt in .NET-Technologie) und macht umfangreiche Auswertungen möglich, die sonst nur in wilden Access- und Excel-Orgien möglich sind. Nur ein Musterbeispiel für die Flexibilität ist die Simulation unterschiedlicher DRG-Varianten, bei der Sie z.B. aus 2004er-Daten mit einem Mausklick 2005er-DRG\'s erzeugen können - mit allen Informationen zur Auswirkung auf CM, neue Splits etc..
    Details könnte ich Ihnen auch kurz persönlich schildern (per Mail oder Fon).

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

  • Moin, moin,

    wir verwenden hier bei uns im Ev. Kh Königin Elisabeth Herzberge, belrin Lichtenberg zwei Systeme für die Data Warehouse-basierten Berichte. Für die breite Masse der \"Routineberichte\" verwenden wir kms und sind damit auch zufrieden. Für unseren etwas speziellen Fragestellungen Pathways (ClinPath), LEP und MDK-Auswertungen verwenden wir ein etwas stärker individualisierbares Datawarehouse - cedavis. Hier lassen sich Vergleiche/Abgleiche über mehrer Datenquellen hinweg eigenständig erstellen.

    Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

    b.tenckhoff@keh-berlin.de

  • Hallo Forum und Herr Bücker,

    da Sie nach einer Lösung speziell fürs Berichtswesen fragen: muss es tatsächlich ein komplettes klassisches data warehouse-System sein ? Wir arbeiten seit ein paar Wochen mit DRG-View von der Firma Transact (angebunden an SBG KODIP) und sind damit sehr zufrieden. Insbesondere mit der Einbindung klinisch relevanter Daten (Plausibilitätscheck durch \"DRG-Proof\") und mit der intuitiven Benutzerführung. Viele Auswertungen sind bereits im Standard drin und man muss kein IT-Experte sein, um sich selbst neue Auswertungen zu stricken. Die Lösung ist zudem wesentlich günstiger als mir bekannte OLAP / Hypercube-Anwendungen.

    Viele Grüße!

    P.S. Ich stehe weder mit Transact noch mit SBG in engerem Kontakt und bekomme für meine Empfehlung keine Gegenleistung.

    Dr. Peter Leonhardt
    Neurologe
    Arzt für Med. Informatik
    Med. Controlling


    I'd rather have a full bottle in front of me than a full frontal lobotomy

  • Hallo, Herr Leonhardt,

    ich arbeite seit 2 Jahren mit QlikView von der Firma Transact. Das ist ein m.E. sehr universelles Tool zur tabellarischen und grafischen Auswertung aller nur erdenklichen Daten. Eine Demoversion gab es im Internet bei Transact.

    Gruß aus Oberbayern

    Timm Büttner

  • Hallo Forum,

    für die DRG-Berichte benutze ich den DRG-Reporter von Jüngerkes&Schlüter. Absolut ausreichend, günstig und flexibel.

    Aber: Mein Interesse für ein Data Warehouse ist nun doch geweckt, weil ich ein gescheites Berichtswesen für die Ergebnisse der Kostenträgerrechnung aufbauen möchte/werde/muß :-).
    Derzeit (SAP R/3 CO - Standard) ist die Auswertung sehr umständlich und auch nur rudimentär durchführbar.
    Ein BW von SAP ist zu teuer.

    Eigentlich sind die Auswertungsbedarfe ja ganz trivial:
    Was kosten mich meine TOP-DRGs und welche Erlöse bringen sie? Dann das ganze noch nach Kostenarten- und Kostenstellenmodulen aufklappbar. Alle notwendigen Informationen sind ja in den §21-Kostendateien enthalten.
    Gruppierbar sollte es auch sein nach DRGs, MDC, Haupt-Fachabteilung etc. Daraus liessen sich auch mit geringem Aufwand interne Budgets z.B. für die Personalkosten des Ärztlichen Dienstes oder die Sachkosten im OP ableiten.

    Als Grundlage brauche ich die DRG-Erlösmatrix des InEK, das Groupingergebnis unserer Daten, sowie unseren kompletten &21-Datensatz incl. den beiden Kosten-Dateien des §21 (wir nehmen am Kalkulationsprojekt teil). Da diese beiden Kosten-Dateien wohl nur die ca. 150 Kalkulationshäuser liefern können, scheint dies kein besonders lukrativer Markt zu sein.
    Oder kennt jemand ein vorgefertigtes Produkt, das die o.g. Daten verwendet und daraus Berichte generiert? Oder besser gesagt: Gibt es ein BW-Produkt, das auch die Kostendaten entsprechend darstellt (hauseigene Kosten vs. DRG-Erlösmatrix)?

    Mittlerweile bin ich soweit, daß ich mir überlege, einfach selber eine SQL-Datenbank zu basteln.

    Würde mich über eine rege Diskussion oder auch E-Mails freuen!

    Viele Grüße aus Nordhessen
    Matthias Volkenand

  • Guten Morgen,

    vielleicht noch eine kleine Anmerkung: wenn man reines DRG-Berichtswesen haben möchte, braucht man ein DW ganz sicher nicht zwingend. Das Prinzip des DataWarehousing geht allerdings weiter: Es stellt eine Integration von Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen dar (Kosten, Erlöse, Leistungen, Personal, ambulant, stationär, Labor, Radiologie ... etc.). Insofern wird es jenseits des reinen DRG-Leistungsbereiches im Krankenhaus erst richtig interessant. Wer also nach den TOP-DRG\'s, den TOP-ICD\'s und z.B. den Umsätzen pro Abteilung weitermachen möchte, kommt ohne eine leistungsfähige DW-Lösung nicht herum. Empfehlungen für ein Produkt sind dabei mit den Einschränkungen verbunden, die ich weiter oben schon erwähnt habe. Um bei der Komplexität solcher Systeme noch ein vertretbares Maß an Performance zu haben, muß man sich in der Verwaltung von Daten in einer DW-Datenbank sehr gut auskennen. Diese unterscheidet sich substantiell von der Datenhaltung in Produktivsystemen. Von daher kann ich nur jedem raten, sich damit nicht selbst auf den Weg zu machen, es sei denn, er hat sonst nix mehr vor. :d_zwinker:

    Gruß aus DU
    Dr. med. Andreas Sander
    Evangelisches und Johanniter
    Klinikum Niederrhein

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    interessante Diskussion, hier. Habe ich gerade erst bemerkt.
    Ich habe bisher auch nichts vollumfänglich Passendes finden können.

    Fazit:
    1. Cube in unserem Klinikverbund: Ganz nett, aber nicht fehlerfrei. Umsetzung spezieller Anforderungen dauert viel zu lange. Benutze ich kaum (= Kann ich drauf verzichten). Technologie: Powerplay

    2. hc-expl. Gegenüber den Versprechungen zäher Service, seit - ich glaube 2 Jahren im Hause - ich bin damit absolut unzufrieden. Gute Ansätze, aber versprochene Umsetzung und Kundennähe mangelhaft.

    3. Datawarehouse des KIS-Herstellers: 9 Monate zum Testen, danach verworfen wegen eklatanter Fehler und Unsinnigkeiten (allerdings in 2001, ist also schon etwas her). Basis EisTik.

    Ich bin dementsprechend mehr als enttäuscht. (Das ist meine persönliche Anwendermeinung).

    Gruß
    B. Sommerhäuser

  • Zitat


    Original von Volkenand:

    Mittlerweile bin ich soweit, daß ich mir überlege, einfach selber eine SQL-Datenbank zu basteln.

    Hallo Forum, hallo Herr Volkenand,

    wir haben das gemacht was Sie oben angedeutet haben, ein Datawarehouse selbst gebaut. Und im Rückblick kann man sagen, es hat sich gelohnt. Wir hatten erst einen der größeren DW-Anbieter im Hause welcher auf die GWI aufsetzt, haben dann aber aus Mangel an Flexibilität die Verträge gekündigt und selber angefangen eines zu stricken. Meine Erfahrungen in und mit diesem Projekt sind absolut positiv, ich bekomme von ehrlichen Beraten in diesem Segment immer wieder zu hören, dass dies der richtig Schritt war. Das Hauptargument ist dabei immer wieder die Flexibilität: Wer von Ihnen kann z.B. sagen was für Laborleistungen die G48B in Schnitt anfordert, das über 4 Campi gestreut und aus einem Laborsystem heraus das an das KIS nicht angebunden ist? Oder inwiefern ihre Kosten im Kostenmodul Artzdienst / Normalstation für die F14B mit denen des InEK vergleichbart sind?
    Wir haben uns dazu des SQL Servers von Microsoft bedient, in Kombination mit den DTS (data transformation services) und den AS (analysis service) eine unschlagbare RDBMS (relationales datenbank management system - vulgo Datenbank). DTS und AS sind in dem SQL Server enthalten, die DTS holen ihre Daten von ÜBERALL ab und führen sie in ihr DW, die AS können sie nutzen um die Daten konfortabel im Zugriff zu haben (OLAP). Dazu müssen nicht programieren können! - das geht alles auch über Wizards (bis zu einer gewissen Grenze - aber die erreicht man nicht so schnell). Ich möchte jetzt nicht für MS Werbung machen, aber seit dem ich den SQL Server kenne, weiß ich was MS Produkte eigentlich können. Wenn Sie ORACLE im Haus haben können Sie damit das Gleiche machen, wenn Sie lieber Lizenzkosten sparen wollen nehmen Sie einfach eine freie RDBMS, PostgreSQL wäre mein Tipp, MySQL taugt dafür eigentlich nicht, ACCESS ist zwar eine sehr gute Datenbankanwendung aber macht im GB Datenbereich schnell schlapp! Daher = kein Access, die 2 GB Grenze sprengen Sie schnell...Datawarehousing kann zur Sucht werden!;-)! Es gibt noch weiter freie DBs, eigentlich ist für jeden Geschmack etwas drin. Im Bereich DTS - das ist fast das wichtigste am Datawarehousing, denn die Daten müssen ja irgendwie in Ihr DW kommen, wird es etwas schwieriger, mein Tip - Bill Gates wird mich dafür hassen: nutzen Sie die Entwicklerversion vom SQL Server, bauen sie DTS Pakete !Testweise!, speichern Sie diese als VisualBasic Datei und analysieren sie den Inhalt....Scriptsprachen brauchen nur einen Editor und \'ne Batchdatei die sie aufruft! ACHTUNG: Dieses ist nur eine Information zur Evaluierung der Leistungsfähigkeit! Nicht in der Praxis umsetzbar!!! :)

    Wenn Sie nun alles in Postgre haben, schön Relational -- wollen Sie sicherlich Ihre GeFüs beeindrucken, das geht am besten mit OLAP - also voraggregierte Daten, damit kann man 90% aller Fragen im Vorfeld beantworten. Bsp: Was für Nebendiagnosen haben Frauen welche in der Gynäkologie wegen einer Eileiterschwangerschaft im Alter von 35 Jahren im Dezember 2003 behandelt wurden, wie lang war deren Verweildauer und welche CM Summe hatten sie? Haarfarbe fällt dann unter die 10%! Dazu gibt es auch freie Tools => sourceforge OLAP googlen, aber ich habe mit diesen noch nicht gearbeitet! Ich denke aber Sie könnten das was die kommerzielen bieten, allerdings mit etwas MDX Wissen. (Beim SQL Server 2005 macht das alles ein Wizard für Sie!)


    so long sequal


    P.S.: Details per Mail...

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend, sequal,

    Zitat


    Original von sequal:

    So was protz der sequal hier rum!?! Jetzt kommt mein Beitrag zum Forum: Am Samstag starte ich ein neues Projekt, das bei uns intern die InEK-Daten verarbeitet, einliest - gegen unseren 21er aufrechnet; habe ich schon mal gelößt, mache ich nochmal - besondere Anforderung.

    Soso, da bin ich ja froh, dass ich das schon seit dem letzten Jahr habe...

    Da darf ich dann auch mal protzen, was meinem kleingeistigen Naturell sehr entgegenkommt...:

    Mein Haus (leider nur Grund-/Regelversorgung), mein Auto (leider nur unterste Mittelklasse), mein Pferd (leider nur ein Pony), eben :-)). Zum Lachen, das.

    In diesem Sinne

    Gruß
    B. Sommerhäuser

    Aber, zugegeben, ich schweife vom DW ein wenig ab :laugh:

  • Zitat


    Original von Admin:
    Guten Abend, sequal,
    [quote]


    Soso, da bin ich ja froh, dass ich das schon seit dem letzten Jahr habe...


    Na na - habe ich doch auch schon! (mache ich doch nochmal) Kür nicht Pflicht :) -einfach so zum locker bleiben....

    Aber mal inhaltlich: Was sagt Ihnen der Vergleich? Jetzt mal echt!

    Stichwort: Kompressionseffekt!

    Ich denke, glaube, weiß - das uns das nicht weiter bringt!

    Was wissen Sie wenn Sie wissen F14B kostet inhouse nur 1/2 so viel wie InEK??? Was wissen Sie dann???

    Sind sie billiger? Sagt die AOK - Geiz ist Geil F14B macht KH Sommerhäüser...

    Verteilen Sie besser? Artzdienst auf Rad. & Normalstaion, Hosenstents rausgerechnet?

    Im Grunde wissen wir nicht mehr als vorher, wir bekommen N € für eine Behandlung und die beruhen auf M Werten. Wir können nicht mal einschätzen in wie fern das INEK Ergebnis in unserer Nähe kalkuliert oder einfach nur Schätzt....

    Thats it!


    so long sequal