NC: Knochendeckelreimplantation

  • ?( ?( ?( Liebe Kodierjunkies,

    folgende Frage aus der Neurochirurgie:

    wie kodiert man den Patienten, der einige Monate nach cerebraler OP (wegen Tumor, wegen SAB, wegen traumatischer Blutung, etc.) zur Reimplantation seines Knochendeckels kommt?

    :chili: Nach Kodierregeln würde ich als Hauptdiagnose die ursprüngliche Erkrankung nehmen, als Nebendiagnose die Z42.0 = plastischer oder rekonstruktiver Eingriff am Kopf und Hals nach Verletzung oder Operation. Op dann die Knochendeckelreplantation.
    :-p Leider Fehler-DRG.

    Kodiert man die Z42.0 als HD gibt es auch nur eine Fehler-DRG. In die I15Z= cranio-faciale Chirurgie, in der in Australien die Operation liegt, komme ich nur mit der Hauptdiagnose Z94.6 = Z.n. Knochentransplantation (heißt im englischen text "bone transplant status"). Nach Kodierregeln ist das aber falsch.
    Kann mir jemand weiterhelfen?
    Danke!!!!:x :x :x

    Patricia Klein

  • Zitat


    Original von PatKlein:
    ?( ?( ?( Liebe Kodierjunkies,

    folgende Frage aus der Neurochirurgie:

    wie kodiert man den Patienten, der einige Monate nach cerebraler OP (wegen Tumor, wegen SAB, wegen traumatischer Blutung, etc.) zur Reimplantation seines Knochendeckels kommt?

    :chili: Nach Kodierregeln würde ich als Hauptdiagnose die ursprüngliche Erkrankung nehmen, als Nebendiagnose die Z42.0 = plastischer oder rekonstruktiver Eingriff am Kopf und Hals nach Verletzung oder Operation. Op dann die Knochendeckelreplantation.
    :-p Leider Fehler-DRG.

    Kodiert man die Z42.0 als HD gibt es auch nur eine Fehler-DRG. In die I15Z= cranio-faciale Chirurgie, in der in Australien die Operation liegt, komme ich nur mit der Hauptdiagnose Z94.6 = Z.n. Knochentransplantation (heißt im englischen text "bone transplant status"). Nach Kodierregeln ist das aber falsch.
    Kann mir jemand weiterhelfen?
    Danke!!!!:x :x :x


    Hallo Frau Klein und Herr Lehmann,

    genau für solche Fragen braucht man m. E. die Def.Man.Tabellen als Accessfile.

    Z94.6 kommt genau 2mal vor, einmal in TAB-M08-0, also MDC Bewegungsapparat (für I-DRGs wie die I15Z), aber leider auch, und das ist der Grund für die Fehlermeldung "nicht gruppierbare HD" in TAB-961-1.

    Als Prozedur habe ich jetzt mal 5-020.2 Kranioplastik, Schädeldach mit Transposition (mit zuvor entferntem Schädelknochenstück) gewählt, als HD ist Z94.6 also nicht anzusteuern, in TAB-M08-0 findet sich aber z. B. Z47.8 Sonstige näher bezeichnete orthopädische Nachbehandlung, und wenn ich diese als HD nehme, komme ich doch tatsächlich in die I15Z.

    Alles klar?

    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]

  • Lieber Herr Scholz,

    ja, die Diagnose "sonstige orthopädische Nachbehandlung" hatte ich auch schon gefunden (wie immer, per Hand, im Manual), aber ganz ehrlich: das ist doch medizinisch irgendwie gequirlter Mist, denn orthopädisch ist es nun wirklich nicht. Da würde ich die Z94.6 vorziehen.
    Wie handhaben es denn derzeit Neurochirurgen? Gibt es welche im Forum? Gruss
    P.K.
    --
    Patricia Klein

    Patricia Klein

  • Zitat


    Original von PatKlein:
    ja, die Diagnose "sonstige orthopädische Nachbehandlung" hatte ich auch schon gefunden (wie immer, per Hand, im Manual), aber ganz ehrlich: das ist doch medizinisch irgendwie gequirlter Mist, denn orthopädisch ist es nun wirklich nicht. Da würde ich die Z94.6 vorziehen.


    Hallo, liebe Frau Klein,

    Sie haben ja recht und es ist wohl offensichtlich ein Grouper-Fehler. Denn wenn die Z94.6 als HD Element von TAB-M08-0 ist, dürfte sie nicht gleichzeitig als nicht akzeptable HD Element der Pre-MDC-Tabelle TAB-961-1 sein.

    Aber solange solche Dinge aus Lizenzgründen geheim gehalten werden, bzw. nur in Buchform vorliegen, werden solche Fehler wohl kaum erkannt und behoben werden.

    Genauso, wie man einen ICD und OPS ändern kann, kann man nämlich auch ein Def.Man. ändern, wenn es nötig ist. Überlegen Sie schon mal, ob für Ihr Beispiel alle vom KKG aufgestellten Forderungen zur Bereitstellung eines eindeutigen Schlüssels auch erfüllt werden, EBM-geprüfte Replantation eines Knochendeckels, mindesten 1000mal im Jahr durchgeführt, mit relevanten Studien belegt und komplett durchkalkuliert.

    Aber vielleicht finden Sie auch einen findigen Neurochirurgen, der die Lösung auf anderem Wege gefunden hat, vielleicht per spezieller KR der Neurochirurgischen Fachgesellschaft, unverbindlich weitergereicht von der DRG-Research-Group zur verbindlichen Anwendung, schiedsstellenfähig.

    Man könnte natürlich auch für den Eingriff passende Diagnosen und Prozeduren definieren und den kleinen Bug im Def.Man. beheben.

    --
    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Bernhard Scholz
    DRG-Beauftragter
    Kliniken des Landkreises Freyung-Grafenau gGmbH

    [center] Bernhard Scholz [/center]